Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Magen; in Portugal hingegen müsse aus Allmählig hatte sich die, als verdächtig Aber auch selbst mein eingeladener Weizen Magen; in Portugal hingegen muͤſſe aus Allmaͤhlig hatte ſich die, als verdaͤchtig Aber auch ſelbſt mein eingeladener Weizen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0210" n="206"/> Magen; in Portugal hingegen muͤſſe aus<lb/> ſolchem Genuſſe alſobald die Peſt entſtehen.</p><lb/> <p>Allmaͤhlig hatte ſich die, als verdaͤchtig<lb/> ausgemerzte Waare in der Kriegsbarke zu<lb/> einem anſehnlichen Haufen angeſammlet. Dieſe<lb/> machte ſich demnach von meinem Borde los;<lb/> entfernte ſich einige hundert Klafter abwaͤrts,<lb/> und begann nun, den confiseirten Kaͤſe in’s<lb/> Waſſer zu werfen. Ueberall trieben die<lb/> Stuͤcke umher; aber eben ſo bald auch machten<lb/> alle Schaluppen und Fahrzeuge in der Naͤhe<lb/> Jagd auf eine ſo willkommene Beute. Die<lb/> Soldaten in der Barke ſuchten zwar dieſe<lb/> Kapereien zu verhindern, ſchrieen, ſchimpften,<lb/> und machten ſogar Miene, Feuer zu geben:<lb/> doch demohngeachtet ward ein großer Theil<lb/> von dieſem Peſt-Kaͤſe gluͤcklich wieder aufge-<lb/> fiſcht, und hoffentlich auch ohne weitern Nach-<lb/> theil fuͤr Leben und Geſundheit verzehrt.</p><lb/> <p>Aber auch ſelbſt mein eingeladener Weizen<lb/> machte den Polizei-Officianten eine aͤhnliche<lb/> Unruhe und Beſorgniß. Denn ihrer Sieben<lb/> an der Zahl fanden ſich, als derſelbe geloͤſcht<lb/> werden ſollte, an meinem Borde ein, um<lb/> ſeine Beſchaffenheit zu unterſuchen. Ungluͤck-<lb/> licher Weiſe fanden ſich nun einige zwanzig<lb/> Weizen-Saͤcke, die zu aͤuſſerſt an den Seiten<lb/> gelegen hatten und von dem feuchten Dunſt<lb/> im Raume auswendig beſchimmelt waren.<lb/> Sofort war auch ihnen das Todesurtel ge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [206/0210]
Magen; in Portugal hingegen muͤſſe aus
ſolchem Genuſſe alſobald die Peſt entſtehen.
Allmaͤhlig hatte ſich die, als verdaͤchtig
ausgemerzte Waare in der Kriegsbarke zu
einem anſehnlichen Haufen angeſammlet. Dieſe
machte ſich demnach von meinem Borde los;
entfernte ſich einige hundert Klafter abwaͤrts,
und begann nun, den confiseirten Kaͤſe in’s
Waſſer zu werfen. Ueberall trieben die
Stuͤcke umher; aber eben ſo bald auch machten
alle Schaluppen und Fahrzeuge in der Naͤhe
Jagd auf eine ſo willkommene Beute. Die
Soldaten in der Barke ſuchten zwar dieſe
Kapereien zu verhindern, ſchrieen, ſchimpften,
und machten ſogar Miene, Feuer zu geben:
doch demohngeachtet ward ein großer Theil
von dieſem Peſt-Kaͤſe gluͤcklich wieder aufge-
fiſcht, und hoffentlich auch ohne weitern Nach-
theil fuͤr Leben und Geſundheit verzehrt.
Aber auch ſelbſt mein eingeladener Weizen
machte den Polizei-Officianten eine aͤhnliche
Unruhe und Beſorgniß. Denn ihrer Sieben
an der Zahl fanden ſich, als derſelbe geloͤſcht
werden ſollte, an meinem Borde ein, um
ſeine Beſchaffenheit zu unterſuchen. Ungluͤck-
licher Weiſe fanden ſich nun einige zwanzig
Weizen-Saͤcke, die zu aͤuſſerſt an den Seiten
gelegen hatten und von dem feuchten Dunſt
im Raume auswendig beſchimmelt waren.
Sofort war auch ihnen das Todesurtel ge-
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