Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite

Elementa Geometriae Lib. III.
daß um einem ^ umzuschräncken oder zu
determiniren/ so müssen drey Dinge deter-
mini
ret seyn von denen fünff die wir be-
trachtet haben/ weil man mit dreyen der-
selben nur einen/ oder lauter gleiche ^ ma-
chen kan. Dennoch muß man observiren/
daß ein ^ in dem 3ten casu zwo determina-
tiones
haben kan/ wann die Seite die dem
bekandten gegenüber stehet/ die kleineste
ist von den zwoen Seiten/ und daß die
Art des andern auf die basis nicht deter-
miniret ist.

VI. Fig. 30. Wann in einem ^ adb die298
zwo Seiten ad. db gleich seynd denen zwo
Seiten AD. DB eines andern ^ und daß
der d. den sie begreiffen/ grösser ist als
der D des andern/ so muß der Grund-
strich ab. auch grösser seyn als der Grund-
strich AB.

Dann wann man die Seite ad. stellet
auf AD. die ihr correspondiret/ so wird die
andere Seite db. aus dem ^ ADB fallen/
weil der d. grösser ist als der D und
die Enden b. und B. der Grundstrichen
werden sich nicht miteinander schicken/ und
wann man d. n. 148. eine Linie DE ziehet/
deren alle die punct gleich entfernet seynd
von b. und B. Der punct A. wird auf
die Seite dieser Linie stehen gegen B. Ergo
so wird dann d. n. 126. der punct A. näher
an B. stehen als an b. und folglich/ wird auch
der Grundstrich ab. der dem grösten d.

gegen-
O 2

Elementa Geometriæ Lib. III.
daß um einem △ umzuſchraͤncken oder zu
determiniren/ ſo muͤſſen drey Dinge deter-
mini
ret ſeyn von denen fuͤnff die wir be-
trachtet haben/ weil man mit dreyen der-
ſelben nur einen/ oder lauter gleiche △ ma-
chen kan. Dennoch muß man obſerviren/
daß ein △ in dem 3ten caſu zwo determina-
tiones
haben kan/ wann die Seite die dem
bekandten ∠ gegenuͤber ſtehet/ die kleineſte
iſt von den zwoen Seiten/ und daß die
Art des andern ∠ auf die baſis nicht deter-
miniret iſt.

VI. Fig. 30. Wann in einem △ adb die298
zwo Seiten ad. db gleich ſeynd denen zwo
Seiten AD. DB eines andern △ und daß
der ∠ d. den ſie begreiffen/ groͤſſer iſt als
der ∠ D des andern/ ſo muß der Grund-
ſtrich ab. auch groͤſſer ſeyn als der Grund-
ſtrich AB.

Dann wann man die Seite ad. ſtellet
auf AD. die ihr correſpondiret/ ſo wird die
andere Seite db. aus dem △ ADB fallen/
weil der ∠ d. groͤſſer iſt als der ∠ D und
die Enden b. und B. der Grundſtrichen
werden ſich nicht miteinander ſchicken/ und
wann man d. n. 148. eine Linie DE ziehet/
deren alle die punct gleich entfernet ſeynd
von b. und B. Der punct A. wird auf
die Seite dieſer Linie ſtehen gegen B. Ergo
ſo wird dann d. n. 126. der punct A. naͤher
an B. ſtehen als an b. und folglich/ wird auch
der Grundſtrich ab. der dem groͤſten ∠ d.

