Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Von Museis II. Theil. reste Miniatur-Arbeit ist, so in gantz Europa zu finden, in Gold eingebunden,so sehr künstlich ausgearbeitet ist. Ferner siehet man allhier die Palläste des Fürsten Justiniani, und des Fürsten Ludovisi voller Raritäten, und mit kost- baren Dingen überflüßig versehen. Der Matheische Garten liegt an einem sehr schönen Ort des Berges Coeli, entdecket von der einen Seiten die Römi- schen Felder, und von der andern das alte Rom. Noch befinden sich die Palläste und Gärten derer vom Hause de Medicis, des Montalto, und der Pamphylische Meyer-Hof, vor dem Thor S. Pancratii, begreifft in seinen Mauren 5. Welsche Meilen: Dieses sind alle überaus schöne Oerter, sowol wegen ihrer Situation und lustbaren Fontainen, als auch wegen derer dar- auf befindlichen Antiquitäten und vielen andern raren Sachen. Jch habe bereits im vorhergehenden Theil von den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt geredet, derowegen will ich mich hier auf solches beziehen, und nur ferner in den Anmerckungen noch mehrer andern curiösen Behältnissen fortfahren: Mir fallen aber zum Beschluß von dieser edlen Stadt Rom die Worte ei- nes gewissen Poeten bey:
Welches man zu Teutsch also geben möchte:
S. Schweinfurt Hat D. Bauschius: Und zu Stetin M. Rango schöne Musea gehabt. Deßgleichen war zu Straß- Rochelle. Der Hr. Monconys allegirt p. 34. von hier die Curiositäten des Hrn. Hamelot, ei- nes Medici; it. die Kunst-Kammer eines reformirten Predigers Flans. D d 3
Von Muſeis II. Theil. reſte Miniatur-Arbeit iſt, ſo in gantz Europa zu finden, in Gold eingebunden,ſo ſehr kuͤnſtlich ausgearbeitet iſt. Ferner ſiehet man allhier die Pallaͤſte des Fuͤrſten Juſtiniani, und des Fuͤrſten Ludoviſi voller Raritaͤten, und mit koſt- baren Dingen uͤberfluͤßig verſehen. Der Matheiſche Garten liegt an einem ſehr ſchoͤnen Ort des Berges Cœli, entdecket von der einen Seiten die Roͤmi- ſchen Felder, und von der andern das alte Rom. Noch befinden ſich die Pallaͤſte und Gaͤrten derer vom Hauſe de Medicis, des Montalto, und der Pamphyliſche Meyer-Hof, vor dem Thor S. Pancratii, begreifft in ſeinen Mauren 5. Welſche Meilen: Dieſes ſind alle uͤberaus ſchoͤne Oerter, ſowol wegen ihrer Situation und luſtbaren Fontainen, als auch wegen derer dar- auf befindlichen Antiquitäten und vielen andern raren Sachen. Jch habe bereits im vorhergehenden Theil von den Sehenswuͤrdigkeiten dieſer Stadt geredet, derowegen will ich mich hier auf ſolches beziehen, und nur ferner in den Anmerckungen noch mehrer andern curiöſen Behaͤltniſſen fortfahren: Mir fallen aber zum Beſchluß von dieſer edlen Stadt Rom die Worte ei- nes gewiſſen Poëten bey:
Welches man zu Teutſch alſo geben moͤchte:
S. Schweinfurt Hat D. Bauſchius: Und zu Stetin M. Rango ſchoͤne Muſea gehabt. Deßgleichen war zu Straß- Rochelle. Der Hr. Monconys allegirt p. 34. von hier die Curioſitäten des Hrn. Hamelot, ei- nes Medici; it. die Kunſt-Kammer eines reformirten Predigers Flans. D d 3
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Fuͤrſten Juſtiniani, und des Fuͤrſten Ludoviſi voller Raritaͤten, und mit koſt-
baren Dingen uͤberfluͤßig verſehen. Der Matheiſche Garten liegt an einem
ſehr ſchoͤnen Ort des Berges Cœli, entdecket von der einen Seiten die Roͤmi-
ſchen Felder, und von der andern das alte Rom. Noch befinden ſich die
Pallaͤſte und Gaͤrten derer vom Hauſe de Medicis, des Montalto, und der
Pamphyliſche Meyer-Hof, vor dem Thor S. Pancratii, begreifft in ſeinen
Mauren 5. Welſche Meilen: Dieſes ſind alle uͤberaus ſchoͤne Oerter, ſowol
wegen ihrer Situation und luſtbaren Fontainen, als auch wegen derer dar-
auf befindlichen Antiquitäten und vielen andern raren Sachen. Jch habe
bereits im vorhergehenden Theil von den Sehenswuͤrdigkeiten dieſer Stadt
geredet, derowegen will ich mich hier auf ſolches beziehen, und nur ferner in
den Anmerckungen noch mehrer andern curiöſen Behaͤltniſſen fortfahren:
Mir fallen aber zum Beſchluß von dieſer edlen Stadt Rom die Worte ei-
nes gewiſſen Poëten bey:
Qui miſeranda videt veteris veſtigia Romæ,
Hic poterit merito dicere: Roma fuit.
Aſt qui celſa novæ ſpectat Palatia Romæ,
Hic poterit merito dicere: Roma viget.
Welches man zu Teutſch alſo geben moͤchte:
Sieht man zerſtuͤmmelt an den alten Pracht in Rom,
So klagt man den Verluſt, und ſagt: Rom iſt vergangen;
Jedoch die neue Pracht und Herrlichkeit in Rom,
Die machet, daß man ſpricht: Rom ſteht in vollem Prangen.
Zu
S.
Schweinfurt
Hat D. Bauſchius: Und zu
Stetin
M. Rango ſchoͤne Muſea gehabt. Deßgleichen war zu
Straß-
Rochelle.
Der Hr. Monconys allegirt p. 34. von hier die Curioſitäten des Hrn. Hamelot, ei-
nes Medici; it. die Kunſt-Kammer eines reformirten Predigers Flans.
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