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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Von Hurerey/ Ehebruch/ etc.

Wann Weibs-Persohnen/ die deß gemeinen Unkün-
schen Wesens berüchtiget sind/ ergriffen werden/ sollen dieWie gegen
gemeinen
Dirnen
zu proce-
di
eren.

Chor-Richter die gewohnten Mittel anwenden/ die War-
heit hinder ihnen zusuchen/ wann es bey zweyen Fähleren
verbleiben wurde/ sie nach obiger Erläuterung straffen;
Wann aber der Fähleren mehr harfür kommend/ dieselben
dem Weltlichen Richter vortragen: Die Chor-Richter auf
dem Land aber/ sollen an dergleichen Dirnen keine andere
als Wortliche Mittel anwenden/ und die so mit mehr als
zweyen Fähleren behafftet/ in die Chor-Grichtliche Ge-
fangenschafft in der Statt Bern schaffen: Frömbde va-
gierende Dirnen dann sollen fürs erste mal mit Gefangen-
schafft gestrafft/ und das andere mal mit Ruthen außge-
schmeitzt/ und wiederumb fortgeschickt werden. Ibid. fol.
21. und 22.

Wäre auch jemand/ derargwöhnige Leuthe zusam-Kupler
deren
Straff.

men verkuplete/ ihnen Statt/ Aufenthalt/ und Platz ge-
be/ der soll mit Ruthen außgestrichen/ und biß auf Gnad
mit dem Eyd von Statt und Land verwiesen werden. Ibid.
fol.
24. Wer aber seyn eigen Weib und Tochter umb
Gelt und sonsten eines Genosses willen/ oder auch ohne
Genoß leichtfertig verkuplet/ da ist die Straff nach all-
gemeinen Rechten noch schwerer.

Denne sind lauth mehr angezogener der Statt BernBlut-
Schand.

Chor-Grichtlichen G'satzen/ fol. 6. und 7. die Blut-Schan-
den folgender Gestalten verbotten.

Sein
X
Von Hurerey/ Ehebruch/ ꝛc.

Wann Weibs-Perſohnen/ die deß gemeinen Unkuͤn-
ſchen Weſens beruͤchtiget ſind/ ergriffen werden/ ſollen dieWie gegen
gemeinen
Dirnen
zu proce-
di
eren.

Chor-Richter die gewohnten Mittel anwenden/ die War-
heit hinder ihnen zuſuchen/ wann es bey zweyen Faͤhleren
verbleiben wurde/ ſie nach obiger Erlaͤuterung ſtraffen;
Wann aber der Faͤhleren mehr harfuͤr kommend/ dieſelben
dem Weltlichen Richter vortragen: Die Chor-Richter auf
dem Land aber/ ſollen an dergleichen Dirnen keine andere
als Wortliche Mittel anwenden/ und die ſo mit mehr als
zweyen Faͤhleren behafftet/ in die Chor-Grichtliche Ge-
fangenſchafft in der Statt Bern ſchaffen: Froͤmbde va-
gierende Dirnen dann ſollen fuͤrs erſte mal mit Gefangen-
ſchafft geſtrafft/ und das andere mal mit Ruthen außge-
ſchmeitzt/ und wiederumb fortgeſchickt werden. Ibid. fol.
21. und 22.

Waͤre auch jemand/ derargwoͤhnige Leuthe zuſam-Kupler
deren
Straff.

men verkuplete/ ihnen Statt/ Aufenthalt/ und Platz ge-
be/ der ſoll mit Ruthen außgeſtrichen/ und biß auf Gnad
mit dem Eyd von Statt und Land verwieſen werden. Ibid.
fol.
24. Wer aber ſeyn eigen Weib und Tochter umb
Gelt und ſonſten eines Genoſſes willen/ oder auch ohne
Genoß leichtfertig verkuplet/ da iſt die Straff nach all-
gemeinen Rechten noch ſchwerer.

Denne ſind lauth mehr angezogener der Statt BernBlut-
Schand.

Chor-Grichtlichen G’ſatzen/ fol. 6. und 7. die Blut-Schan-
den folgender Geſtalten verbotten.

Sein
X
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[161/0177] Von Hurerey/ Ehebruch/ ꝛc. Wann Weibs-Perſohnen/ die deß gemeinen Unkuͤn- ſchen Weſens beruͤchtiget ſind/ ergriffen werden/ ſollen die Chor-Richter die gewohnten Mittel anwenden/ die War- heit hinder ihnen zuſuchen/ wann es bey zweyen Faͤhleren verbleiben wurde/ ſie nach obiger Erlaͤuterung ſtraffen; Wann aber der Faͤhleren mehr harfuͤr kommend/ dieſelben dem Weltlichen Richter vortragen: Die Chor-Richter auf dem Land aber/ ſollen an dergleichen Dirnen keine andere als Wortliche Mittel anwenden/ und die ſo mit mehr als zweyen Faͤhleren behafftet/ in die Chor-Grichtliche Ge- fangenſchafft in der Statt Bern ſchaffen: Froͤmbde va- gierende Dirnen dann ſollen fuͤrs erſte mal mit Gefangen- ſchafft geſtrafft/ und das andere mal mit Ruthen außge- ſchmeitzt/ und wiederumb fortgeſchickt werden. Ibid. fol. 21. und 22. Wie gegen gemeinen Dirnen zu proce- dieren. Waͤre auch jemand/ derargwoͤhnige Leuthe zuſam- men verkuplete/ ihnen Statt/ Aufenthalt/ und Platz ge- be/ der ſoll mit Ruthen außgeſtrichen/ und biß auf Gnad mit dem Eyd von Statt und Land verwieſen werden. Ibid. fol. 24. Wer aber ſeyn eigen Weib und Tochter umb Gelt und ſonſten eines Genoſſes willen/ oder auch ohne Genoß leichtfertig verkuplet/ da iſt die Straff nach all- gemeinen Rechten noch ſchwerer. Kupler deren Straff. Denne ſind lauth mehr angezogener der Statt Bern Chor-Grichtlichen G’ſatzen/ fol. 6. und 7. die Blut-Schan- den folgender Geſtalten verbotten. Blut- Schand. Sein X

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/177>, abgerufen am 24.11.2024.