Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.dern ein preussisches Landeskind und aus Die Antwort auf diese theilnehmende dern ein preuſſiſches Landeskind und aus Die Antwort auf dieſe theilnehmende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0078" n="74"/> dern ein preuſſiſches Landeskind und aus<lb/> Neuwarp in Vorpommern gebuͤrtig ſey, Carl<lb/> Friedrich Mick heiſſe und mich aus Furcht<lb/> vor dem Soldaten-Stande auſſer Landes ge-<lb/> wandt habe. Seit jenen Zeiten habe ich nun<lb/> allſtets darauf geſonnen, wie ich es moͤglich<lb/> machen wollte, ſoviel Liebe und Guͤte nach<lb/> Wuͤrden zu vergelten, und haͤtte wohl nicht<lb/> gedacht, daß ſich mir dazu hier an der Kuͤſte<lb/> von Afrika eine ſo erwuͤnſchte Gelegenheit auf-<lb/> thun ſollte. Wiewohl ich noch immer nicht<lb/> begreife, was fuͤr ein widriges Schickſal<lb/> Euch hieher fuͤhrt und Eure bluͤhenden<lb/> Umſtaͤnde ſo ganz veraͤndert hat?‟</p><lb/> <p>Die Antwort auf dieſe theilnehmende<lb/> Frage mußte ich dem guten Manne fuͤr<lb/> diesmal noch ſchuldig bleiben, da wir ſo<lb/> eben am Bord des Kapitains Sandleven<lb/> anlangten. Dieſen fanden wir, beim Ein-<lb/> tritt in die Kajuͤte, bettlaͤgrig und in elen-<lb/> der Verfaſſung. Mein Begleiter ſtellte mich<lb/> ihm, mit einer nachdruͤcklichen Empfehlung<lb/> und Verbuͤrgung, als Denjenigen vor, der<lb/> ihm in Fuͤhrung ſeines Schiffs und ſeiner<lb/> Geſchaͤfte beiraͤthig ſeyn ſolle, und auf den<lb/> er ſich in allen Faͤllen verlaſſen koͤnne.<lb/> Der gute Mann ſtreckte ſeine Arme nach<lb/> mir aus, umfieng mich inbruͤnſtig und hieß<lb/> mich von ganzem Herzen willkommen. Dem-<lb/> naͤchſt uͤbergab er mir das voͤllige Kom-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0078]
dern ein preuſſiſches Landeskind und aus
Neuwarp in Vorpommern gebuͤrtig ſey, Carl
Friedrich Mick heiſſe und mich aus Furcht
vor dem Soldaten-Stande auſſer Landes ge-
wandt habe. Seit jenen Zeiten habe ich nun
allſtets darauf geſonnen, wie ich es moͤglich
machen wollte, ſoviel Liebe und Guͤte nach
Wuͤrden zu vergelten, und haͤtte wohl nicht
gedacht, daß ſich mir dazu hier an der Kuͤſte
von Afrika eine ſo erwuͤnſchte Gelegenheit auf-
thun ſollte. Wiewohl ich noch immer nicht
begreife, was fuͤr ein widriges Schickſal
Euch hieher fuͤhrt und Eure bluͤhenden
Umſtaͤnde ſo ganz veraͤndert hat?‟
Die Antwort auf dieſe theilnehmende
Frage mußte ich dem guten Manne fuͤr
diesmal noch ſchuldig bleiben, da wir ſo
eben am Bord des Kapitains Sandleven
anlangten. Dieſen fanden wir, beim Ein-
tritt in die Kajuͤte, bettlaͤgrig und in elen-
der Verfaſſung. Mein Begleiter ſtellte mich
ihm, mit einer nachdruͤcklichen Empfehlung
und Verbuͤrgung, als Denjenigen vor, der
ihm in Fuͤhrung ſeines Schiffs und ſeiner
Geſchaͤfte beiraͤthig ſeyn ſolle, und auf den
er ſich in allen Faͤllen verlaſſen koͤnne.
Der gute Mann ſtreckte ſeine Arme nach
mir aus, umfieng mich inbruͤnſtig und hieß
mich von ganzem Herzen willkommen. Dem-
naͤchſt uͤbergab er mir das voͤllige Kom-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |