Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
Von Museis I. Theil
S. P. Q. R.

Deren variable Auslegungen und Versetzungen, als:

[Tabelle]

einem jeden Historico bekandt sind, mir aber Anlaß geben sollen, auch meine
Feder zu verändern, und zur Beschreibung mehrerer Kunst- und Natura-
lien-Kammern
sie bereit zu machen. (h) Und so reisen wir denn von
Rom nach

S.
Saltzthalen.

EJn zwar nicht sonderlich grosser Ort, allein die daselbst befindliche vor-
treffliche Kunst- und Raritäten-Kammer auf diesem Hoch-Fürstlichen
Lust-Hause ist von solcher Eminenz, daß ich mich nicht scheue zu sagen, sie
sey so gut, als eine in gantz Europa. Das herrliche Gebäue an sich selbst,

nebst
(h) Diesem sehr weitläufftigen, und in manchem unnöthig luxurirenden, Articul setze
ich mehr nicht bey, als daß von dem Zustande der Römischen Kunst-Kammern und
Palläste in vorigen Zeiten auch einige Nachrichten zu finden in Sprengeri Roma no-
va
,
in Spons. Reisen, im Supplem. zu Missons Reisen des Hrn. Nemeitz etc.
Riga.
Herr D. Nic. Martini, ein gelehrter Medicus allhier, und fleißiger Ruspator rerum
naturalium,
hat sich aus Moscau, ja gar aus Persien, eine starcke Collection und
Apparatum von curieusen Physicalischen Sachen angeschafft. Wie denn auch der
gleichfals allhier befindliche gelehrte Medicus Hr. D. Joh. Bernh. Fischer ein
schönes Naturalien-Cabinet besitzet. Ex liter. Curland.
Rummes in Siebenbürgen.
Allhier hat Hr. N. Röhrig, Pastor allda, ein schönes Müntz-Cabinet von neuen
und antiquen Numismatibus sich angeschafft, und verwendet noch bis dato viel
darauf. Es sind diese Numismata theils silberne, theils metallene, theils kupffer-
ne, theils stählerne, wie auch goldene: Und weil der Herr Besitzer ein sonderlich
humainer Mann ist, so pflegt er diese seine Sammlung einem ieden guten Freunde
willig zu zeigen. Ex Relatione Transylvan.
Von Muſeis I. Theil
S. P. Q. R.

Deren variable Auslegungen und Verſetzungen, als:

[Tabelle]

einem jeden Hiſtorico bekandt ſind, mir aber Anlaß geben ſollen, auch meine
Feder zu veraͤndern, und zur Beſchreibung mehrerer Kunſt- und Natura-
lien-Kammern
ſie bereit zu machen. (h) Und ſo reiſen wir denn von
Rom nach

S.
Saltzthalen.

EJn zwar nicht ſonderlich groſſer Ort, allein die daſelbſt befindliche vor-
treffliche Kunſt- und Raritaͤten-Kammer auf dieſem Hoch-Fuͤrſtlichen
Luſt-Hauſe iſt von ſolcher Eminenz, daß ich mich nicht ſcheue zu ſagen, ſie
ſey ſo gut, als eine in gantz Europa. Das herrliche Gebaͤue an ſich ſelbſt,

nebſt
(h) Dieſem ſehr weitlaͤufftigen, und in manchem unnoͤthig luxurirenden, Articul ſetze
ich mehr nicht bey, als daß von dem Zuſtande der Roͤmiſchen Kunſt-Kammern und
Pallaͤſte in vorigen Zeiten auch einige Nachrichten zu finden in Sprengeri Roma no-
va
,
in Sponſ. Reiſen, im Supplem. zu Miſſons Reiſen des Hrn. Nemeitz ꝛc.
Riga.
Herr D. Nic. Martini, ein gelehrter Medicus allhier, und fleißiger Ruſpator rerum
naturalium,
hat ſich aus Moſcau, ja gar aus Perſien, eine ſtarcke Collection und
Apparatum von curieuſen Phyſicaliſchen Sachen angeſchafft. Wie denn auch der
gleichfals allhier befindliche gelehrte Medicus Hr. D. Joh. Bernh. Fiſcher ein
ſchoͤnes Naturalien-Cabinet beſitzet. Ex liter. Curland.
Rummes in Siebenbuͤrgen.
Allhier hat Hr. N. Roͤhrig, Paſtor allda, ein ſchoͤnes Muͤntz-Cabinet von neuen
und antiquen Numiſmatibus ſich angeſchafft, und verwendet noch bis dato viel
darauf. Es ſind dieſe Numiſmata theils ſilberne, theils metallene, theils kupffer-
ne, theils ſtaͤhlerne, wie auch goldene: Und weil der Herr Beſitzer ein ſonderlich
humainer Mann iſt, ſo pflegt er dieſe ſeine Sammlung einem ieden guten Freunde
willig zu zeigen. Ex Relatione Tranſylvan.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0136" n="108"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;eis I.</hi> Theil</hi> </fw><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#aq">S. P. Q. R.</hi> </head><lb/>
                <p>Deren <hi rendition="#aq">variable</hi> Auslegungen und Ver&#x017F;etzungen, als:</p><lb/>
                <table>
                  <row>
                    <cell/>
                  </row>
                </table>
                <p>einem jeden <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;torico</hi> bekandt &#x017F;ind, mir aber Anlaß geben &#x017F;ollen, auch meine<lb/>
Feder zu vera&#x0364;ndern, und zur Be&#x017F;chreibung mehrerer <hi rendition="#fr">Kun&#x017F;t-</hi> und <hi rendition="#fr">Natura-<lb/>
lien-Kammern</hi> &#x017F;ie bereit zu machen. <note place="foot" n="(h)">Die&#x017F;em &#x017F;ehr weitla&#x0364;ufftigen, und in manchem unno&#x0364;thig <hi rendition="#aq">luxuri</hi>renden, <hi rendition="#aq">Articul</hi> &#x017F;etze<lb/>
ich mehr nicht bey, als daß von dem Zu&#x017F;tande der Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Kun&#x017F;t-Kammern und<lb/>
Palla&#x0364;&#x017F;te in vorigen Zeiten auch einige Nachrichten zu finden in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sprengeri Roma no-<lb/>
va</hi>,</hi> in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Spon&#x017F;.</hi></hi> <hi rendition="#fr">Rei&#x017F;en,</hi> im <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Supplem.</hi></hi> <hi rendition="#fr">zu</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mi&#x017F;&#x017F;ons</hi></hi> <hi rendition="#fr">Rei&#x017F;en des Hrn. Nemeitz &#xA75B;c.</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Riga.</hi></hi><lb/>
Herr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Nic. Martini</hi>,</hi> ein gelehrter <hi rendition="#aq">Medicus</hi> allhier, und fleißiger <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;pator rerum<lb/>
naturalium,</hi> hat &#x017F;ich aus <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;cau,</hi> ja gar aus <hi rendition="#fr">Per&#x017F;ien,</hi> eine &#x017F;tarcke <hi rendition="#aq">Collection</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Apparatum</hi> von <hi rendition="#aq">curieu&#x017F;</hi>en <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;icali</hi>&#x017F;chen Sachen ange&#x017F;chafft. Wie denn auch der<lb/>
gleichfals allhier befindliche gelehrte <hi rendition="#aq">Medicus</hi> Hr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D.</hi></hi> <hi rendition="#fr">Joh. Bernh. Fi&#x017F;cher</hi> ein<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nes Naturalien-<hi rendition="#aq">Cabinet</hi> be&#x017F;itzet. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ex liter. Curland.</hi></hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Rummes in Siebenbu&#x0364;rgen.</hi></hi><lb/>
