"zu erweisen; ja ich stehe in Hoffnung, selbst meinen Sohn, "der bey diesem vortrefflichen Manne in unverdienten "Gnaden stehet, als ein Instrument zu so nützlichem Vor- "haben zu employiren. Damit aber EHE. verfichert seyn "können der Richtigkeit meines Vortrags, habe mir die "Ehre geben wollen, eine kurtze Synopsin Cimeliarchii Slo- "aniani zu communiciren, (*) wie selbige stehet Vol. II. "Historiae naturalis Jamaicae, Introductione. Wenn ich "diesen unvergleichlichen Thesaurum einsehe, so solte mir "schier der Lust vergehen, meine, obgleich 30jährige und "mühsame, auch nach Proportion köstliche Collection ein "Museum zu nennen, noch mehr aber davon einen Detail "zu machen. Rivulus est collatus cum oceano. Gleich- "wol ist kaum ein Cabinet so klein, da nicht etwas singulai- "res zu bemercken, ja da nicht monadica wären. Jch "darff mich auch dessen rühmen, besonders aber einer ziem- "lich zahlreichen Sammlung der Sündfluts-Uberbleibseln, "welche Titulo Musei diluviani in Druck heraus gekom- "men; diejenigen Stücke ausgenommen, welche sint der "Edition eingeflossen; wie denn immer etwas einlaufft, "das meine Begierde contentiret, oder deutlicher zu sagen, "mehr entzündet. Mithin kan wohl sagen, daß von Hel- "veticis fossilibus, figuratis, plantis mir wenig fehlet: Und "hat mir die weitläufftige Correspondenz, mit deren mich "delectire, Anlaß gegeben, bald aus allen Provintzen Eu- "ropae einen schönen Vorrath von Exoticis, wie auch Te- "staceis, und incirca 1600. alte Medailles zu sammlen. Jch "will mich nicht bey einem besondern Detail aufhalten, ne "meas reculas nimium aestimare videar. Es machte auch "der Catalogus meines gantzen Musei ein gantzes Werck." Empfehle etc.
So weit dieser Brief.
Was inzwischen gegenwärtige Schrifft ferner betrifft, so
kan
(*) Diese ist Zweifels ohne in Zürich vergessen worden, indem in dem Schreiben nichts be- findlich war.
D. Johann Kanolds Vorbericht.
„zu erweiſen; ja ich ſtehe in Hoffnung, ſelbſt meinen Sohn, „der bey dieſem vortrefflichen Manne in unverdienten „Gnaden ſtehet, als ein Inſtrument zu ſo nuͤtzlichem Vor- „haben zu employiren. Damit aber EHE. verfichert ſeyn „koͤnnen der Richtigkeit meines Vortrags, habe mir die „Ehre geben wollen, eine kurtze Synopſin Cimeliarchii Slo- „aniani zu communiciren, (*) wie ſelbige ſtehet Vol. II. „Hiſtoriæ naturalis Jamaicæ, Introductione. Wenn ich „dieſen unvergleichlichen Theſaurum einſehe, ſo ſolte mir „ſchier der Luſt vergehen, meine, obgleich 30jaͤhrige und „muͤhſame, auch nach Proportion koͤſtliche Collection ein „Muſeum zu nennen, noch mehr aber davon einen Detail „zu machen. Rivulus eſt collatus cum oceano. Gleich- „wol iſt kaum ein Cabinet ſo klein, da nicht etwas ſingulai- „res zu bemercken, ja da nicht monadica waͤren. Jch „darff mich auch deſſen ruͤhmen, beſonders aber einer ziem- „lich zahlreichen Sammlung der Suͤndfluts-Uberbleibſeln, „welche Titulo Muſei diluviani in Druck heraus gekom- „men; diejenigen Stuͤcke ausgenommen, welche ſint der „Edition eingefloſſen; wie denn immer etwas einlaufft, „das meine Begierde contentiret, oder deutlicher zu ſagen, „mehr entzuͤndet. Mithin kan wohl ſagen, daß von Hel- „veticis foſſilibus, figuratis, plantis mir wenig fehlet: Und „hat mir die weitlaͤufftige Correſpondenz, mit deren mich „delectire, Anlaß gegeben, bald aus allen Provintzen Eu- „ropæ einen ſchoͤnen Vorrath von Exoticis, wie auch Te- „ſtaceis, und incirca 1600. alte Medailles zu ſammlen. Jch „will mich nicht bey einem beſondern Detail aufhalten, ne „meas reculas nimium æſtimare videar. Es machte auch „der Catalogus meines gantzen Muſei ein gantzes Werck.‟ Empfehle ꝛc.
So weit dieſer Brief.
Was inzwiſchen gegenwaͤrtige Schrifft ferner betrifft, ſo
kan
(*) Dieſe iſt Zweifels ohne in Zuͤrich vergeſſen worden, indem in dem Schreiben nichts be- findlich war.
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[0012]
D. Johann Kanolds Vorbericht.
„zu erweiſen; ja ich ſtehe in Hoffnung, ſelbſt meinen Sohn,
„der bey dieſem vortrefflichen Manne in unverdienten
„Gnaden ſtehet, als ein Inſtrument zu ſo nuͤtzlichem Vor-
„haben zu employiren. Damit aber EHE. verfichert ſeyn
„koͤnnen der Richtigkeit meines Vortrags, habe mir die
„Ehre geben wollen, eine kurtze Synopſin Cimeliarchii Slo-
„aniani zu communiciren, (*) wie ſelbige ſtehet Vol. II.
„Hiſtoriæ naturalis Jamaicæ, Introductione. Wenn ich
„dieſen unvergleichlichen Theſaurum einſehe, ſo ſolte mir
„ſchier der Luſt vergehen, meine, obgleich 30jaͤhrige und
„muͤhſame, auch nach Proportion koͤſtliche Collection ein
„Muſeum zu nennen, noch mehr aber davon einen Detail
„zu machen. Rivulus eſt collatus cum oceano. Gleich-
„wol iſt kaum ein Cabinet ſo klein, da nicht etwas ſingulai-
„res zu bemercken, ja da nicht monadica waͤren. Jch
„darff mich auch deſſen ruͤhmen, beſonders aber einer ziem-
„lich zahlreichen Sammlung der Suͤndfluts-Uberbleibſeln,
„welche Titulo Muſei diluviani in Druck heraus gekom-
„men; diejenigen Stuͤcke ausgenommen, welche ſint der
„Edition eingefloſſen; wie denn immer etwas einlaufft,
„das meine Begierde contentiret, oder deutlicher zu ſagen,
„mehr entzuͤndet. Mithin kan wohl ſagen, daß von Hel-
„veticis foſſilibus, figuratis, plantis mir wenig fehlet: Und
„hat mir die weitlaͤufftige Correſpondenz, mit deren mich
„delectire, Anlaß gegeben, bald aus allen Provintzen Eu-
„ropæ einen ſchoͤnen Vorrath von Exoticis, wie auch Te-
„ſtaceis, und incirca 1600. alte Medailles zu ſammlen. Jch
„will mich nicht bey einem beſondern Detail aufhalten, ne
„meas reculas nimium æſtimare videar. Es machte auch
„der Catalogus meines gantzen Muſei ein gantzes Werck.‟
Empfehle ꝛc.
So weit dieſer Brief.
Was inzwiſchen gegenwaͤrtige Schrifft ferner betrifft, ſo
kan
(*) Dieſe iſt Zweifels ohne in Zuͤrich vergeſſen worden, indem in dem Schreiben nichts be-
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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/12>, abgerufen am 24.11.2024.
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