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Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606.

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sung des Göttlichen Worts bescheidentlich vnd vorsichtig in der Furcht GOttes betrachtet.

Denn erstlich gibt er vns ein starck Zeugnis / der güte vnnd leutseligkeit GOTtes / das er als ein rechter Menschenfreund vnd liebhaber des Lebens / nicht gefallen hab an des Menschen verderb / sondern das er sich bekehre vnd lebe / Wie ers selber mit einem hoben Eyd betewret / Ezech: 33. Solches hat er im Werck damit bewiesen / das er nicht allein anfangs den Menschen zum Leben / nach seinem Ebenbild / heilig gerecht vnd fromb erschaffen / vnd mit allen Gaben dermassen zugerichtet / das jhm nichts zur ewigen Seligkeit gemangelt / Sondern auch da er seinen Fall zuuor gesehen / das er seines freyen willens mißbrauchen / vnd von GOtt abfallen würde / hat er für jhn gesorget / vnd auff wege gedacht / wie er jhm auß Todt vnd Verdamnus wieder helffen möchte. Darumb hat er jhm zu seiner wiederbringung / nicht schlecht einen Engel deputiret / sondern seinen eingebornen Sohn / nicht schlecht das er vmb seinet willen / als ein Gast in die Welt keme / Sondern das er Mensch würde / lidde den Todt / vnd büssete durch ein volnkommen Zahlopffer aller Welt Sünde / lest auch dauon in aller Welt predigen / vnd wil alle die jenigen / die es mit Glauben annehmen / auß Genaden ewig selig machen. Wie denn Christus solches alles fein zusamen fasset in den güldenen Spruch Joh: 3. Also hat GOtt die Welt geliebet / das er seinen einigen Sohn dahin gab / auff das alle die an jhn gleuben / nicht

sung des Göttlichen Worts bescheidentlich vnd vorsichtig in der Furcht GOttes betrachtet.

Denn erstlich gibt er vns ein starck Zeugnis / der güte vnnd leutseligkeit GOTtes / das er als ein rechter Menschenfreund vnd liebhaber des Lebens / nicht gefallen hab an des Menschen verderb / sondern das er sich bekehre vnd lebe / Wie ers selber mit einem hoben Eyd betewret / Ezech: 33. Solches hat er im Werck damit bewiesen / das er nicht allein anfangs den Menschen zum Leben / nach seinem Ebenbild / heilig gerecht vnd fromb erschaffen / vnd mit allen Gaben dermassen zugerichtet / das jhm nichts zur ewigen Seligkeit gemangelt / Sondern auch da er seinen Fall zuuor gesehen / das er seines freyen willens mißbrauchen / vnd von GOtt abfallen würde / hat er für jhn gesorget / vnd auff wege gedacht / wie er jhm auß Todt vnd Verdamnus wieder helffen möchte. Darumb hat er jhm zu seiner wiederbringung / nicht schlecht einen Engel deputiret / sondern seinen eingebornen Sohn / nicht schlecht das er vmb seinet willen / als ein Gast in die Welt keme / Sondern das er Mensch würde / lidde den Todt / vnd büssete durch ein volnkommen Zahlopffer aller Welt Sünde / lest auch dauon in aller Welt predigen / vnd wil alle die jenigen / die es mit Glauben annehmen / auß Genaden ewig selig machen. Wie denn Christus solches alles fein zusamen fasset in den güldenen Spruch Joh: 3. Also hat GOtt die Welt geliebet / das er seinen einigen Sohn dahin gab / auff das alle die an jhn gleuben / nicht

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[0033] sung des Göttlichen Worts bescheidentlich vnd vorsichtig in der Furcht GOttes betrachtet. Denn erstlich gibt er vns ein starck Zeugnis / der güte vnnd leutseligkeit GOTtes / das er als ein rechter Menschenfreund vnd liebhaber des Lebens / nicht gefallen hab an des Menschen verderb / sondern das er sich bekehre vnd lebe / Wie ers selber mit einem hoben Eyd betewret / Ezech: 33. Solches hat er im Werck damit bewiesen / das er nicht allein anfangs den Menschen zum Leben / nach seinem Ebenbild / heilig gerecht vnd fromb erschaffen / vnd mit allen Gaben dermassen zugerichtet / das jhm nichts zur ewigen Seligkeit gemangelt / Sondern auch da er seinen Fall zuuor gesehen / das er seines freyen willens mißbrauchen / vnd von GOtt abfallen würde / hat er für jhn gesorget / vnd auff wege gedacht / wie er jhm auß Todt vnd Verdamnus wieder helffen möchte. Darumb hat er jhm zu seiner wiederbringung / nicht schlecht einen Engel deputiret / sondern seinen eingebornen Sohn / nicht schlecht das er vmb seinet willen / als ein Gast in die Welt keme / Sondern das er Mensch würde / lidde den Todt / vnd büssete durch ein volnkommen Zahlopffer aller Welt Sünde / lest auch dauon in aller Welt predigen / vnd wil alle die jenigen / die es mit Glauben annehmen / auß Genaden ewig selig machen. Wie denn Christus solches alles fein zusamen fasset in den güldenen Spruch Joh: 3. Also hat GOtt die Welt geliebet / das er seinen einigen Sohn dahin gab / auff das alle die an jhn gleuben / nicht

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Zitationshilfe: Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichtpredigt_1606/33>, abgerufen am 28.03.2024.