Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Peppi. Ich sollt' bös seyn, Johann. Leim. Ja, ich verdien's. Peppi. Du hast mir viel Kummer verursacht. Leim. Und das blos durch meine Dummheit, weil ich nix g'redt hab' Peppi (ihm die Hand reichend). Du hast mir das Leben gerettet, ich bin Dein. Hobelmann. Halt! da hab' ich auch ein Wort d'rein zu re- den. Dem ersten besten Hasenfuß, der nix ist und nix hat, kann ich meine Tochter nicht geben. In- dessen, das ist mit Ihm anders geworden, Er ist ein Mann, der seine Batzen hat. Leim. Was? Wie weiß denn der Meister das? Hobelmann. Nu, wenn ich's nicht wüßt, wer sollt's denn hernach wissen. -- Ich hab' für Ihn damals, wie Er den Wurf aufg'fangt hat, der meine Tochter getroffen hätt, 500 Dukaten angelegt, die g'hören sammt Interessen Sein. Jetzt fang Er halt Sein Peppi. Ich ſollt’ bös ſeyn, Johann. Leim. Ja, ich verdien’s. Peppi. Du haſt mir viel Kummer verurſacht. Leim. Und das blos durch meine Dummheit, weil ich nix g’redt hab’ Peppi (ihm die Hand reichend). Du haſt mir das Leben gerettet, ich bin Dein. Hobelmann. Halt! da hab’ ich auch ein Wort d’rein zu re- den. Dem erſten beſten Haſenfuß, der nix iſt und nix hat, kann ich meine Tochter nicht geben. In- deſſen, das iſt mit Ihm anders geworden, Er iſt ein Mann, der ſeine Batzen hat. Leim. Was? Wie weiß denn der Meiſter das? Hobelmann. Nu, wenn ich’s nicht wüßt, wer ſollt’s denn hernach wiſſen. — Ich hab’ für Ihn damals, wie Er den Wurf aufg’fangt hat, der meine Tochter getroffen hätt, 500 Dukaten angelegt, die g’hören ſammt Intereſſen Sein. Jetzt fang Er halt Sein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0066" n="60"/> <sp who="#PEP"> <speaker><hi rendition="#g">Peppi</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich ſollt’ bös ſeyn, Johann.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, ich verdien’s.</p> </sp><lb/> <sp who="#PEP"> <speaker><hi rendition="#g">Peppi</hi>.</speaker><lb/> <p>Du haſt mir viel Kummer verurſacht.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Und das blos durch meine Dummheit, weil ich<lb/> nix g’redt hab’</p> </sp><lb/> <sp who="#PEP"> <speaker> <hi rendition="#g">Peppi</hi> </speaker><lb/> <stage>(ihm die Hand reichend).</stage><lb/> <p>Du haſt mir das Leben gerettet, ich bin Dein.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Halt! da hab’ ich auch ein Wort d’rein zu re-<lb/> den. Dem erſten beſten Haſenfuß, der nix iſt und<lb/> nix hat, kann ich meine Tochter nicht geben. In-<lb/> deſſen, das iſt mit Ihm anders geworden, Er iſt<lb/> ein Mann, der ſeine Batzen hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Was? Wie weiß denn der Meiſter das?</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Nu, wenn ich’s nicht wüßt, wer ſollt’s denn<lb/> hernach wiſſen. — Ich hab’ für Ihn damals, wie<lb/> Er den Wurf aufg’fangt hat, der meine Tochter<lb/> getroffen hätt, 500 Dukaten angelegt, die g’hören<lb/> ſammt Intereſſen Sein. Jetzt fang Er halt Sein<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0066]
Peppi.
Ich ſollt’ bös ſeyn, Johann.
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Du haſt mir viel Kummer verurſacht.
Leim.
Und das blos durch meine Dummheit, weil ich
nix g’redt hab’
Peppi
(ihm die Hand reichend).
Du haſt mir das Leben gerettet, ich bin Dein.
Hobelmann.
Halt! da hab’ ich auch ein Wort d’rein zu re-
den. Dem erſten beſten Haſenfuß, der nix iſt und
nix hat, kann ich meine Tochter nicht geben. In-
deſſen, das iſt mit Ihm anders geworden, Er iſt
ein Mann, der ſeine Batzen hat.
Leim.
Was? Wie weiß denn der Meiſter das?
Hobelmann.
Nu, wenn ich’s nicht wüßt, wer ſollt’s denn
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Zitationshilfe: | Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/66>, abgerufen am 16.08.2024. |