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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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III. Theil von Bibliothequen.
Virgilium, Ovidium, Horatium, Perfium und Propertium in der Poeterey, so
hat das heutige seinen Tasso, Petrarcham, Sannazarium, Marino und Guarini.
Hatte das alte Jtalien seinen Sallustium, Livium, Tacitum, Valerium Maxi-
mum
in Historien, so hat das heutige seinen Guicciardini, Bentivoglio, Davila,
Strada
und Baptifta Fregosin, der mit dem Zunamen der zweyte Valerius Maxi-
mus
genannt worden. Hat das vorige Jtalien seine Oratores Ciceronem,
Hortensium, Porcium Latron. Junium Gallion. Aul. Fuscum & c.
gehabt, das itzi-
ge hat seinen Panigarola, Manzini Varetri und Loredan. Hatten die vorigen
Jtaliener ihren hochgelehrten Varro, diese haben den berühmten Baronium,
der mehr gelesen hat, als alle andere geschrieben, und mehr geschrieben, als al-
le andere lesen können. Haben die alten ihre Theologos gehabt, als Cice-
ron. Varron.
&c.
die da geschrieben von der Zahl und Natur ihrer Götter, so
haben diese Thom. von Aquin, und den hochgelehrten Cajetanum. Hatte das
alte Jtalien seine Philosophos Plinium, Caton. Senecam &c. das heutige
hat seinen Ficinum, Cardanum, Picum Mirandul. &c. Diese haben ungefähr
um das Jahr 1670. gelebt, und zu der Zeit, da dieser Engeländer, der war-
lich ein Perscrutator Ital. kan mit Recht genannt werden, diese Landschafft be-
sucht. Der gelehrten Männer, die gegenwärtige Zeit in Jtalien berühmt,
könte man eine lange Reihe gleicher Gestalt anführen, weil solche aber der
gelehrten Welt ausser dem mehr als zur Gnüge bekandt seyn, als will ich nur
dieses noch gedencken, daß nemlich Jtalien 13. berühmte Universitäten ha-
be, nemlich zu Bologna, Ferrara, Fermo, Macerata, Neapolis, Padua, Pavia, Pi-
sa, Perusa, Rom, Salerno, Siena
und Turin. Sicilien und Sardinien haben
auch etliche. Alle diese Universitäten sind sowol mit gelehrten Leuten als
auch raren Bibliothequen im Uberfluß versehen. Ausser diesen noch sind we-
nige Städte in Jtalien, darinnen nicht etliche Geister oder Secten sich zu-
sammen gesellt, und gleichfals den Namen von Academisten führen: Also
sind zu Ancona die Caliginosi, zu Bologna die Otiosi, zu Brescia die Occulti, zu Cor-
tone
die Humorosi, zu Siena die Intronati, zu Florenz della Crusca, zu Rom die Hu-
moriflae, Lincei, Fantaflici
,
zu Genua die Addormentati, zu Padua Riccordati und
Orditi, zu Vicenza die Olympici, zu Parma die Innominati, die Nascati zu Mela-
no
,
die Ardenti zu Napoli, zu Mantua die Inpagbiti, zu Pavia die Affidati, die Of-
fuscati
zu Cesena, die Desuniti zu Fabriano, die Filoponi zu Fayenza, die Adigiati
zu Rimini, die Assorditi zu Citta del Castello, die Insensati zu Perugia, die Raf-
frontati
zu Fermo, die Catenati zu Macerata, die Ostinati zu Viterbo, die Immobi-
li
zu Alexandria, die Perseveranti zu Treviso, zu Verona die Filarmonici, die
Oscari zu Lucca und noch viel andere mehr; ob sie aber alle noch in gutem
Stande, laß ich ungesagt. Unterdessen haben die meisten von diesen Acade-

mien
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III. Theil von Bibliothequen.
Virgilium, Ovidium, Horatium, Perfium und Propertium in der Poeterey, ſo
hat das heutige ſeinen Taſſo, Petrarcham, Sannazarium, Marino und Guarini.
