Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.nach Port au Prince, Martinique, Gua- Jndem ich über dies unbequeme Lager nach Port au Prince, Martinique, Gua- Jndem ich uͤber dies unbequeme Lager <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0279" n="263"/> nach Port au Prince, Martinique, Gua-<lb/> deloupe und andern frvnzoͤſiſchen Jnſeln lau-<lb/> teten. Jch griff Einige auf gut Gluͤck dar-<lb/> aus hervor und ſteckte ſie zu mir, um ſie<lb/> demnaͤchſt, bei beſſerer Muße, genauer zu<lb/> unterſuchen. Fuͤr den Augenblick aber ward<lb/> meine volle Aufmerkſamkeit von einer Luke<lb/> angezogen, die ſich in der Mitte des Fußbo-<lb/> dens der Kajuͤte vorfand und angelweit of-<lb/> fen ſtand. „Hier wird es doch der Muͤhe<lb/> werth ſeyn, hinunter zu ſteigen,‟ ſagte ich<lb/> zu meinen Leuten; — „waͤr’ es auch nur,<lb/> um zu erfahren, womit das Schiff geladen<lb/> ſeyn mag.‟ — Zu gleicher Zeit ließ ich<lb/> mich an den Haͤnden hinab, ohne jedoch<lb/> mit den Fuͤßen Grund zu erreichen. „Nun,<lb/> es wird ja ſo tief nicht mehr ſeyn!‟ dacht’<lb/> ich bei mir ſelbſt, ließ oben fahren und pur-<lb/> zelte auf einen Haufen, den ich alsbald fuͤr<lb/> Steinkohlen erkannte.</p><lb/> <p>Jndem ich uͤber dies unbequeme Lager<lb/> hinuͤber kroch, gerieth ich, bald hier, bald<lb/> dort im Dunkeln umher tappend, an Faͤſſer,<lb/> Ballen und Packen in Baſtmatten gehuͤllt,<lb/> die mich auf eine vermiſchte Ladung ſchlieſſen<lb/> lieſſen. Unwillkuͤhrlich aber ſtieg mir bei<lb/> dieſer irren Beſchaͤftigung auch die Befuͤrch-<lb/> tung zu Kopf, daß in dieſem Chaos auch<lb/> woht Menſchen ſtecken und mir auf den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [263/0279]
nach Port au Prince, Martinique, Gua-
deloupe und andern frvnzoͤſiſchen Jnſeln lau-
teten. Jch griff Einige auf gut Gluͤck dar-
aus hervor und ſteckte ſie zu mir, um ſie
demnaͤchſt, bei beſſerer Muße, genauer zu
unterſuchen. Fuͤr den Augenblick aber ward
meine volle Aufmerkſamkeit von einer Luke
angezogen, die ſich in der Mitte des Fußbo-
dens der Kajuͤte vorfand und angelweit of-
fen ſtand. „Hier wird es doch der Muͤhe
werth ſeyn, hinunter zu ſteigen,‟ ſagte ich
zu meinen Leuten; — „waͤr’ es auch nur,
um zu erfahren, womit das Schiff geladen
ſeyn mag.‟ — Zu gleicher Zeit ließ ich
mich an den Haͤnden hinab, ohne jedoch
mit den Fuͤßen Grund zu erreichen. „Nun,
es wird ja ſo tief nicht mehr ſeyn!‟ dacht’
ich bei mir ſelbſt, ließ oben fahren und pur-
zelte auf einen Haufen, den ich alsbald fuͤr
Steinkohlen erkannte.
Jndem ich uͤber dies unbequeme Lager
hinuͤber kroch, gerieth ich, bald hier, bald
dort im Dunkeln umher tappend, an Faͤſſer,
Ballen und Packen in Baſtmatten gehuͤllt,
die mich auf eine vermiſchte Ladung ſchlieſſen
lieſſen. Unwillkuͤhrlich aber ſtieg mir bei
dieſer irren Beſchaͤftigung auch die Befuͤrch-
tung zu Kopf, daß in dieſem Chaos auch
woht Menſchen ſtecken und mir auf den
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