könnte, spornte mich, ihm dahin nach: aber sie schlug fehl, wie mir geahndet hatte. Er war und blieb für mich verschwunden!
War meine Lage vorhin schon kritisch gewesen, so schien sie nunmehr durch dies Entlaufen vollends rettungslos für mich zu werden. Jch hatte meinen Assecuradeurs des Schiffers Haverey-Rechnung nothwendig vor- legen müssen, bei welcher sie, auch wenn Alles in bester Ordnung war, dennoch nur zu guten Grund hatten, den Kopf zu schütteln und sich zu besinnen, ob sie zur Zahlung einer so enormen Summe verpflichtet wären. Jetzt da Jener sich unsichtbar gemacht hatte, wie- sen sie jede Anforderung auf das bestimm- teste zurück, und verlangten, daß ich ihnen, vor allen Dingen, den Schiffer, der die Ha- verey gemacht hätte, zur Stelle schaffte, damit er selbst Rede und Antwort gäbe; denn mit ihm, und nicht mit mir, hätten sie es zunächst zu thun. "Mein Gott!" ent- gegnete ich -- "Wenn er nun aber in's Wasser gefallen und ertrunken wäre?" -- "Das könnte nur ein Kind glauben;" war ihre höhnische Antwort -- "und es schiene nun nicht, daß sie nöthig haben würden, um dieser 8,000 Gulden willen den Beutel zu ziehen."
Dagegen war nun diese Summe auf das Schiff wirklich verbodmet, und die ge-
koͤnnte, ſpornte mich, ihm dahin nach: aber ſie ſchlug fehl, wie mir geahndet hatte. Er war und blieb fuͤr mich verſchwunden!
War meine Lage vorhin ſchon kritiſch geweſen, ſo ſchien ſie nunmehr durch dies Entlaufen vollends rettungslos fuͤr mich zu werden. Jch hatte meinen Aſſecuradeurs des Schiffers Haverey-Rechnung nothwendig vor- legen muͤſſen, bei welcher ſie, auch wenn Alles in beſter Ordnung war, dennoch nur zu guten Grund hatten, den Kopf zu ſchuͤtteln und ſich zu beſinnen, ob ſie zur Zahlung einer ſo enormen Summe verpflichtet waͤren. Jetzt da Jener ſich unſichtbar gemacht hatte, wie- ſen ſie jede Anforderung auf das beſtimm- teſte zuruͤck, und verlangten, daß ich ihnen, vor allen Dingen, den Schiffer, der die Ha- verey gemacht haͤtte, zur Stelle ſchaffte, damit er ſelbſt Rede und Antwort gaͤbe; denn mit ihm, und nicht mit mir, haͤtten ſie es zunaͤchſt zu thun. „Mein Gott!‟ ent- gegnete ich — „Wenn er nun aber in’s Waſſer gefallen und ertrunken waͤre?‟ — „Das koͤnnte nur ein Kind glauben;‟ war ihre hoͤhniſche Antwort — „und es ſchiene nun nicht, daß ſie noͤthig haben wuͤrden, um dieſer 8,000 Gulden willen den Beutel zu ziehen.‟
Dagegen war nun dieſe Summe auf das Schiff wirklich verbodmet, und die ge-
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koͤnnte, ſpornte mich, ihm dahin nach: aber
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war und blieb fuͤr mich verſchwunden!
War meine Lage vorhin ſchon kritiſch
geweſen, ſo ſchien ſie nunmehr durch dies
Entlaufen vollends rettungslos fuͤr mich zu
werden. Jch hatte meinen Aſſecuradeurs des
Schiffers Haverey-Rechnung nothwendig vor-
legen muͤſſen, bei welcher ſie, auch wenn Alles
in beſter Ordnung war, dennoch nur zu guten
Grund hatten, den Kopf zu ſchuͤtteln und
ſich zu beſinnen, ob ſie zur Zahlung einer ſo
enormen Summe verpflichtet waͤren. Jetzt
da Jener ſich unſichtbar gemacht hatte, wie-
ſen ſie jede Anforderung auf das beſtimm-
teſte zuruͤck, und verlangten, daß ich ihnen,
vor allen Dingen, den Schiffer, der die Ha-
verey gemacht haͤtte, zur Stelle ſchaffte,
damit er ſelbſt Rede und Antwort gaͤbe;
denn mit ihm, und nicht mit mir, haͤtten
ſie es zunaͤchſt zu thun. „Mein Gott!‟ ent-
gegnete ich — „Wenn er nun aber in’s
Waſſer gefallen und ertrunken waͤre?‟ —
„Das koͤnnte nur ein Kind glauben;‟ war
ihre hoͤhniſche Antwort — „und es ſchiene
nun nicht, daß ſie noͤthig haben wuͤrden, um
dieſer 8,000 Gulden willen den Beutel zu
ziehen.‟
Dagegen war nun dieſe Summe auf
das Schiff wirklich verbodmet, und die ge-
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/219>, abgerufen am 16.07.2024.
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