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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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etwas unsanft (jedoch ohne irgend Hand an
ihn zu legen) in sein Boot und an Land zu-
rück. Dagegen hielt ich abermals in dem
Comptoir, mit Angabe der Ursachen, um
einen andern nüchternen Lootsen an. Auch
der Trunkenbold erschien dort und machte
sich treflich unnütz; doch ward mir mein Ver-
langen gewährt; ich nahm den neuen Piloten
mit mir und lichtete den Anker.

Wie ich nun den Strom abwärts fuhr,
so bemerkte ich bald, daß ich an einem an-
dern Fahrzeuge einen unzertrennlichen Be-
gleiter bekommen hatte. Machte ich Segel, so
that es desgleichen; ließ ich den Anker fallen,
so legte es sich mir in dem nemlichen Augenblick
zur Seite. Das Ding machte uns, je län-
ger, je größern Spaß, und wir kitzelten uns
daran, daß der Franzose ohne uns den Weg
gar nicht finden zu können schiene. So kamen
wir endlich an das Fort am Ausfluß der
Garonne, wo unsre Pässe visirt werden muß-
ten. Auch da war jenes Fahrzeug flink bei
der Hand; und nun wurde uns eröffnet,
daß ich für die Begleitung desselben bis hie-
her die Summe von Eintausend Livres zu
entrichten habe.

Jch war bei dieser Forderung, wie aus
den Wolken gefallen. "Für seine Begleitung?
-- Eintausend Livres? -- Und wozu diese
ganz unerbetene Begleitung?" -- Die

etwas unſanft (jedoch ohne irgend Hand an
ihn zu legen) in ſein Boot und an Land zu-
ruͤck. Dagegen hielt ich abermals in dem
Comptoir, mit Angabe der Urſachen, um
einen andern nuͤchternen Lootſen an. Auch
der Trunkenbold erſchien dort und machte
ſich treflich unnuͤtz; doch ward mir mein Ver-
langen gewaͤhrt; ich nahm den neuen Piloten
mit mir und lichtete den Anker.

Wie ich nun den Strom abwaͤrts fuhr,
ſo bemerkte ich bald, daß ich an einem an-
dern Fahrzeuge einen unzertrennlichen Be-
gleiter bekommen hatte. Machte ich Segel, ſo
that es desgleichen; ließ ich den Anker fallen,
ſo legte es ſich mir in dem nemlichen Augenblick
zur Seite. Das Ding machte uns, je laͤn-
ger, je groͤßern Spaß, und wir kitzelten uns
daran, daß der Franzoſe ohne uns den Weg
gar nicht finden zu koͤnnen ſchiene. So kamen
wir endlich an das Fort am Ausfluß der
Garonne, wo unſre Paͤſſe viſirt werden muß-
ten. Auch da war jenes Fahrzeug flink bei
der Hand; und nun wurde uns eroͤffnet,
daß ich fuͤr die Begleitung deſſelben bis hie-
her die Summe von Eintauſend Livres zu
entrichten habe.

Jch war bei dieſer Forderung, wie aus
den Wolken gefallen. „Fuͤr ſeine Begleitung?
— Eintauſend Livres? — Und wozu dieſe
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[155/0159] etwas unſanft (jedoch ohne irgend Hand an ihn zu legen) in ſein Boot und an Land zu- ruͤck. Dagegen hielt ich abermals in dem Comptoir, mit Angabe der Urſachen, um einen andern nuͤchternen Lootſen an. Auch der Trunkenbold erſchien dort und machte ſich treflich unnuͤtz; doch ward mir mein Ver- langen gewaͤhrt; ich nahm den neuen Piloten mit mir und lichtete den Anker. Wie ich nun den Strom abwaͤrts fuhr, ſo bemerkte ich bald, daß ich an einem an- dern Fahrzeuge einen unzertrennlichen Be- gleiter bekommen hatte. Machte ich Segel, ſo that es desgleichen; ließ ich den Anker fallen, ſo legte es ſich mir in dem nemlichen Augenblick zur Seite. Das Ding machte uns, je laͤn- ger, je groͤßern Spaß, und wir kitzelten uns daran, daß der Franzoſe ohne uns den Weg gar nicht finden zu koͤnnen ſchiene. So kamen wir endlich an das Fort am Ausfluß der Garonne, wo unſre Paͤſſe viſirt werden muß- ten. Auch da war jenes Fahrzeug flink bei der Hand; und nun wurde uns eroͤffnet, daß ich fuͤr die Begleitung deſſelben bis hie- her die Summe von Eintauſend Livres zu entrichten habe. Jch war bei dieſer Forderung, wie aus den Wolken gefallen. „Fuͤr ſeine Begleitung? — Eintauſend Livres? — Und wozu dieſe ganz unerbetene Begleitung?‟ — Die

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/159>, abgerufen am 24.11.2024.