Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Elementa Geometriae Lib. I.
49.

Zwo Verhaltnüsse seynd ungleich/ wann
ihre quotient ungleich seynd/ und diese ist die
gröste die den grösten quotienten hat. Wie
der quotient gemacht oder gefunden werde/
könnet ihr sehen n°. 38.

50.

Wann 4 Grössen vorgestellet werden/ um
zu wissen ob sie ebenmäßig seynd oder nicht/
machet nur d. 38. den quotient einer jeden
Verhaltnüß/ wann die quotient gleich kom-
men/ so seynd selbige Grössen ebenmäßig/ wo
nicht/ so seynd sie es nicht. Es werden zum
Exempel diese Grössen 4. 6. 10. 15. vorgestellet
um zu wissen/ ob sie ebenmäßig seynd. Jch
mache den quotient von der ist 2/3 und auch
von der ist auch 2/3 . Daraus sehe ich/ daß
solche Grössen ebenmäßig seynd/ und also
daß 4. 6 10. 15.

51.

Wann aber die vier gegebene Grössen kei-
ne Zahlen wären/ sondern Linien oder sonst
was/ und daß man die zwey andere Sätze in
gleichthe lende aufgehende Theile zertheilet
hätte. Wann alsdann die ersten Sätze die
aufgehende Theile ihrer andern Sätze mit
einigem Rest begreiffen/ so ist man sicher/ daß
diese Grösse nicht proportionirt seynd/ wann/
(die Rest ungeachtet/) die erste Sätze die
gleichmessende aufgehende Theile ihrer an-
dern Sätze nicht gleicherweise in sich be-
greiffen. Wo aber die ersten Sätze gleicher-
weise selbige. Theile begreiffen mit einigem
Rest/ so muß man die zwey anderen Sätze in

andere
Elementa Geometriæ Lib. I.
49.

Zwo Verhaltnuͤſſe ſeynd ungleich/ wann
ihre quotient ungleich ſeynd/ und dieſe iſt die
groͤſte die den groͤſten quotienten hat. Wie
der quotient gemacht oder gefunden werde/
koͤnnet ihr ſehen n°. 38.

50.

Wañ 4 Groͤſſen vorgeſtellet werden/ um
zu wiſſen ob ſie ebenmaͤßig ſeynd oder nicht/
machet nur d. 38. den quotient einer jeden
Verhaltnuͤß/ wann die quotient gleich kom-
men/ ſo ſeynd ſelbige Groͤſſen ebenmaͤßig/ wo
nicht/ ſo ſeynd ſie es nicht. Es werden zum
Exempel dieſe Groͤſſen 4. 6. 10. 15. vorgeſtellet
um zu wiſſen/ ob ſie ebenmaͤßig ſeynd. Jch
mache den quotient von der iſt ⅔ und auch
von der iſt auch ⅔. Daraus ſehe ich/ daß
ſolche Groͤſſen ebenmaͤßig ſeynd/ und alſo
daß 4. 6 ∷ 10. 15.

51.

Wann aber die vier gegebene Groͤſſen kei-
ne Zahlen waͤren/ ſondern Linien oder ſonſt
was/ und daß man die zwey andere Saͤtze in
gleichthe lende aufgehende Theile zertheilet
haͤtte. Wann alsdann die erſten Saͤtze die
aufgehende Theile ihrer andern Saͤtze mit
einigem Reſt begreiffen/ ſo iſt man ſicher/ daß
dieſe Groͤſſe nicht proportionirt ſeynd/ wann/
(die Reſt ungeachtet/) die erſte Saͤtze die
gleichmeſſende aufgehende Theile ihrer an-
dern Saͤtze nicht gleicherweiſe in ſich be-
greiffen. Wo aber die erſten Saͤtze gleicher-
weiſe ſelbige. Theile begreiffen mit einigem
Reſt/ ſo muß man die zwey anderen Saͤtze in

andere
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0038" n="18"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Elementa Geometriæ Lib. I.</hi> </fw><lb/>
          <note place="left">49.</note>
          <p>Zwo Verhaltnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eynd ungleich/ wann<lb/>
ihre <hi rendition="#aq">quotient</hi> ungleich &#x017F;eynd/ und die&#x017F;e i&#x017F;t die<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;te die den gro&#x0364;&#x017F;ten <hi rendition="#aq">quotient</hi>en hat. Wie<lb/>
der <hi rendition="#aq">quotient</hi> gemacht oder gefunden werde/<lb/>
ko&#x0364;nnet ihr &#x017F;ehen <hi rendition="#aq">n°.</hi> 38.</p><lb/>
          <note place="left">50.</note>
          <p>Wan&#x0303; 4 Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vorge&#x017F;tellet werden/ um<lb/>
zu wi&#x017F;&#x017F;en ob &#x017F;ie ebenma&#x0364;ßig &#x017F;eynd oder nicht/<lb/>
machet nur d. 38. den <hi rendition="#aq">quotient</hi> einer jeden<lb/>
Verhaltnu&#x0364;ß/ wann die <hi rendition="#aq">quotient</hi> gleich kom-<lb/>
men/ &#x017F;o &#x017F;eynd &#x017F;elbige Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ebenma&#x0364;ßig/ wo<lb/>
nicht/ &#x017F;o &#x017F;eynd &#x017F;ie es nicht. Es werden zum<lb/>
Exempel die&#x017F;e Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en 4. 6. 10. 15. vorge&#x017F;tellet<lb/>
um zu wi&#x017F;&#x017F;en/ ob &#x017F;ie ebenma&#x0364;ßig &#x017F;eynd. Jch<lb/>
mache den <hi rendition="#aq">quotient</hi> von <formula notation="TeX">\frac{4}{6}</formula> der i&#x017F;t &#x2154; und auch<lb/>
von <formula notation="TeX">\frac{10}{15}</formula> der i&#x017F;t auch &#x2154;. Daraus &#x017F;ehe ich/ daß<lb/>
&#x017F;olche Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ebenma&#x0364;ßig &#x017F;eynd/ und al&#x017F;o<lb/>
daß 4. 6 &#x2237; 10. 15.</p><lb/>
          <note place="left">51.</note>
          <p>Wann aber die vier gegebene Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en kei-<lb/>
ne Zahlen wa&#x0364;ren/ &#x017F;ondern Linien oder &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
was/ und daß man die zwey andere Sa&#x0364;tze in<lb/>
gleichthe lende aufgehende Theile zertheilet<lb/>
ha&#x0364;tte. Wann alsdann die er&#x017F;ten Sa&#x0364;tze die<lb/>
aufgehende Theile ihrer andern Sa&#x0364;tze mit<lb/>
einigem Re&#x017F;t begreiffen/ &#x017F;o i&#x017F;t man &#x017F;icher/ daß<lb/>
die&#x017F;e Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e nicht <hi rendition="#aq">proportioni</hi>rt &#x017F;eynd/ wann/<lb/>
(die Re&#x017F;t ungeachtet/) die er&#x017F;te Sa&#x0364;tze die<lb/>
gleichme&#x017F;&#x017F;ende aufgehende Theile ihrer an-<lb/>
dern Sa&#x0364;tze nicht gleicherwei&#x017F;e in &#x017F;ich be-<lb/>
greiffen. Wo aber die er&#x017F;ten Sa&#x0364;tze gleicher-<lb/>
wei&#x017F;e &#x017F;elbige. Theile begreiffen mit einigem<lb/>
Re&#x017F;t/ &#x017F;o muß man die zwey anderen Sa&#x0364;tze in<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">andere</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0038] Elementa Geometriæ Lib. I. Zwo Verhaltnuͤſſe ſeynd ungleich/ wann ihre quotient ungleich ſeynd/ und dieſe iſt die groͤſte die den groͤſten quotienten hat. Wie der quotient gemacht oder gefunden werde/ koͤnnet ihr ſehen n°. 38. Wañ 4 Groͤſſen vorgeſtellet werden/ um zu wiſſen ob ſie ebenmaͤßig ſeynd oder nicht/ machet nur d. 38. den quotient einer jeden Verhaltnuͤß/ wann die quotient gleich kom- men/ ſo ſeynd ſelbige Groͤſſen ebenmaͤßig/ wo nicht/ ſo ſeynd ſie es nicht. Es werden zum Exempel dieſe Groͤſſen 4. 6. 10. 15. vorgeſtellet um zu wiſſen/ ob ſie ebenmaͤßig ſeynd. Jch mache den quotient von [FORMEL] der iſt ⅔ und auch von [FORMEL] der iſt auch ⅔. Daraus ſehe ich/ daß ſolche Groͤſſen ebenmaͤßig ſeynd/ und alſo daß 4. 6 ∷ 10. 15. Wann aber die vier gegebene Groͤſſen kei- ne Zahlen waͤren/ ſondern Linien oder ſonſt was/ und daß man die zwey andere Saͤtze in gleichthe lende aufgehende Theile zertheilet haͤtte. Wann alsdann die erſten Saͤtze die aufgehende Theile ihrer andern Saͤtze mit einigem Reſt begreiffen/ ſo iſt man ſicher/ daß dieſe Groͤſſe nicht proportionirt ſeynd/ wann/ (die Reſt ungeachtet/) die erſte Saͤtze die gleichmeſſende aufgehende Theile ihrer an- dern Saͤtze nicht gleicherweiſe in ſich be- greiffen. Wo aber die erſten Saͤtze gleicher- weiſe ſelbige. Theile begreiffen mit einigem Reſt/ ſo muß man die zwey anderen Saͤtze in andere

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/38
Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/38>, abgerufen am 24.11.2024.