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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Von dem Geruche der Gewächsen.

Unangenehme Gerüche sind die schimlichten
schmurzelige/ was von verbrennten oder gebrat-
nen Fleische/ von faulenden Leichen/ und von
angezündter Feißte herkommet/ oder sonst fau-
let. Hieher sind zu zehlen die Dinge/ so keinen
Geruch haben/ und durch das Hineinschnupffen
nicht biß in das Hirne tringen.

Von denen Dingen die keinen Geruch ha-
ben/ lasset sich nicht reden/ obschon vielleichter
die Hunde/ Katzen/ Rinder/ Geissen und an-
dere Thiere/ Vögel und Fische/ welche weitere
und grössere Geruchs-Nerfe haben/ andere Ge-
rüche weit besser unterscheiden als der Mensch:
dann diese Thiere entscheiden durch Anleitung
des Geruchs sonderbahr ihre Speiß. Der
Mensch aber erlernet den Unterscheid zwischen
guter oder schädlicher Speise/ durch Unterrich-
tung/ und durch den Geschmack und das Ge-
sicht mehr als durch den Geruch.

Das 5. Capittel.
Von den Farben der Gewächsen.

DJe Farben der Gewächsen sind die unter-
schiedliche Auß- und Wiederstrahlungen des
Liechts/ welche in derselben äussersten Theilen und
Flächenen sich erzeigen.

Es ist aber der Geruch und die Farbe der Ge-
wächsen von solcher Fürtreff- und Herrlichkeit/
die mit ihren wunderbahren Unterscheide und er-
freulicher Lieblichkeit/ die Lebens-Geister so er-

quicket/
C 4
Von dem Geruche der Gewaͤchſen.

Unangenehme Geruͤche ſind die ſchimlichten
ſchmurzelige/ was von verbrennten oder gebrat-
nen Fleiſche/ von faulenden Leichen/ und von
angezuͤndter Feißte herkommet/ oder ſonſt fau-
let. Hieher ſind zu zehlen die Dinge/ ſo keinen
Geruch haben/ und durch das Hineinſchnupffen
nicht biß in das Hirne tringen.

Von denen Dingen die keinen Geruch ha-
ben/ laſſet ſich nicht reden/ obſchon vielleichter
die Hunde/ Katzen/ Rinder/ Geiſſen und an-
dere Thiere/ Voͤgel und Fiſche/ welche weitere
und groͤſſere Geruchs-Nerfe haben/ andere Ge-
ruͤche weit beſſer unterſcheiden als der Menſch:
dann dieſe Thiere entſcheiden durch Anleitung
des Geruchs ſonderbahr ihre Speiß. Der
Menſch aber erlernet den Unterſcheid zwiſchen
guter oder ſchaͤdlicher Speiſe/ durch Unterꝛich-
tung/ und durch den Geſchmack und das Ge-
ſicht mehr als durch den Geruch.

Das 5. Capittel.
Von den Farben der Gewaͤchſen.

DJe Farben der Gewaͤchſen ſind die unter-
ſchiedliche Auß- und Wiederſtrahlungen des
Liechts/ welche in derſelben aͤuſſerſten Theilen und
Flaͤchenen ſich erzeigen.

Es iſt aber der Geruch und die Farbe der Ge-
waͤchſen von ſolcher Fuͤrtreff- und Herꝛlichkeit/
die mit ihren wunderbahren Unterſcheide und er-
freulicher Lieblichkeit/ die Lebens-Geiſter ſo er-

quicket/
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[41[39]/0071] Von dem Geruche der Gewaͤchſen. Unangenehme Geruͤche ſind die ſchimlichten ſchmurzelige/ was von verbrennten oder gebrat- nen Fleiſche/ von faulenden Leichen/ und von angezuͤndter Feißte herkommet/ oder ſonſt fau- let. Hieher ſind zu zehlen die Dinge/ ſo keinen Geruch haben/ und durch das Hineinſchnupffen nicht biß in das Hirne tringen. Von denen Dingen die keinen Geruch ha- ben/ laſſet ſich nicht reden/ obſchon vielleichter die Hunde/ Katzen/ Rinder/ Geiſſen und an- dere Thiere/ Voͤgel und Fiſche/ welche weitere und groͤſſere Geruchs-Nerfe haben/ andere Ge- ruͤche weit beſſer unterſcheiden als der Menſch: dann dieſe Thiere entſcheiden durch Anleitung des Geruchs ſonderbahr ihre Speiß. Der Menſch aber erlernet den Unterſcheid zwiſchen guter oder ſchaͤdlicher Speiſe/ durch Unterꝛich- tung/ und durch den Geſchmack und das Ge- ſicht mehr als durch den Geruch. Das 5. Capittel. Von den Farben der Gewaͤchſen. DJe Farben der Gewaͤchſen ſind die unter- ſchiedliche Auß- und Wiederſtrahlungen des Liechts/ welche in derſelben aͤuſſerſten Theilen und Flaͤchenen ſich erzeigen. Es iſt aber der Geruch und die Farbe der Ge- waͤchſen von ſolcher Fuͤrtreff- und Herꝛlichkeit/ die mit ihren wunderbahren Unterſcheide und er- freulicher Lieblichkeit/ die Lebens-Geiſter ſo er- quicket/ C 4

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. 41[39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/71>, abgerufen am 23.11.2024.