Musaeus, Paul: Leichpredigt/ Gesehen bey der Begrebnus/ des ... Doctoris Conrad Heinemans/ Fürstlichen Braunschweigischen HoffRhats zu Wolffenbüttel. Wolfenbüttel, 1603.Glauben teilhafftig worden sein / ist er nicht allein nicht schrecklich / sondern lieblich vnd heilsam: Denn weil jhm die Gifft vnd der Angel benomen / kan er jhnen nichts mehr thun / als das er sie mit seiner eusserlichen Laruen vnd Zehnen anblecket / vnd der Vernunfft nach etwas schrecket. Das vbrige was am Tode ist / ist jhnen lauter Gewinn vnd Vortheil / weil er sie a malo culpae & poenae von Sünd vnd Sünden straff / allem Jamer vnnd Elendt dieses Lebens erlöset / vnd zu Christo führet / bey dem sie volle Frewde vnd lieblich Wesen jmmer vnd ewiglich besitzen werden. Darumb seind die Todten so im HErren sterben selig von nu an / Apoc: 14. vnd jhr Todt ist werdt gehalten für dem HErren / Psal: 116. Denn sie sehen den Todt nicht / Joh: 8. Sondern dringen durch den Todt zum Leben / Joh: 5. Daher fürchten vnd entsetzen sich die Christen für dem Todt so sehr nicht / wie die Gottlosen / von welchen der 73. Psalm sagt. Das sie vntergehen mit schrecken / sondern sie seindt getrost allezeit / 2. Cor: 5. Vnd haben ein hertzliches verlangen nach jhrem Sterbstündlein / Denn sie finden in dem Rachen dieses grawsamen Menschenfressers / nicht allein keine Gifft / sondern Christum die süssigkeit des Lebens / zu welchem sie kommen / Vnd sagen mit Dauid auß dem 16. Psalm / Ich habe den HErren allezeit für Augen: Denn er ist mir zur Rechten / darumb werde ich wol bleiben. Darumb Glauben teilhafftig wordẽ sein / ist er nicht allein nicht schrecklich / sondern lieblich vnd heilsam: Denn weil jhm die Gifft vnd der Angel benomen / kan er jhnen nichts mehr thun / als das er sie mit seiner eusserlichen Laruẽ vnd Zehnen anblecket / vnd der Vernunfft nach etwas schrecket. Das vbrige was am Tode ist / ist jhnen lauter Gewinn vnd Vortheil / weil er sie à malo culpae & poenae von Sünd vnd Sünden straff / allem Jamer vnnd Elendt dieses Lebens erlöset / vnd zu Christo führet / bey dem sie volle Frewde vnd lieblich Wesen jmmer vnd ewiglich besitzen werden. Darumb seind die Todten so im HErren sterben selig von nu an / Apoc: 14. vnd jhr Todt ist werdt gehalten für dem HErren / Psal: 116. Denn sie sehen den Todt nicht / Joh: 8. Sondern dringen durch den Todt zum Leben / Joh: 5. Daher fürchten vnd entsetzen sich die Christen für dem Todt so sehr nicht / wie die Gottlosen / von welchen der 73. Psalm sagt. Das sie vntergehen mit schrecken / sondern sie seindt getrost allezeit / 2. Cor: 5. Vnd haben ein hertzliches verlangen nach jhrem Sterbstündlein / Denn sie finden in dem Rachen dieses grawsamen Menschenfressers / nicht allein keine Gifft / sondern Christum die süssigkeit des Lebens / zu welchem sie kom̃en / Vnd sagen mit Dauid auß dem 16. Psalm / Ich habe den HErren allezeit für Augen: Denn er ist mir zur Rechten / darumb werde ich wol bleiben. Darumb <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0036"/> Glauben teilhafftig wordẽ sein / ist er nicht allein nicht schrecklich / sondern lieblich vnd heilsam: Denn weil jhm die Gifft vnd der Angel benomen / kan er jhnen nichts mehr thun / als das er sie mit seiner eusserlichen Laruẽ vnd Zehnen anblecket / vnd der Vernunfft nach etwas schrecket. Das vbrige was am Tode ist / ist jhnen lauter Gewinn vnd Vortheil / weil er sie à malo culpae & poenae von Sünd vnd Sünden straff / allem Jamer vnnd Elendt dieses Lebens erlöset / vnd zu Christo führet / bey dem sie volle Frewde vnd lieblich Wesen jmmer vnd ewiglich besitzen werden.</p> <p>Darumb seind die Todten so im HErren sterben selig von nu an / Apoc: 14. vnd jhr Todt ist werdt gehalten für dem HErren / Psal: 116. Denn sie sehen den Todt nicht / Joh: 8. Sondern dringen durch den Todt zum Leben / Joh: 5. Daher fürchten vnd entsetzen sich die Christen für dem Todt so sehr nicht / wie die Gottlosen / von welchen der 73. Psalm sagt. Das sie vntergehen mit schrecken / sondern sie seindt getrost allezeit / 2. Cor: 5. Vnd haben ein hertzliches verlangen nach jhrem Sterbstündlein / Denn sie finden in dem Rachen dieses grawsamen Menschenfressers / nicht allein keine Gifft / sondern Christum die süssigkeit des Lebens / zu welchem sie kom̃en / Vnd sagen mit Dauid auß dem 16. Psalm / Ich habe den HErren allezeit für Augen: Denn er ist mir zur Rechten / darumb werde ich wol bleiben. Darumb </p> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
Glauben teilhafftig wordẽ sein / ist er nicht allein nicht schrecklich / sondern lieblich vnd heilsam: Denn weil jhm die Gifft vnd der Angel benomen / kan er jhnen nichts mehr thun / als das er sie mit seiner eusserlichen Laruẽ vnd Zehnen anblecket / vnd der Vernunfft nach etwas schrecket. Das vbrige was am Tode ist / ist jhnen lauter Gewinn vnd Vortheil / weil er sie à malo culpae & poenae von Sünd vnd Sünden straff / allem Jamer vnnd Elendt dieses Lebens erlöset / vnd zu Christo führet / bey dem sie volle Frewde vnd lieblich Wesen jmmer vnd ewiglich besitzen werden.
Darumb seind die Todten so im HErren sterben selig von nu an / Apoc: 14. vnd jhr Todt ist werdt gehalten für dem HErren / Psal: 116. Denn sie sehen den Todt nicht / Joh: 8. Sondern dringen durch den Todt zum Leben / Joh: 5. Daher fürchten vnd entsetzen sich die Christen für dem Todt so sehr nicht / wie die Gottlosen / von welchen der 73. Psalm sagt. Das sie vntergehen mit schrecken / sondern sie seindt getrost allezeit / 2. Cor: 5. Vnd haben ein hertzliches verlangen nach jhrem Sterbstündlein / Denn sie finden in dem Rachen dieses grawsamen Menschenfressers / nicht allein keine Gifft / sondern Christum die süssigkeit des Lebens / zu welchem sie kom̃en / Vnd sagen mit Dauid auß dem 16. Psalm / Ich habe den HErren allezeit für Augen: Denn er ist mir zur Rechten / darumb werde ich wol bleiben. Darumb
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Zitationshilfe: | Musaeus, Paul: Leichpredigt/ Gesehen bey der Begrebnus/ des ... Doctoris Conrad Heinemans/ Fürstlichen Braunschweigischen HoffRhats zu Wolffenbüttel. Wolfenbüttel, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1603/36>, abgerufen am 21.06.2024. |