Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.zeug, so gut es angehen wollte, zu steuern Erst, als wir sie an Bord genommen zeug, ſo gut es angehen wollte, zu ſteuern Erſt, als wir ſie an Bord genommen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0126" n="122"/> zeug, ſo gut es angehen wollte, zu ſteuern<lb/> verſuchten, um bei uns an Bord zu gelan-<lb/> gen. Jn der That ſtieſſen ſie auch ſo un-<lb/> vorſichtig und heftig gegen unſer Schiff an,<lb/> daß wir fuͤrchteten, ihr Fahrzeug wuͤrde<lb/> davon in Stuͤcken gehen; ſo wie es denn<lb/> auch wirklich ſehr beſchaͤdigt wurde. Jndeß<lb/> mochten ſie immer noch von Gluͤck ſagen,<lb/> daß wir ihr Boot feſthielten und ſie dadurch<lb/> verhinderten, an unſerm Schiffe vorbei in<lb/> die hohe See zu treiben.</p><lb/> <p>Erſt, als wir ſie an Bord genommen<lb/> hatten, wurden wir gewahr, daß ſie ſich in<lb/> ihrem beſten Sonntags-Staat befanden und<lb/> mit einem gewaltigen Blumenſtrauß vor der<lb/> Bruſt im Knopfloch prangten; — ich haͤtte nem-<lb/> lich ſchon fruͤher bemerken ſollen, daß es<lb/> eben an einem Sonntags-Vormittage war.<lb/> Auf unſer neugieriges Woher? und Wohin?<lb/> nannten ſie uns ihr nicht weit entlegenes<lb/> Wohn-Dorf und berichteten, ſie ſeyen ſo<lb/> eben auf dem Wege uͤber Feld nach der Kirche<lb/> begriffen geweſen, als ſie unſer Schiff auf<lb/> dem Grunde ſitzend erblickt haͤtten; und da<lb/> ſich zufaͤllig in ihrer Naͤhe ein leeres Boot<lb/> am Strande vorgefunden, ſo waͤren ſie in<lb/> Gottes Namen hineingeſtiegen, um zu ſehen,<lb/> ob und wie ſie uns damit einige Huͤlfe leiſten<lb/> koͤnnten. Da es jedoch in dem Fahrzeuge an<lb/> Rudern gefehlt, mit denen ſie ohnehin nicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0126]
zeug, ſo gut es angehen wollte, zu ſteuern
verſuchten, um bei uns an Bord zu gelan-
gen. Jn der That ſtieſſen ſie auch ſo un-
vorſichtig und heftig gegen unſer Schiff an,
daß wir fuͤrchteten, ihr Fahrzeug wuͤrde
davon in Stuͤcken gehen; ſo wie es denn
auch wirklich ſehr beſchaͤdigt wurde. Jndeß
mochten ſie immer noch von Gluͤck ſagen,
daß wir ihr Boot feſthielten und ſie dadurch
verhinderten, an unſerm Schiffe vorbei in
die hohe See zu treiben.
Erſt, als wir ſie an Bord genommen
hatten, wurden wir gewahr, daß ſie ſich in
ihrem beſten Sonntags-Staat befanden und
mit einem gewaltigen Blumenſtrauß vor der
Bruſt im Knopfloch prangten; — ich haͤtte nem-
lich ſchon fruͤher bemerken ſollen, daß es
eben an einem Sonntags-Vormittage war.
Auf unſer neugieriges Woher? und Wohin?
nannten ſie uns ihr nicht weit entlegenes
Wohn-Dorf und berichteten, ſie ſeyen ſo
eben auf dem Wege uͤber Feld nach der Kirche
begriffen geweſen, als ſie unſer Schiff auf
dem Grunde ſitzend erblickt haͤtten; und da
ſich zufaͤllig in ihrer Naͤhe ein leeres Boot
am Strande vorgefunden, ſo waͤren ſie in
Gottes Namen hineingeſtiegen, um zu ſehen,
ob und wie ſie uns damit einige Huͤlfe leiſten
koͤnnten. Da es jedoch in dem Fahrzeuge an
Rudern gefehlt, mit denen ſie ohnehin nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |