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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
rühmten Männern, welche noch vor nicht gar langer Zeit ihre Universität
unterhalten; bey solcher ist der Herr Simon Battier, D. Juris, Professor Mo-
ralis
und Rector, Johannes Zvvingerus, Decanus der Facultät in der Theo-
logie, Lucas Burckhard, Decan. Facult. Jurid. Rudolph. Burckhard, Decan.
Facult. Medic. Christoph. Fösch, Professor Histor. & Philosoph. &c.
und
alle insgesamt berühmte Männer, gewesen; auch hat sich der gelehrte Bauhi-
nus,
Königl. Medicus allhier aufgehalten, der andern zu geschweigen. Zü-
rich
hat gezeiget, was sie für herrliche Subjecta gehabt in ihrer Academie,
unter andern Hrn. J. J. Ulrich, welcher mit den gelehrtesten Leuten in Euro-
pa
Correspondenz gehalten, und den berühmten H. Hottinger, D. und Prof.
Theologiae,
einen Mann, der unermüdet im Lesen war, und von dem wir
schöne Bücher haben; ausser solchen noch ferner J. Müller, in Lingv. Orient.
J. H. Zeller, Prof. Theol. J. H. Heidegger, Caspar Svitzer, in Lingv. Orient.
Casp. Wolff, Prof. Ling. Hebr. & Graec. J. H. Otto, in Hist. Eccles. &c.
und
noch vor kurtzer Zeit und itzo die berühmtesten Scheuchzers &c. Was will ich
aber noch viel von mehr gelehrten Männern aus der Schweitz reden, da
doch ausser dem ihre Namen unter denen Gelehrten in Europa bekandt ge-
nug? drum will nur annoch dieses gedencken, daß zu Basel, Bern, Lau-
sanne, Zürich, Friburg etc.
nicht allein berühmte Schulen und bey eini-
gen auch Universitäten und schöne Collegia, sondern auch wackere Biblio-
thequ
en gefunden werden, absonderlich zu Bern und Basel, in welcher letz-
tern auch rare Gemählde, und unter solchen der todte Christus, als ein unge-
meines Stück, vorhanden, wie bereits an seinem Ort gedacht worden.

Schottland.

Man lieset von den alten Schotten, daß ihre Unbändigkeit sich so
weit erstrecket, daß sie auch so gar Menschen-Fleisch gefressen. Jhr König
Evenus III. der ums Jahr 3940. nach Erschaffung der Welt über sie geherr-
schet, hat das Schand-Gesetz verordnet, daß der König auf den Adelichen
Beylagern, und die Edelleute auf Bauer-Hochzeiten, das Recht haben sol-
ten, die erste Nacht bey der Braut zu schlafen, welche sich in ihrem Gebiete
verheyratheten, und was dergleichen Schandbarkeiten mehr sind. Allein die
heutigen Schotten sind besserer Art, nachdem sie nicht allein von vortreffli-
chen Männern in allen guten Wissenschafften besser unterrichtet worden, son-
dern auch heutiges Tages 3. berühmte Universitäten haben, als da ist die zu
S. Andrews, welche 1411. zu Glascow 1454. und die zu Aberdon, welche 1482.
fundiret worden; der Stiffter der ersten ist König Jacobus, derzu Glascow
aber der Bischof Turnballus gewesen. Bey den Ehrwürdigen Gliedern die-

ser

III. Theil von Bibliothequen.
ruͤhmten Maͤnnern, welche noch vor nicht gar langer Zeit ihre Univerſität
unterhalten; bey ſolcher iſt der Herr Simon Battier, D. Juris, Profeſſor Mo-
ralis
und Rector, Johannes Zvvingerus, Decanus der Facultät in der Theo-
logie, Lucas Burckhard, Decan. Facult. Jurid. Rudolph. Burckhard, Decan.
Facult. Medic. Chriſtoph. Föſch, Profeſſor Hiſtor. & Philoſoph. &c.
und
alle insgeſamt beruͤhmte Maͤnner, geweſen; auch hat ſich der gelehrte Bauhi-
nus,
Koͤnigl. Medicus allhier aufgehalten, der andern zu geſchweigen. Zuͤ-
rich
hat gezeiget, was ſie fuͤr herrliche Subjecta gehabt in ihrer Academie,
unter andern Hrn. J. J. Ulrich, welcher mit den gelehrteſten Leuten in Euro-
pa
Correſpondenz gehalten, und den beruͤhmten H. Hottinger, D. und Prof.
Theologiæ,
einen Mann, der unermuͤdet im Leſen war, und von dem wir
ſchoͤne Buͤcher haben; auſſer ſolchen noch ferner J. Müller, in Lingv. Orient.
J. H. Zeller, Prof. Theol. J. H. Heidegger, Caſpar Svitzer, in Lingv. Orient.
Caſp. Wolff, Prof. Ling. Hebr. & Græc. J. H. Otto, in Hiſt. Eccleſ. &c.
und
noch vor kurtzer Zeit und itzo die beruͤhmteſten Scheuchzers &c. Was will ich
aber noch viel von mehr gelehrten Maͤnnern aus der Schweitz reden, da
doch auſſer dem ihre Namen unter denen Gelehrten in Europa bekandt ge-
nug? drum will nur annoch dieſes gedencken, daß zu Baſel, Bern, Lau-
ſanne, Zuͤrich, Friburg ꝛc.
nicht allein beruͤhmte Schulen und bey eini-
gen auch Univerſitäten und ſchoͤne Collegia, ſondern auch wackere Biblio-
thequ
en gefunden werden, abſonderlich zu Bern und Baſel, in welcher letz-
tern auch rare Gemaͤhlde, und unter ſolchen der todte Chriſtus, als ein unge-
meines Stuͤck, vorhanden, wie bereits an ſeinem Ort gedacht worden.

Schottland.

Man lieſet von den alten Schotten, daß ihre Unbaͤndigkeit ſich ſo
weit erſtrecket, daß ſie auch ſo gar Menſchen-Fleiſch gefreſſen. Jhr Koͤnig
Evenus III. der ums Jahr 3940. nach Erſchaffung der Welt uͤber ſie geherr-
ſchet, hat das Schand-Geſetz verordnet, daß der Koͤnig auf den Adelichen
Beylagern, und die Edelleute auf Bauer-Hochzeiten, das Recht haben ſol-
ten, die erſte Nacht bey der Braut zu ſchlafen, welche ſich in ihrem Gebiete
verheyratheten, und was dergleichen Schandbarkeiten mehr ſind. Allein die
heutigen Schotten ſind beſſerer Art, nachdem ſie nicht allein von vortreffli-
chen Maͤnnern in allen guten Wiſſenſchafften beſſer unterrichtet worden, ſon-
dern auch heutiges Tages 3. beruͤhmte Univerſitäten haben, als da iſt die zu
S. Andrews, welche 1411. zu Glaſcow 1454. und die zu Aberdon, welche 1482.
fundiret worden; der Stiffter der erſten iſt Koͤnig Jacobus, derzu Glaſcow
aber der Biſchof Turnballus geweſen. Bey den Ehrwuͤrdigen Gliedern die-

ſer
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[338/0366] III. Theil von Bibliothequen. ruͤhmten Maͤnnern, welche noch vor nicht gar langer Zeit ihre Univerſität unterhalten; bey ſolcher iſt der Herr Simon Battier, D. Juris, Profeſſor Mo- ralis und Rector, Johannes Zvvingerus, Decanus der Facultät in der Theo- logie, Lucas Burckhard, Decan. Facult. Jurid. Rudolph. Burckhard, Decan. Facult. Medic. Chriſtoph. Föſch, Profeſſor Hiſtor. & Philoſoph. &c. und alle insgeſamt beruͤhmte Maͤnner, geweſen; auch hat ſich der gelehrte Bauhi- nus, Koͤnigl. Medicus allhier aufgehalten, der andern zu geſchweigen. Zuͤ- rich hat gezeiget, was ſie fuͤr herrliche Subjecta gehabt in ihrer Academie, unter andern Hrn. J. J. Ulrich, welcher mit den gelehrteſten Leuten in Euro- pa Correſpondenz gehalten, und den beruͤhmten H. Hottinger, D. und Prof. Theologiæ, einen Mann, der unermuͤdet im Leſen war, und von dem wir ſchoͤne Buͤcher haben; auſſer ſolchen noch ferner J. Müller, in Lingv. Orient. J. H. Zeller, Prof. Theol. J. H. Heidegger, Caſpar Svitzer, in Lingv. Orient. Caſp. Wolff, Prof. Ling. Hebr. & Græc. J. H. Otto, in Hiſt. Eccleſ. &c. und noch vor kurtzer Zeit und itzo die beruͤhmteſten Scheuchzers &c. Was will ich aber noch viel von mehr gelehrten Maͤnnern aus der Schweitz reden, da doch auſſer dem ihre Namen unter denen Gelehrten in Europa bekandt ge- nug? drum will nur annoch dieſes gedencken, daß zu Baſel, Bern, Lau- ſanne, Zuͤrich, Friburg ꝛc. nicht allein beruͤhmte Schulen und bey eini- gen auch Univerſitäten und ſchoͤne Collegia, ſondern auch wackere Biblio- thequen gefunden werden, abſonderlich zu Bern und Baſel, in welcher letz- tern auch rare Gemaͤhlde, und unter ſolchen der todte Chriſtus, als ein unge- meines Stuͤck, vorhanden, wie bereits an ſeinem Ort gedacht worden. Schottland. Man lieſet von den alten Schotten, daß ihre Unbaͤndigkeit ſich ſo weit erſtrecket, daß ſie auch ſo gar Menſchen-Fleiſch gefreſſen. Jhr Koͤnig Evenus III. der ums Jahr 3940. nach Erſchaffung der Welt uͤber ſie geherr- ſchet, hat das Schand-Geſetz verordnet, daß der Koͤnig auf den Adelichen Beylagern, und die Edelleute auf Bauer-Hochzeiten, das Recht haben ſol- ten, die erſte Nacht bey der Braut zu ſchlafen, welche ſich in ihrem Gebiete verheyratheten, und was dergleichen Schandbarkeiten mehr ſind. Allein die heutigen Schotten ſind beſſerer Art, nachdem ſie nicht allein von vortreffli- chen Maͤnnern in allen guten Wiſſenſchafften beſſer unterrichtet worden, ſon- dern auch heutiges Tages 3. beruͤhmte Univerſitäten haben, als da iſt die zu S. Andrews, welche 1411. zu Glaſcow 1454. und die zu Aberdon, welche 1482. fundiret worden; der Stiffter der erſten iſt Koͤnig Jacobus, derzu Glaſcow aber der Biſchof Turnballus geweſen. Bey den Ehrwuͤrdigen Gliedern die- ſer

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/366>, abgerufen am 22.11.2024.