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Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

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Drittes Buch. Cap. I.
soll ermessen werden der Stand und das Wesen der Per-
sohn/ so gestohlen hat/ und wie schädlich dem Beschädig-
ten der Diebstahl seyn mag: Auch ob der Dieb zu solchem
Diebstahl gestiegen oder gebrochen/ oder mit Waaffen als
vorstaht/ gestohlen: Nach Ermässung solcher und der-
gleichen Umbständen/ welche in Rechts-verständiger Leu-
then vernunfft stehet/ soll mit der Straff am Leib allein/
oder aber gar an Leib und Leben gegriffen werden. Ibid.
160. G'satz.

Widerhol-
ter Dieb-
stahl.

Der Wiederholte andere Diebstahl/ so ohne ein-
steigen noch brechen geschehen/ auch das gestohlene nicht
über fünff Gulden werth/ beschwert zwar die Straff/
sie gaht doch nicht an Leib und Leben: Wo aber das Werth
über fünff Gulden steigt/ so ist es mit Erfahrung aller
Umbständen dem Richter freygestellt. Ibid. 161. G'satz.

Wieder-
holter
dritter
Diebstahl.

Der wiederholte dritte Diebstahl/ wird am Dieben/
als einem verleumbten Dieben/ drr rinem Vergewaltiger
gleich geachtet wird/ an Leib und Leben gestrafft. Ibid.
161. G'satz.

Diebstahl
under den
nechsten
Erben
oder Ehe-
leuthen.

Der Diebstahl/ so begangen wird/ von Persohnen/
die da nächste Erben sind/ als da Kinder den Ekteren et-
was entwenden: Jtem so sich dergleichen zwüschen Mann
und Weib begebe/ und ein Theil den anderen anklagen
wurde/ wird mit Entdeckung aller umbständen nach gut-
finden deß Rechts-verständigen Richters gestrafft. Ibid.
165. G'satz.

Diebstahl
in Hun-
gers Noth.

Der Diebstahl in Hungers-Noth/ da jemand durch
rechte Hungers-Noth/ die er/ sein Weib/ oder Kind lei-
den/ etwas von essenden Dingen zu stählen geursachet wur-
de/ soll nach deß Rechts-verständigen Richters Discretion
geurtheilet werden. Ibib. 166. G'satz.

Der

Drittes Buch. Cap. I.
ſoll ermeſſen werden der Stand und das Weſen der Per-
ſohn/ ſo geſtohlen hat/ und wie ſchaͤdlich dem Beſchaͤdig-
ten der Diebſtahl ſeyn mag: Auch ob der Dieb zu ſolchem
Diebſtahl geſtiegen oder gebrochen/ oder mit Waaffen als
vorſtaht/ geſtohlen: Nach Ermaͤſſung ſolcher und der-
gleichen Umbſtaͤnden/ welche in Rechts-verſtaͤndiger Leu-
then vernunfft ſtehet/ ſoll mit der Straff am Leib allein/
oder aber gar an Leib und Leben gegriffen werden. Ibid.
160. G’ſatz.

Widerhol-
ter Dieb-
ſtahl.

Der Wiederholte andere Diebſtahl/ ſo ohne ein-
ſteigen noch brechen geſchehen/ auch das geſtohlene nicht
uͤber fuͤnff Gulden werth/ beſchwert zwar die Straff/
ſie gaht doch nicht an Leib und Leben: Wo aber das Werth
uͤber fuͤnff Gulden ſteigt/ ſo iſt es mit Erfahrung aller
Umbſtaͤnden dem Richter freygeſtellt. Ibid. 161. G’ſatz.

Wieder-
holter
dritter
Diebſtahl.

Der wiederholte dritte Diebſtahl/ wird am Dieben/
als einem verleumbten Dieben/ drr rinem Vergewaltiger
gleich geachtet wird/ an Leib und Leben geſtrafft. Ibid.
161. G’ſatz.

Diebſtahl
under den
nechſten
Erben
oder Ehe-
leuthen.

Der Diebſtahl/ ſo begangen wird/ von Perſohnen/
die da naͤchſte Erben ſind/ als da Kinder den Ekteren et-
was entwenden: Jtem ſo ſich dergleichen zwuͤſchen Mann
und Weib begebe/ und ein Theil den anderen anklagen
wurde/ wird mit Entdeckung aller umbſtaͤnden nach gut-
finden deß Rechts-verſtaͤndigen Richters geſtrafft. Ibid.
165. G’ſatz.

Diebſtahl
in Hun-
gers Noth.

Der Diebſtahl in Hungers-Noth/ da jemand durch
rechte Hungers-Noth/ die er/ ſein Weib/ oder Kind lei-
den/ etwas von eſſenden Dingen zu ſtaͤhlen geurſachet wur-
de/ ſoll nach deß Rechts-verſtaͤndigen Richters Diſcretion
geurtheilet werden. Ibib. 166. G’ſatz.

Der
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[136/0152] Drittes Buch. Cap. I. ſoll ermeſſen werden der Stand und das Weſen der Per- ſohn/ ſo geſtohlen hat/ und wie ſchaͤdlich dem Beſchaͤdig- ten der Diebſtahl ſeyn mag: Auch ob der Dieb zu ſolchem Diebſtahl geſtiegen oder gebrochen/ oder mit Waaffen als vorſtaht/ geſtohlen: Nach Ermaͤſſung ſolcher und der- gleichen Umbſtaͤnden/ welche in Rechts-verſtaͤndiger Leu- then vernunfft ſtehet/ ſoll mit der Straff am Leib allein/ oder aber gar an Leib und Leben gegriffen werden. Ibid. 160. G’ſatz. Der Wiederholte andere Diebſtahl/ ſo ohne ein- ſteigen noch brechen geſchehen/ auch das geſtohlene nicht uͤber fuͤnff Gulden werth/ beſchwert zwar die Straff/ ſie gaht doch nicht an Leib und Leben: Wo aber das Werth uͤber fuͤnff Gulden ſteigt/ ſo iſt es mit Erfahrung aller Umbſtaͤnden dem Richter freygeſtellt. Ibid. 161. G’ſatz. Der wiederholte dritte Diebſtahl/ wird am Dieben/ als einem verleumbten Dieben/ drr rinem Vergewaltiger gleich geachtet wird/ an Leib und Leben geſtrafft. Ibid. 161. G’ſatz. Der Diebſtahl/ ſo begangen wird/ von Perſohnen/ die da naͤchſte Erben ſind/ als da Kinder den Ekteren et- was entwenden: Jtem ſo ſich dergleichen zwuͤſchen Mann und Weib begebe/ und ein Theil den anderen anklagen wurde/ wird mit Entdeckung aller umbſtaͤnden nach gut- finden deß Rechts-verſtaͤndigen Richters geſtrafft. Ibid. 165. G’ſatz. Der Diebſtahl in Hungers-Noth/ da jemand durch rechte Hungers-Noth/ die er/ ſein Weib/ oder Kind lei- den/ etwas von eſſenden Dingen zu ſtaͤhlen geurſachet wur- de/ ſoll nach deß Rechts-verſtaͤndigen Richters Diſcretion geurtheilet werden. Ibib. 166. G’ſatz. Der

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Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/152>, abgerufen am 24.11.2024.