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Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.

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sten. Woher kommt das aber? Weil die Leut keine
Bildung haben auf'n Land. Und warum haben's
auf'n Land keine Bildung? Weil's lauter eichene
Möbeln haben, d'rum kennt das Volk keine Politur;
und wer keine Politur kennt ist ein Socius. -- Jetzt
will ich halt a bissel ausrasten da, und nachher um
d'Herberg frag'n.
(Setzt sich auf die Bank.)
(Das Ritornell des folgenden Liedes beginnt. Knie-
riem
, ein Ränzchen auf dem Rücken, tritt auf.)
Knieriem.
Es kommen d'Stern, es wird schon spat,
Zeit is, daß's einmal da is d'Stadt,
Ich brauch' ein Guld'n jetzt zum verhau'n,
Da muß i gleich zum Fechten schau'n.
Und wie i ein Guld'n z'sammbettelt hab',
Da laßt's mir drei Maß Bier hinab,
A drei Maß Bier laßt's mir hinab.
Mein Rausch hab i Jahr aus Jahr ein,
Es wird doch heut kein Ausnahm seyn.

(Er setzt sich auf die Bank rechts.)
(Die Musik verändert sich. Zwirn tritt von derselben
Seite ein, er ist abgeschaben, aber dennoch so viel
wie möglich geputzt, und trägt ebenfalls den Wan-
derbündel auf dem Rücken.
Zwirn (äußerst lustig).
D'Stadt ist in der Näh',
D'rum schrei' ich Juheh!
Juheh! Juheh! Juheh!
ſten. Woher kommt das aber? Weil die Leut keine
Bildung haben auf’n Land. Und warum haben’s
auf’n Land keine Bildung? Weil’s lauter eichene
Möbeln haben, d’rum kennt das Volk keine Politur;
und wer keine Politur kennt iſt ein Socius. — Jetzt
will ich halt a biſſel ausraſten da, und nachher um
d’Herberg frag’n.
(Setzt ſich auf die Bank.)
(Das Ritornell des folgenden Liedes beginnt. Knie-
riem
, ein Ränzchen auf dem Rücken, tritt auf.)
Knieriem.
Es kommen d’Stern, es wird ſchon ſpat,
Zeit is, daß’s einmal da is d’Stadt,
Ich brauch’ ein Guld’n jetzt zum verhau’n,
Da muß i gleich zum Fechten ſchau’n.
Und wie i ein Guld’n z’ſammbettelt hab’,
Da laßt’s mir drei Maß Bier hinab,
A drei Maß Bier laßt’s mir hinab.
Mein Rauſch hab i Jahr aus Jahr ein,
Es wird doch heut kein Ausnahm ſeyn.

(Er ſetzt ſich auf die Bank rechts.)
(Die Muſik verändert ſich. Zwirn tritt von derſelben
Seite ein, er iſt abgeſchaben, aber dennoch ſo viel
wie möglich geputzt, und trägt ebenfalls den Wan-
derbündel auf dem Rücken.
Zwirn (äußerſt luſtig).
D’Stadt iſt in der Näh’,
D’rum ſchrei’ ich Juheh!
Juheh! Juheh! Juheh!
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[16/0022] ſten. Woher kommt das aber? Weil die Leut keine Bildung haben auf’n Land. Und warum haben’s auf’n Land keine Bildung? Weil’s lauter eichene Möbeln haben, d’rum kennt das Volk keine Politur; und wer keine Politur kennt iſt ein Socius. — Jetzt will ich halt a biſſel ausraſten da, und nachher um d’Herberg frag’n. (Setzt ſich auf die Bank.) (Das Ritornell des folgenden Liedes beginnt. Knie- riem, ein Ränzchen auf dem Rücken, tritt auf.) Knieriem. Es kommen d’Stern, es wird ſchon ſpat, Zeit is, daß’s einmal da is d’Stadt, Ich brauch’ ein Guld’n jetzt zum verhau’n, Da muß i gleich zum Fechten ſchau’n. Und wie i ein Guld’n z’ſammbettelt hab’, Da laßt’s mir drei Maß Bier hinab, A drei Maß Bier laßt’s mir hinab. Mein Rauſch hab i Jahr aus Jahr ein, Es wird doch heut kein Ausnahm ſeyn. (Er ſetzt ſich auf die Bank rechts.) (Die Muſik verändert ſich. Zwirn tritt von derſelben Seite ein, er iſt abgeſchaben, aber dennoch ſo viel wie möglich geputzt, und trägt ebenfalls den Wan- derbündel auf dem Rücken. Zwirn (äußerſt luſtig). D’Stadt iſt in der Näh’, D’rum ſchrei’ ich Juheh! Juheh! Juheh! Juheh!

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Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/22>, abgerufen am 22.11.2024.