Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.Fürnemste Geschlecht der Gewächsen. und die schwartze Winde/ oder sie hängen sich wiedie Reben mit kleinen Gäbelein an/ und selbige Tragen entweders grosse Früchte wie Aepfel/ als die Melone/ Pfeben/ Chukummer/ Kürbse etc. oder sie geben Hülsen-Früchte/ wie die Welsche- Erbsen/ die Linse/ die Roß-Wicke/ das Spring- kraut u. a. m. Oder sie tragen Beerlein oder Träublein/ wie der Leber-Balsam/ die Reinfar/ der Epich- oder Ebhäu-Baum/ der Schwelcken- oder Schnee- ballen-Baum/ die Zwibel/ der Knoblauch u. a. m. Oder sie blühen wie Pfaffen-Röhrlein mit ei- nem wollichten Kopffe/ wie das Pfaffen-Röhr- lein (Röhrlein-Kraut oder Weg-Lattich) die Kreutz-Wurtzel (das Grind-Kraut) und der Bocks-Bart. Oder sie häubtlen sich wie das Scharten-Kraut/ die Scabiosen/ die Stoebe, Batengel u. a. m. Oder sie sind Glocken-förmig/ das ist: ihre Blümlein sind rund wie Glöcklein/ und spitzen sich allgemach zu/ oder gleichen einem umgekehr- ten Kegel/ oder einer umgekehrten Biren/ wie da sind die Glocken-Blumen/ der Finger-Hut/ die Rapüntzlein/ die Marien-Glöcklein/ deren die meisten auch Kletterkräuter sind. Oder es sind Kräntzkräuter/ als da sind Mei- sterlesej und der Nägelenstock. So sind auch rundblätichte/ als die Hasel- wurtz/ Schweinbrot. Oder Nerfenblättig wie der Wegerich/ die Nießwurtz. Oder
Fuͤrnemſte Geſchlecht der Gewaͤchſen. und die ſchwartze Winde/ oder ſie haͤngen ſich wiedie Reben mit kleinen Gaͤbelein an/ und ſelbige Tragen entweders groſſe Fruͤchte wie Aepfel/ als die Melone/ Pfeben/ Chukummer/ Kuͤrbſe ꝛc. oder ſie geben Huͤlſen-Fruͤchte/ wie die Welſche- Erbſen/ die Linſe/ die Roß-Wicke/ das Spring- kraut u. a. m. Oder ſie tragen Beerlein oder Traͤublein/ wie der Leber-Balſam/ die Reinfar/ der Epich- oder Ebhaͤu-Baum/ der Schwelcken- oder Schnee- ballen-Baum/ die Zwibel/ der Knoblauch u. a. m. Oder ſie bluͤhen wie Pfaffen-Roͤhrlein mit ei- nem wollichten Kopffe/ wie das Pfaffen-Roͤhr- lein (Roͤhrlein-Kraut oder Weg-Lattich) die Kreutz-Wurtzel (das Grind-Kraut) und der Bocks-Bart. Oder ſie haͤubtlen ſich wie das Scharten-Kraut/ die Scabioſen/ die Stœbe, Batengel u. a. m. Oder ſie ſind Glocken-foͤrmig/ das iſt: ihre Bluͤmlein ſind rund wie Gloͤcklein/ und ſpitzen ſich allgemach zu/ oder gleichen einem umgekehr- ten Kegel/ oder einer umgekehrten Biren/ wie da ſind die Glocken-Blumen/ der Finger-Hut/ die Rapuͤntzlein/ die Marien-Gloͤcklein/ deren die meiſten auch Kletterkraͤuter ſind. Oder es ſind Kraͤntzkraͤuter/ als da ſind Mei- ſterleſej und der Naͤgelenſtock. So ſind auch rundblaͤtichte/ als die Haſel- wurtz/ Schweinbrot. Oder Nerfenblaͤttig wie der Wegerich/ die Nießwurtz. Oder
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Fuͤrnemſte Geſchlecht der Gewaͤchſen.
und die ſchwartze Winde/ oder ſie haͤngen ſich wie
die Reben mit kleinen Gaͤbelein an/ und ſelbige
Tragen entweders groſſe Fruͤchte wie Aepfel/
als die Melone/ Pfeben/ Chukummer/ Kuͤrbſe ꝛc.
oder ſie geben Huͤlſen-Fruͤchte/ wie die Welſche-
Erbſen/ die Linſe/ die Roß-Wicke/ das Spring-
kraut u. a. m.
Oder ſie tragen Beerlein oder Traͤublein/ wie
der Leber-Balſam/ die Reinfar/ der Epich- oder
Ebhaͤu-Baum/ der Schwelcken- oder Schnee-
ballen-Baum/ die Zwibel/ der Knoblauch u. a. m.
Oder ſie bluͤhen wie Pfaffen-Roͤhrlein mit ei-
nem wollichten Kopffe/ wie das Pfaffen-Roͤhr-
lein (Roͤhrlein-Kraut oder Weg-Lattich) die
Kreutz-Wurtzel (das Grind-Kraut) und der
Bocks-Bart.
Oder ſie haͤubtlen ſich wie das Scharten-Kraut/
die Scabioſen/ die Stœbe, Batengel u. a. m.
Oder ſie ſind Glocken-foͤrmig/ das iſt: ihre
Bluͤmlein ſind rund wie Gloͤcklein/ und ſpitzen
ſich allgemach zu/ oder gleichen einem umgekehr-
ten Kegel/ oder einer umgekehrten Biren/ wie
da ſind die Glocken-Blumen/ der Finger-Hut/
die Rapuͤntzlein/ die Marien-Gloͤcklein/ deren
die meiſten auch Kletterkraͤuter ſind.
Oder es ſind Kraͤntzkraͤuter/ als da ſind Mei-
ſterleſej und der Naͤgelenſtock.
So ſind auch rundblaͤtichte/ als die Haſel-
wurtz/ Schweinbrot.
Oder Nerfenblaͤttig wie der Wegerich/ die
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