Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Christoph.
Meiner Seel pfiffig ausspekulirt. No! Sie sind
ja auch einmal Lehrjung g'west, von da haben Sie
halt noch das Gwixte her.
Weinberl.
Richten Sie sich jetzt das Sonntagsg'wand,
was zur Eleganz fehlt, Krawatel, Schmießel; Hand-
schuh und Schnopftüchel werd' ich Jhnen leihen.
Christoph.
Juchhe, das wird ein Jux wer'n Morgen!
(Geht zur Mitte ab.)
(Man hört von außen Zangler räuspeln und husten.)
Christoph
(erschrocken zurückprallend).
O Jegerl der Alte kommt.
Weinberl (erschrocken).
Der Herr Zangler -- wann er mich in dem
Aufzug sieht --
Christoph.
Jch retirir' mich zu der Fr. Gertrud hinein.
Weinberl.
Aber was thu denn ich? Jch kann mich so weder
vor der Frau Gertrud noch vor'n Herrn Zangler
zeigen.
Chriſtoph.
Meiner Seel pfiffig ausſpekulirt. No! Sie ſind
ja auch einmal Lehrjung g’weſt, von da haben Sie
halt noch das Gwixte her.
Weinberl.
Richten Sie ſich jetzt das Sonntagsg’wand,
was zur Eleganz fehlt, Krawatel, Schmießel; Hand-
ſchuh und Schnopftüchel werd’ ich Jhnen leihen.
Chriſtoph.
Juchhe, das wird ein Jux wer’n Morgen!
(Geht zur Mitte ab.)
(Man hoͤrt von außen Zangler raͤuſpeln und huſten.)
Chriſtoph
(erſchrocken zuruͤckprallend).
O Jegerl der Alte kommt.
Weinberl (erſchrocken).
Der Herr Zangler — wann er mich in dem
Aufzug ſieht —
Chriſtoph.
Jch retirir’ mich zu der Fr. Gertrud hinein.
Weinberl.
Aber was thu denn ich? Jch kann mich ſo weder
vor der Frau Gertrud noch vor’n Herrn Zangler
zeigen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0057" n="51"/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Meiner Seel pfiffig aus&#x017F;pekulirt. No! Sie &#x017F;ind<lb/><hi rendition="#g">ja</hi> auch einmal Lehrjung g&#x2019;we&#x017F;t, von da haben Sie<lb/>
halt noch das Gwixte her.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Richten Sie &#x017F;ich jetzt das Sonntagsg&#x2019;wand,<lb/>
was zur Eleganz fehlt, Krawatel, Schmießel; Hand-<lb/>
&#x017F;chuh und Schnopftüchel werd&#x2019; ich Jhnen leihen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Juchhe, das wird ein Jux wer&#x2019;n Morgen!</p><lb/>
            <stage>(Geht zur Mitte ab.)</stage><lb/>
            <stage>(Man ho&#x0364;rt von außen Zangler ra&#x0364;u&#x017F;peln und hu&#x017F;ten.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker> <hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi> </speaker><lb/>
            <stage>(er&#x017F;chrocken zuru&#x0364;ckprallend).</stage><lb/>
            <p>O Jegerl der Alte kommt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker>
            <stage>(er&#x017F;chrocken).</stage><lb/>
            <p>Der Herr Zangler &#x2014; wann er mich in dem<lb/>
Aufzug &#x017F;ieht &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CHR">
            <speaker><hi rendition="#g">Chri&#x017F;toph</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Jch retirir&#x2019; mich zu der Fr. Gertrud hinein.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WEIN">
            <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Aber was thu denn ich? Jch kann mich &#x017F;o weder<lb/>
vor der Frau Gertrud noch vor&#x2019;n Herrn Zangler<lb/>
zeigen.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0057] Chriſtoph. Meiner Seel pfiffig ausſpekulirt. No! Sie ſind ja auch einmal Lehrjung g’weſt, von da haben Sie halt noch das Gwixte her. Weinberl. Richten Sie ſich jetzt das Sonntagsg’wand, was zur Eleganz fehlt, Krawatel, Schmießel; Hand- ſchuh und Schnopftüchel werd’ ich Jhnen leihen. Chriſtoph. Juchhe, das wird ein Jux wer’n Morgen! (Geht zur Mitte ab.) (Man hoͤrt von außen Zangler raͤuſpeln und huſten.) Chriſtoph (erſchrocken zuruͤckprallend). O Jegerl der Alte kommt. Weinberl (erſchrocken). Der Herr Zangler — wann er mich in dem Aufzug ſieht — Chriſtoph. Jch retirir’ mich zu der Fr. Gertrud hinein. Weinberl. Aber was thu denn ich? Jch kann mich ſo weder vor der Frau Gertrud noch vor’n Herrn Zangler zeigen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/57
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/57>, abgerufen am 18.05.2024.