Allhier hat <hi rendition="#fr">Hr.</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">N.</hi></hi> <hi rendition="#fr">Ro&#x0364;hrig,</hi> <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;tor</hi> allda, ein &#x017F;cho&#x0364;nes Mu&#x0364;ntz-<hi rendition="#aq">Cabinet</hi> von neuen<lb/>
und <hi rendition="#aq">antiqu</hi>en <hi rendition="#aq">Numi&#x017F;matibus</hi> &#x017F;ich ange&#x017F;chafft, und verwendet noch bis <hi rendition="#aq">dato</hi> viel<lb/>
darauf. Es &#x017F;ind die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Numi&#x017F;mata</hi> theils &#x017F;ilberne, theils <hi rendition="#aq">metalle</hi>ne, theils kupffer-<lb/>
ne, theils &#x017F;ta&#x0364;hlerne, wie auch goldene: Und weil der Herr Be&#x017F;itzer ein &#x017F;onderlich<lb/><hi rendition="#aq">humain</hi>er Mann i&#x017F;t, &#x017F;o pflegt er die&#x017F;e &#x017F;eine Sammlung einem ieden guten Freunde<lb/>
willig zu zeigen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ex Relatione Tran&#x017F;ylvan.</hi></hi></note> Und &#x017F;o rei&#x017F;en wir denn von<lb/><hi rendition="#fr">Rom</hi> nach</p>
              </div>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">S.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Saltzthalen.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn zwar nicht &#x017F;onderlich gro&#x017F;&#x017F;er Ort, allein die da&#x017F;elb&#x017F;t befindliche vor-<lb/>
treffliche Kun&#x017F;t- und Rarita&#x0364;ten-Kammer auf die&#x017F;em Hoch-Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen<lb/>
Lu&#x017F;t-Hau&#x017F;e i&#x017F;t von &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">Eminenz,</hi> daß ich mich nicht &#x017F;cheue zu &#x017F;agen, &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ey &#x017F;o gut, als eine in gantz <hi rendition="#aq">Europa.</hi> Das herrliche Geba&#x0364;ue an &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">neb&#x017F;t</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0136] Von Muſeis I. Theil S. P. Q. R. Deren variable Auslegungen und Verſetzungen, als: einem jeden Hiſtorico bekandt ſind, mir aber Anlaß geben ſollen, auch meine Feder zu veraͤndern, und zur Beſchreibung mehrerer Kunſt- und Natura- lien-Kammern ſie bereit zu machen. (h) Und ſo reiſen wir denn von Rom nach S. Saltzthalen. EJn zwar nicht ſonderlich groſſer Ort, allein die daſelbſt befindliche vor- treffliche Kunſt- und Raritaͤten-Kammer auf dieſem Hoch-Fuͤrſtlichen Luſt-Hauſe iſt von ſolcher Eminenz, daß ich mich nicht ſcheue zu ſagen, ſie ſey ſo gut, als eine in gantz Europa. Das herrliche Gebaͤue an ſich ſelbſt, nebſt (h) Dieſem ſehr weitlaͤufftigen, und in manchem unnoͤthig luxurirenden, Articul ſetze ich mehr nicht bey, als daß von dem Zuſtande der Roͤmiſchen Kunſt-Kammern und Pallaͤſte in vorigen Zeiten auch einige Nachrichten zu finden in Sprengeri Roma no- va, in Sponſ. Reiſen, im Supplem. zu Miſſons Reiſen des Hrn. Nemeitz ꝛc. Riga. Herr D. Nic. Martini, ein gelehrter Medicus allhier, und fleißiger Ruſpator rerum naturalium, hat ſich aus Moſcau, ja gar aus Perſien, eine ſtarcke Collection und Apparatum von curieuſen Phyſicaliſchen Sachen angeſchafft. Wie denn auch der gleichfals allhier befindliche gelehrte Medicus Hr. D. Joh. Bernh. Fiſcher ein ſchoͤnes Naturalien-Cabinet beſitzet. Ex liter. Curland. Rummes in Siebenbuͤrgen. Allhier hat Hr. N. Roͤhrig, Paſtor allda, ein ſchoͤnes Muͤntz-Cabinet von neuen und antiquen Numiſmatibus ſich angeſchafft, und verwendet noch bis dato viel darauf. Es ſind dieſe Numiſmata theils ſilberne, theils metallene, theils kupffer- ne, theils ſtaͤhlerne, wie auch goldene: Und weil der Herr Beſitzer ein ſonderlich humainer Mann iſt, ſo pflegt er dieſe ſeine Sammlung einem ieden guten Freunde willig zu zeigen. Ex Relatione Tranſylvan.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/136
Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/136>, abgerufen am 25.11.2024.