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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.

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eine Thorheit begehen sieht, solche nicht
rügt; sondern den Knaben aufrischt, ähn-
liche Thorheiten mehr zu begehen, und
dieser darüber gestraft oder wohl gar gestei-
niget wird: hat der die Seele eines solchen
Menschen nicht hernach auf seinem armen
Gewissen?"

Mag wohl so seyn, wir wollen uns nicht
drüber ereifern, da mag der Merkur zuse-
hen. Hat mehr auf seinem Gewissen; ist
'n Schadenfroh gewesen von je her, seitdem
er die Rinder des Admets versteckt hat, bis
auf den heutigen Tag, da er die Toiletten
bedient, seine Wort' sind nie Evangelien
gewesen, worauf man bauen könnt'. Hätt'
der Fragmentist wohl bey andern Leuten sich
Raths erholen können, eh' er sein Geschrieb-
nes in Druck ausgehen ließ; hätt damit
sollen vor die rechte Schmiede kommen.

"Wenn man ihm glauben könnte, so
wär das auch geschehen; doch vermuthlich

ist

eine Thorheit begehen ſieht, ſolche nicht
ruͤgt; ſondern den Knaben aufriſcht, aͤhn-
liche Thorheiten mehr zu begehen, und
dieſer daruͤber geſtraft oder wohl gar geſtei-
niget wird: hat der die Seele eines ſolchen
Menſchen nicht hernach auf ſeinem armen
Gewiſſen?„

Mag wohl ſo ſeyn, wir wollen uns nicht
druͤber ereifern, da mag der Merkur zuſe-
hen. Hat mehr auf ſeinem Gewiſſen; iſt
’n Schadenfroh geweſen von je her, ſeitdem
er die Rinder des Admets verſteckt hat, bis
auf den heutigen Tag, da er die Toiletten
bedient, ſeine Wort’ ſind nie Evangelien
geweſen, worauf man bauen koͤnnt’. Haͤtt’
der Fragmentiſt wohl bey andern Leuten ſich
Raths erholen koͤnnen, eh’ er ſein Geſchrieb-
nes in Druck ausgehen ließ; haͤtt damit
ſollen vor die rechte Schmiede kommen.

„Wenn man ihm glauben koͤnnte, ſo
waͤr das auch geſchehen; doch vermuthlich

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[84/0084] eine Thorheit begehen ſieht, ſolche nicht ruͤgt; ſondern den Knaben aufriſcht, aͤhn- liche Thorheiten mehr zu begehen, und dieſer daruͤber geſtraft oder wohl gar geſtei- niget wird: hat der die Seele eines ſolchen Menſchen nicht hernach auf ſeinem armen Gewiſſen?„ Mag wohl ſo ſeyn, wir wollen uns nicht druͤber ereifern, da mag der Merkur zuſe- hen. Hat mehr auf ſeinem Gewiſſen; iſt ’n Schadenfroh geweſen von je her, ſeitdem er die Rinder des Admets verſteckt hat, bis auf den heutigen Tag, da er die Toiletten bedient, ſeine Wort’ ſind nie Evangelien geweſen, worauf man bauen koͤnnt’. Haͤtt’ der Fragmentiſt wohl bey andern Leuten ſich Raths erholen koͤnnen, eh’ er ſein Geſchrieb- nes in Druck ausgehen ließ; haͤtt damit ſollen vor die rechte Schmiede kommen. „Wenn man ihm glauben koͤnnte, ſo waͤr das auch geſchehen; doch vermuthlich iſt

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen02_1778/84>, abgerufen am 24.11.2024.