Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. entweder wieder zurücke reisen dergleichen Fede zu holen/ oderauf 3. oder 4. Wochen lang sich in einem grossen von der Stadt abgelegenen Hause auff halten/ welches von ihnen Contumacia genennet wird und allda mit grosser Beschwer zehren/ biß man siehet/ daß er nicht mit der Seuche angesteckt ist/ gestalt denn zu dem Ende schon in Jtalien an den vornehmsten Orthen solche Häuser erbauet seyn. Den 13. Maij hatten wir trübe Regenhafftig Wetter und Das VIII. Capitul. Von unserm Auffbruch zu Corfu. WEil uns denn der Wind ziemlich fügete/ brachen wir Zur lincken Hand sind wir eine steinfelsichte Jnsul/ Pock- wel-
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. entweder wieder zuruͤcke reiſen dergleichen Fede zu holen/ oderauf 3. oder 4. Wochen lang ſich in einem groſſen von der Stadt abgelegenen Hauſe auff halten/ welches von ihnen Contumacia genennet wird und allda mit groſſer Beſchwer zehren/ biß man ſiehet/ daß er nicht mit der Seuche angeſteckt iſt/ geſtalt deñ zu dem Ende ſchon in Jtalien an den vornehmſten Orthen ſolche Haͤuſer erbauet ſeyn. Den 13. Maij hatten wir truͤbe Regenhafftig Wetter und Das VIII. Capitul. Von unſerm Auffbruch zu Corfu. WEil uns denn der Wind ziemlich fuͤgete/ brachen wir Zur lincken Hand ſind wir eine ſteinfelſichte Jnſul/ Pock- wel-
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
entweder wieder zuruͤcke reiſen dergleichen Fede zu holen/ oder
auf 3. oder 4. Wochen lang ſich in einem groſſen von der Stadt
abgelegenen Hauſe auff halten/ welches von ihnen Contumacia
genennet wird und allda mit groſſer Beſchwer zehren/ biß man
ſiehet/ daß er nicht mit der Seuche angeſteckt iſt/ geſtalt deñ zu
dem Ende ſchon in Jtalien an den vornehmſten Orthen ſolche
Haͤuſer erbauet ſeyn.
Den 13. Maij hatten wir truͤbe Regenhafftig Wetter und
groſſe Hitze dabey und kam eine Chriſten Gallee im Port vor
Corfu zu uns/ welche in die 40. Tuͤrcken-Koͤpffe/ die ſie Coiſa-
ren oder Meer-Raͤubern/ abgenommen/ auffzuweiſen hatte/
dieſen und folgenden Tag deß 14. Maij war Bonaza, oder
Windſtille auf dem Meer/ nach Mittage aber ſtund uns ein
ſtarcker Wind auf.
Das VIII. Capitul.
Von unſerm Auffbruch zu Corfu.
WEil uns denn der Wind ziemlich fuͤgete/ brachen wir
den 14. Maij nach Mittage zu Corfu im Hafen auf und
lieſſen das Feſte/ nemlich Griechenland/ hinter uns/
welches ſich unſerm Anſehen nach auch zugleich mit der gegen
uͤber gelegenen Jnſul Corfu endete.|
Zur lincken Hand ſind wir eine ſteinfelſichte Jnſul/ Pock-
ſchin genannt/ nahe vorbey pasſiret, und gehoͤret den Venetia-
neren zu/ nicht weit von der Jnſul Corfu abgelegen/ welche wir
nach der Sonnen Untergang verlaſſen. Auſſer dieſer Jnſul iſt
uns ein Franzoͤſiſch Schiff/ oder Tartana, ſo auß der Franzoͤ-
ſiſchen Provintz und derſelben ihr gleich genanten Stadt Mar-
ſilia kommen und ſeinen Cours nach Venedig gerichtet gehabt/
ſo allbereits einen Monat unterwegen geweſen war/ begegnet/
wel-
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