Hatte das alte Jtalien ſeinen Salluſtium, Livium, Tacitum, Valerium Maxi-
mum
in Hiſtorien, ſo hat das heutige ſeinen Guicciardini, Bentivoglio, Davila,
Strada
und Baptifta Fregoſin, der mit dem Zunamen der zweyte Valerius Maxi-
mus
genannt worden. Hat das vorige Jtalien ſeine Oratores Ciceronem,
Hortenſium, Porcium Latron. Junium Gallion. Aul. Fuſcum & c.
gehabt, das itzi-
ge hat ſeinen Panigarola, Manzini Varetri und Loredan. Hatten die vorigen
Jtaliener ihren hochgelehrten Varro, dieſe haben den beruͤhmten Baronium,
der mehr geleſen hat, als alle andere geſchrieben, und mehr geſchrieben, als al-
le andere leſen koͤnnen. Haben die alten ihre Theologos gehabt, als Cice-
ron. Varron.
&c.
die da geſchrieben von der Zahl und Natur ihrer Goͤtter, ſo
haben dieſe Thom. von Aquin, und den hochgelehrten Cajetanum. Hatte das
alte Jtalien ſeine Philoſophos Plinium, Caton. Senecam &c. das heutige
hat ſeinen Ficinum, Cardanum, Picum Mirandul. &c. Dieſe haben ungefaͤhr
um das Jahr 1670. gelebt, und zu der Zeit, da dieſer Engelaͤnder, der war-
lich ein Perſcrutator Ital. kan mit Recht genannt werden, dieſe Landſchafft be-
ſucht. Der gelehrten Maͤnner, die gegenwaͤrtige Zeit in Jtalien beruͤhmt,
koͤnte man eine lange Reihe gleicher Geſtalt anfuͤhren, weil ſolche aber der
gelehrten Welt auſſer dem mehr als zur Gnuͤge bekandt ſeyn, als will ich nur
dieſes noch gedencken, daß nemlich Jtalien 13. beruͤhmte Univerſitäten ha-
be, nemlich zu Bologna, Ferrara, Fermo, Macerata, Neapolis, Padua, Pavia, Pi-
ſa, Peruſa, Rom, Salerno, Siena
und Turin. Sicilien und Sardinien haben
auch etliche. Alle dieſe Univerſitäten ſind ſowol mit gelehrten Leuten als
auch raren Bibliothequen im Uberfluß verſehen. Auſſer dieſen noch ſind we-
nige Staͤdte in Jtalien, darinnen nicht etliche Geiſter oder Secten ſich zu-
ſammen geſellt, und gleichfals den Namen von Academiſten fuͤhren: Alſo
ſind zu Ancona die Caliginoſi, zu Bologna die Otioſi, zu Breſcia die Occulti, zu Cor-
tone
die Humoroſi, zu Siena die Intronati, zu Florenz della Cruſca, zu Rom die Hu-
moriflæ, Lincei, Fantaflici
,
zu Genua die Addormentati, zu Padua Riccordati und
Orditi, zu Vicenza die Olympici, zu Parma die Innominati, die Naſcati zu Mela-
no
,
die Ardenti zu Napoli, zu Mantua die Inpagbiti, zu Pavia die Affidati, die Of-
fuſcati
zu Ceſena, die Deſuniti zu Fabriano, die Filoponi zu Fayenza, die Adigiati
zu Rimini, die Aſſorditi zu Citta del Caſtello, die Inſenſati zu Perugia, die Raf-
frontati
zu Fermo, die Catenati zu Macerata, die Oſtinati zu Viterbo, die Immobi-
li
zu Alexandria, die Perſeveranti zu Treviſo, zu Verona die Filarmonici, die
Oſcari zu Lucca und noch viel andere mehr; ob ſie aber alle noch in gutem
Stande, laß ich ungeſagt. Unterdeſſen haben die meiſten von dieſen Acade-

mien
