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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Von der Ehe-Scheidung
zugeben schuldig seyn/ doch soll ihm in solchem Fahl die
jährliche Nutzung deß Hauptguts/ wie oberläutert/ gefol-
gen. Statt Bern Satzung fol. 102.

Hinwiederumb mag auch die Ehe-Frau/ wann sieGleicher
weiß das
Eheweib
deß Ehe-
manns
nach sei-
nem Tod.
Auch mit
Erläute-
rung.

ihren Ehe-Mann überlebt/ und Kinder/ von ihnen bey-
den ehlich erzeuget/ vorhanden/ ihres Ehe-Manns und
ihres Gut alles sammethafft besitzen/ nutzen und brauchen/
nach ihrem Willen und Nothdurfft/ als lang sie sich ehrlich
und wohl haltet/ und bemelte Kinder erzeuchend/ und mit
Fahl und Rath versehen will/ auch sich mit der Ehe nicht
verändert. Statt Satz. fol. 121. Dann sie schuldig mit
den Kindern zutheilen/ wann sie sich anderwärts verheu-
rathet. Ibid.

Wann sich aber die Mutter nicht anderwärts ver-Mutter ist
denzum ah-
len den
Kinderen
Ehe Steu-
ren schul-
dig.

ehlichte/ und aber hiezwüschen der Kindern eins zu seinen
Tagen käme/ inmassen daß es zu der Ehe versorget wer-
den möchte/ ist alsdann die Mutter verbunden/ demsel-
ben Kind ein zimliche Ehe-Steur hinaußzugeben. Statt
Bern Satz. fol. 121.

Belangend dann die Verkommnussen zwüschen Ehe-
leuthen und reciprocierliche Erb-Recht/ wann keine
Ehe-Tagen vorhanden/ wird hienach gehandelt werden.



Fünfftes Capitul.
Von der Ehe-Scheidung und derer Ursachen.

DJe Ehe-Scheidung ist eine wiederaufflösung deßEhe-schei-
dung.

Ehe-Bands zwüschen zweyen Ehe-Menschen/ wel-
che geschicht durch den Richter auß darzu ihne bewe-
genden rechtmässigen Ursachen.

Von der Ehe-Scheidung
zugeben ſchuldig ſeyn/ doch ſoll ihm in ſolchem Fahl die
jaͤhrliche Nutzung deß Hauptguts/ wie oberlaͤutert/ gefol-
gen. Statt Bern Satzung fol. 102.

Hinwiederumb mag auch die Ehe-Frau/ wann ſieGleicher
weiß das
Eheweib
deß Ehe-
manns
nach ſei-
nem Tod.
Auch mit
Erlaͤute-
rung.

ihren Ehe-Mann uͤberlebt/ und Kinder/ von ihnen bey-
den ehlich erzeuget/ vorhanden/ ihres Ehe-Manns und
ihres Gut alles ſammethafft beſitzen/ nutzen und brauchen/
nach ihrem Willen und Nothdurfft/ als lang ſie ſich ehrlich
und wohl haltet/ und bemelte Kinder erzeuchend/ und mit
Fahl und Rath verſehen will/ auch ſich mit der Ehe nicht
veraͤndert. Statt Satz. fol. 121. Dann ſie ſchuldig mit
den Kindern zutheilen/ wann ſie ſich anderwaͤrts verheu-
rathet. Ibid.

Wann ſich aber die Mutter nicht anderwaͤrts ver-Mutter iſt
denzum ah-
len den
Kinderen
Ehe Steu-
ren ſchul-
dig.

ehlichte/ und aber hiezwuͤſchen der Kindern eins zu ſeinen
Tagen kaͤme/ inmaſſen daß es zu der Ehe verſorget wer-
den moͤchte/ iſt alsdann die Mutter verbunden/ demſel-
ben Kind ein zimliche Ehe-Steur hinaußzugeben. Statt
Bern Satz. fol. 121.

Belangend dann die Verkommnuſſen zwuͤſchen Ehe-
leuthen und reciprocierliche Erb-Recht/ wann keine
Ehe-Tagen vorhanden/ wird hienach gehandelt werden.



Fuͤnfftes Capitul.
Von der Ehe-Scheidung und derer Urſachen.

DJe Ehe-Scheidung iſt eine wiederauffloͤſung deßEhe-ſchei-
dung.

Ehe-Bands zwuͤſchen zweyen Ehe-Menſchen/ wel-
che geſchicht durch den Richter auß darzu ihne bewe-
genden rechtmaͤſſigen Urſachen.

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[15/0031] Von der Ehe-Scheidung zugeben ſchuldig ſeyn/ doch ſoll ihm in ſolchem Fahl die jaͤhrliche Nutzung deß Hauptguts/ wie oberlaͤutert/ gefol- gen. Statt Bern Satzung fol. 102. Hinwiederumb mag auch die Ehe-Frau/ wann ſie ihren Ehe-Mann uͤberlebt/ und Kinder/ von ihnen bey- den ehlich erzeuget/ vorhanden/ ihres Ehe-Manns und ihres Gut alles ſammethafft beſitzen/ nutzen und brauchen/ nach ihrem Willen und Nothdurfft/ als lang ſie ſich ehrlich und wohl haltet/ und bemelte Kinder erzeuchend/ und mit Fahl und Rath verſehen will/ auch ſich mit der Ehe nicht veraͤndert. Statt Satz. fol. 121. Dann ſie ſchuldig mit den Kindern zutheilen/ wann ſie ſich anderwaͤrts verheu- rathet. Ibid. Gleicher weiß das Eheweib deß Ehe- manns nach ſei- nem Tod. Auch mit Erlaͤute- rung. Wann ſich aber die Mutter nicht anderwaͤrts ver- ehlichte/ und aber hiezwuͤſchen der Kindern eins zu ſeinen Tagen kaͤme/ inmaſſen daß es zu der Ehe verſorget wer- den moͤchte/ iſt alsdann die Mutter verbunden/ demſel- ben Kind ein zimliche Ehe-Steur hinaußzugeben. Statt Bern Satz. fol. 121. Mutter iſt denzum ah- len den Kinderen Ehe Steu- ren ſchul- dig. Belangend dann die Verkommnuſſen zwuͤſchen Ehe- leuthen und reciprocierliche Erb-Recht/ wann keine Ehe-Tagen vorhanden/ wird hienach gehandelt werden. Fuͤnfftes Capitul. Von der Ehe-Scheidung und derer Urſachen. DJe Ehe-Scheidung iſt eine wiederauffloͤſung deß Ehe-Bands zwuͤſchen zweyen Ehe-Menſchen/ wel- che geſchicht durch den Richter auß darzu ihne bewe- genden rechtmaͤſſigen Urſachen. Ehe-ſchei- dung.

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/31>, abgerufen am 21.11.2024.