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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Von allerhand Diebstahl.

Der Feld-Diebstahl/ so begangen wird von denen/Feld Dieb-
stahl.

welche nächtlicher weil jemandem seine Frücht/ oder auff
dem Feld sein Nutzung/ Pflug/ und wie das Nahmen
haben mag/ heimlicher und gefährlicher weiß nemmen/ wird
wie andere Diebstähl gestrafft. Ibid. 176. G'satz. Denne
ist durch ein sonderbahres außschreiben vom 26ten Herbst-
monats 1707. in der Landschafft Bern erläuteret/ daß
die jenigen so Baum-Frücht rauben/ und auf abwehrenBaum-
Frücht-
Diebstahl.

die Besitzer der Güteren mit Gwalt abzutreiben underste-
hen/ mit dem Schallenwerck oder anderer gestalten abge-
strafft werden sollind.

Der Fisch-Diebstahl/ so begangen wird/ von denen/Fisch-
Diebstahl.

welche auß Weyeren und Gehalten Fisch stählen/ wird
auch einem Diebstahl gleich gestrafft. Ibid. 169. Gsatz.

Der Diebstahl/ so begangen wird in Feuers-Noth/Diebstahl
in Feuers-
Noth.

wird harter als gemeine Diebstähl gestrafft nach allgemei-
nen Rechten.

Ebenfahls auch die Beraubung der Todten/ daBeraubug
der Todten.

die Todten-Gräber oder andere die Todten aufgraben/ be-
rauben und wiederumb begraben.

Der Marck-Diebstahl/ oder Beutelschneiderey/ soBeutel-
schneiderey

auch harter als ein gemeiner Diebstahl zustraffen.

Der Hauß-Diebstahl/ so da begangen wird vonHauß-
Diebstahl.

Haußgenossen/ welcher gemeinlich und nach den umbstän-
den auch harter als der gemeine Diebstal gestrafft wird/
weilen vor den Hauß-Genossen nicht alles/ wie vor fremb-
den verschlossen werden mag.

Denne wann ein Beambteter/ Verwalter und der-Diebstahl
eines Be-
ampteten.

gleichen von seinem ihme anvertrauten Einnehmen vorsetz-
lich etwas verschlagt und veruntreuet.

Der Kirchen-Raub/ da die zum GOttes-DienstKirchen-
Raub.

ge-
S
Von allerhand Diebſtahl.

Der Feld-Diebſtahl/ ſo begangen wird von denen/Feld Dieb-
ſtahl.

welche naͤchtlicher weil jemandem ſeine Fruͤcht/ oder auff
dem Feld ſein Nutzung/ Pflug/ und wie das Nahmen
haben mag/ heimlicher und gefaͤhrlicher weiß nemmen/ wird
wie andere Diebſtaͤhl geſtrafft. Ibid. 176. G’ſatz. Denne
iſt durch ein ſonderbahres außſchreiben vom 26ten Herbſt-
monats 1707. in der Landſchafft Bern erlaͤuteret/ daß
die jenigen ſo Baum-Fruͤcht rauben/ und auf abwehrenBaum-
Fruͤcht-
Diebſtahl.

die Beſitzer der Guͤteren mit Gwalt abzutreiben underſte-
hen/ mit dem Schallenwerck oder anderer geſtalten abge-
ſtrafft werden ſollind.

Der Fiſch-Diebſtahl/ ſo begangen wird/ von denen/Fiſch-
Diebſtahl.

welche auß Weyeren und Gehalten Fiſch ſtaͤhlen/ wird
auch einem Diebſtahl gleich geſtrafft. Ibid. 169. Gſatz.

Der Diebſtahl/ ſo begangen wird in Feuers-Noth/Diebſtahl
in Feuers-
Noth.

wird harter als gemeine Diebſtaͤhl geſtrafft nach allgemei-
nen Rechten.

Ebenfahls auch die Beraubung der Todten/ daBeraubūg
der Todten.

die Todten-Graͤber oder andere die Todten aufgraben/ be-
rauben und wiederumb begraben.

Der Marck-Diebſtahl/ oder Beutelſchneiderey/ ſoBeutel-
ſchneiderey

auch harter als ein gemeiner Diebſtahl zuſtraffen.

Der Hauß-Diebſtahl/ ſo da begangen wird vonHauß-
Diebſtahl.

Haußgenoſſen/ welcher gemeinlich und nach den umbſtaͤn-
den auch harter als der gemeine Diebſtal geſtrafft wird/
weilen vor den Hauß-Genoſſen nicht alles/ wie vor fremb-
den verſchloſſen werden mag.

Denne wann ein Beambteter/ Verwalter und der-Diebſtahl
eines Be-
ampteten.

gleichen von ſeinem ihme anvertrauten Einnehmen vorſetz-
lich etwas verſchlagt und veruntreuet.

Der Kirchen-Raub/ da die zum GOttes-DienſtKirchen-
Raub.

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[137/0153] Von allerhand Diebſtahl. Der Feld-Diebſtahl/ ſo begangen wird von denen/ welche naͤchtlicher weil jemandem ſeine Fruͤcht/ oder auff dem Feld ſein Nutzung/ Pflug/ und wie das Nahmen haben mag/ heimlicher und gefaͤhrlicher weiß nemmen/ wird wie andere Diebſtaͤhl geſtrafft. Ibid. 176. G’ſatz. Denne iſt durch ein ſonderbahres außſchreiben vom 26ten Herbſt- monats 1707. in der Landſchafft Bern erlaͤuteret/ daß die jenigen ſo Baum-Fruͤcht rauben/ und auf abwehren die Beſitzer der Guͤteren mit Gwalt abzutreiben underſte- hen/ mit dem Schallenwerck oder anderer geſtalten abge- ſtrafft werden ſollind. Feld Dieb- ſtahl. Baum- Fruͤcht- Diebſtahl. Der Fiſch-Diebſtahl/ ſo begangen wird/ von denen/ welche auß Weyeren und Gehalten Fiſch ſtaͤhlen/ wird auch einem Diebſtahl gleich geſtrafft. Ibid. 169. Gſatz. Fiſch- Diebſtahl. Der Diebſtahl/ ſo begangen wird in Feuers-Noth/ wird harter als gemeine Diebſtaͤhl geſtrafft nach allgemei- nen Rechten. Diebſtahl in Feuers- Noth. Ebenfahls auch die Beraubung der Todten/ da die Todten-Graͤber oder andere die Todten aufgraben/ be- rauben und wiederumb begraben. Beraubūg der Todten. Der Marck-Diebſtahl/ oder Beutelſchneiderey/ ſo auch harter als ein gemeiner Diebſtahl zuſtraffen. Beutel- ſchneiderey Der Hauß-Diebſtahl/ ſo da begangen wird von Haußgenoſſen/ welcher gemeinlich und nach den umbſtaͤn- den auch harter als der gemeine Diebſtal geſtrafft wird/ weilen vor den Hauß-Genoſſen nicht alles/ wie vor fremb- den verſchloſſen werden mag. Hauß- Diebſtahl. Denne wann ein Beambteter/ Verwalter und der- gleichen von ſeinem ihme anvertrauten Einnehmen vorſetz- lich etwas verſchlagt und veruntreuet. Diebſtahl eines Be- ampteten. Der Kirchen-Raub/ da die zum GOttes-Dienſt ge- Kirchen- Raub. S

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/153>, abgerufen am 24.11.2024.