gegen-
O 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0127" n="107"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Elementa Geometriæ Lib. III.</hi></fw><lb/>
daß um einem &#x25B3; umzu&#x017F;chra&#x0364;ncken oder zu<lb/><hi rendition="#aq">determini</hi>ren/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en drey Dinge <hi rendition="#aq">deter-<lb/>
mini</hi>ret &#x017F;eyn von denen fu&#x0364;nff die wir be-<lb/>
trachtet haben/ weil man mit dreyen der-<lb/>
&#x017F;elben nur einen/ oder lauter gleiche &#x25B3; ma-<lb/>
chen kan. Dennoch muß man <hi rendition="#aq">ob&#x017F;ervi</hi>ren/<lb/>
daß ein &#x25B3; in dem 3ten <hi rendition="#aq">ca&#x017F;u</hi> zwo <hi rendition="#aq">determina-<lb/>
tiones</hi> haben kan/ wann die Seite die dem<lb/>
bekandten &#x2220; gegenu&#x0364;ber &#x017F;tehet/ die kleine&#x017F;te<lb/>
i&#x017F;t von den zwoen Seiten/ und daß die<lb/>
Art des andern &#x2220; auf die <hi rendition="#aq">ba&#x017F;is</hi> nicht <hi rendition="#aq">deter-</hi><lb/>
miniret i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VI. Fig.</hi> 30. Wann in einem &#x25B3; <hi rendition="#aq">adb</hi> die<note place="right">298</note><lb/>
zwo Seiten <hi rendition="#aq">ad. db</hi> gleich &#x017F;eynd denen zwo<lb/>
Seiten <hi rendition="#aq">AD. DB</hi> eines andern &#x25B3; und daß<lb/>
der &#x2220; <hi rendition="#aq">d.</hi> den &#x017F;ie begreiffen/ gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t als<lb/>
der &#x2220; <hi rendition="#aq">D</hi> des andern/ &#x017F;o muß der Grund-<lb/>
&#x017F;trich <hi rendition="#aq">ab.</hi> auch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;eyn als der Grund-<lb/>
&#x017F;trich <hi rendition="#aq">AB.</hi></p><lb/>
            <p>Dann wann man die Seite <hi rendition="#aq">ad.</hi> &#x017F;tellet<lb/>
auf <hi rendition="#aq">AD.</hi> die ihr <hi rendition="#aq">corre&#x017F;pondi</hi>ret/ &#x017F;o wird die<lb/>
andere Seite <hi rendition="#aq">db.</hi> aus dem &#x25B3; <hi rendition="#aq">ADB</hi> fallen/<lb/>
weil der &#x2220; <hi rendition="#aq">d.</hi> gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t als der &#x2220; <hi rendition="#aq">D</hi> und<lb/>
die Enden <hi rendition="#aq">b.</hi> und <hi rendition="#aq">B.</hi> der Grund&#x017F;trichen<lb/>
werden &#x017F;ich nicht miteinander &#x017F;chicken/ und<lb/>
wann man d. <hi rendition="#aq">n.</hi> 148. eine Linie <hi rendition="#aq">DE</hi> ziehet/<lb/>
deren alle die <hi rendition="#aq">punct</hi> gleich entfernet &#x017F;eynd<lb/>
von <hi rendition="#aq">b.</hi> und <hi rendition="#aq">B.</hi> Der <hi rendition="#aq">punct A.</hi> wird auf<lb/>
die Seite die&#x017F;er Linie &#x017F;tehen gegen <hi rendition="#aq">B. Ergo</hi><lb/>
&#x017F;o wird dann d. <hi rendition="#aq">n.</hi> 126. der <hi rendition="#aq">punct A.</hi> na&#x0364;her<lb/>
an <hi rendition="#aq">B.</hi> &#x017F;tehen als an <hi rendition="#aq">b.</hi> und folglich/ wird auch<lb/>
der Grund&#x017F;trich <hi rendition="#aq">ab.</hi> der dem gro&#x0364;&#x017F;ten &#x2220; <hi rendition="#aq">d.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O 2</fw><fw place="bottom" type="catch">gegen-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0127] Elementa Geometriæ Lib. III. daß um einem △ umzuſchraͤncken oder zu determiniren/ ſo muͤſſen drey Dinge deter- miniret ſeyn von denen fuͤnff die wir be- trachtet haben/ weil man mit dreyen der- ſelben nur einen/ oder lauter gleiche △ ma- chen kan. Dennoch muß man obſerviren/ daß ein △ in dem 3ten caſu zwo determina- tiones haben kan/ wann die Seite die dem bekandten ∠ gegenuͤber ſtehet/ die kleineſte iſt von den zwoen Seiten/ und daß die Art des andern ∠ auf die baſis nicht deter- miniret iſt. VI. Fig. 30. Wann in einem △ adb die zwo Seiten ad. db gleich ſeynd denen zwo Seiten AD. DB eines andern △ und daß der ∠ d. den ſie begreiffen/ groͤſſer iſt als der ∠ D des andern/ ſo muß der Grund- ſtrich ab. auch groͤſſer ſeyn als der Grund- ſtrich AB. 298 Dann wann man die Seite ad. ſtellet auf AD. die ihr correſpondiret/ ſo wird die andere Seite db. aus dem △ ADB fallen/ weil der ∠ d. groͤſſer iſt als der ∠ D und die Enden b. und B. der Grundſtrichen werden ſich nicht miteinander ſchicken/ und wann man d. n. 148. eine Linie DE ziehet/ deren alle die punct gleich entfernet ſeynd von b. und B. Der punct A. wird auf die Seite dieſer Linie ſtehen gegen B. Ergo ſo wird dann d. n. 126. der punct A. naͤher an B. ſtehen als an b. und folglich/ wird auch der Grundſtrich ab. der dem groͤſten ∠ d. gegen- O 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/127
Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/127>, abgerufen am 18.05.2024.