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[285/0313] III. Theil von Bibliothequen. Virgilium, Ovidium, Horatium, Perfium und Propertium in der Poeterey, ſo hat das heutige ſeinen Taſſo, Petrarcham, Sannazarium, Marino und Guarini. Hatte das alte Jtalien ſeinen Salluſtium, Livium, Tacitum, Valerium Maxi- mum in Hiſtorien, ſo hat das heutige ſeinen Guicciardini, Bentivoglio, Davila, Strada und Baptifta Fregoſin, der mit dem Zunamen der zweyte Valerius Maxi- mus genannt worden. Hat das vorige Jtalien ſeine Oratores Ciceronem, Hortenſium, Porcium Latron. Junium Gallion. Aul. Fuſcum & c. gehabt, das itzi- ge hat ſeinen Panigarola, Manzini Varetri und Loredan. Hatten die vorigen Jtaliener ihren hochgelehrten Varro, dieſe haben den beruͤhmten Baronium, der mehr geleſen hat, als alle andere geſchrieben, und mehr geſchrieben, als al- le andere leſen koͤnnen. Haben die alten ihre Theologos gehabt, als Cice- ron. Varron. &c. die da geſchrieben von der Zahl und Natur ihrer Goͤtter, ſo haben dieſe Thom. von Aquin, und den hochgelehrten Cajetanum. Hatte das alte Jtalien ſeine Philoſophos Plinium, Caton. Senecam &c. das heutige hat ſeinen Ficinum, Cardanum, Picum Mirandul. &c. Dieſe haben ungefaͤhr um das Jahr 1670. gelebt, und zu der Zeit, da dieſer Engelaͤnder, der war- lich ein Perſcrutator Ital. kan mit Recht genannt werden, dieſe Landſchafft be- ſucht. Der gelehrten Maͤnner, die gegenwaͤrtige Zeit in Jtalien beruͤhmt, koͤnte man eine lange Reihe gleicher Geſtalt anfuͤhren, weil ſolche aber der gelehrten Welt auſſer dem mehr als zur Gnuͤge bekandt ſeyn, als will ich nur dieſes noch gedencken, daß nemlich Jtalien 13. beruͤhmte Univerſitäten ha- be, nemlich zu Bologna, Ferrara, Fermo, Macerata, Neapolis, Padua, Pavia, Pi- ſa, Peruſa, Rom, Salerno, Siena und Turin. Sicilien und Sardinien haben auch etliche. Alle dieſe Univerſitäten ſind ſowol mit gelehrten Leuten als auch raren Bibliothequen im Uberfluß verſehen. Auſſer dieſen noch ſind we- nige Staͤdte in Jtalien, darinnen nicht etliche Geiſter oder Secten ſich zu- ſammen geſellt, und gleichfals den Namen von Academiſten fuͤhren: Alſo ſind zu Ancona die Caliginoſi, zu Bologna die Otioſi, zu Breſcia die Occulti, zu Cor- tone die Humoroſi, zu Siena die Intronati, zu Florenz della Cruſca, zu Rom die Hu- moriflæ, Lincei, Fantaflici, zu Genua die Addormentati, zu Padua Riccordati und Orditi, zu Vicenza die Olympici, zu Parma die Innominati, die Naſcati zu Mela- no, die Ardenti zu Napoli, zu Mantua die Inpagbiti, zu Pavia die Affidati, die Of- fuſcati zu Ceſena, die Deſuniti zu Fabriano, die Filoponi zu Fayenza, die Adigiati zu Rimini, die Aſſorditi zu Citta del Caſtello, die Inſenſati zu Perugia, die Raf- frontati zu Fermo, die Catenati zu Macerata, die Oſtinati zu Viterbo, die Immobi- li zu Alexandria, die Perſeveranti zu Treviſo, zu Verona die Filarmonici, die Oſcari zu Lucca und noch viel andere mehr; ob ſie aber alle noch in gutem Stande, laß ich ungeſagt. Unterdeſſen haben die meiſten von dieſen Acade- mien N n 3

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/313>, abgerufen am 30.07.2024.