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Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715.

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Vorrede.
lassen/ daß auf disen Bergen die berühm-
testen Flüsse Europae, die Rhone/ der
Rhein/ die Aare und die Reusse ihren
Ursprung nehmen. Auß diesen Alpen
entspringet der Rhein in zweyen Brün-
nen/ die etliche Meilen weit von einande-
ren entlegen. Um den vorderen Brun-
nen des Rheins wohnen die von den Al-
ten genennte Etuates, deren Stättlein
Dawetsch noch aufrecht stehet. Der hin-
der Brunne des Rheins hat nächst bey
sich den Flecken Rheinwalden. Diese bey-
de Brünnen fliessen bey Chur in Pünd-
ten zusammen in einen Runz/ in wel-
chem sie biß an den Bodensee und durch
denselben hinunter gantz erkennlich fort-
fliessen.

So ligen Tamin und Chur dann auch
unter sehr stozigen Bergen/ die mit
Pündnerischen Feursteinen und anderen
Ertzwercken beschwängeret sind/ und in
deren Thäleren zu sehen Trauben/ Kirsch-
bäume/ allerley Gattungen Hahnenfus-
ses/ Berghabbichkraut/ braune Lerchen-
blümlein/ Schabenkraut/ zugeschwei-
gen des kleineren Engelkrauts/ und die
Bergroßhube mit schmalen Blätteren/
u. a. m. die daselbst herfür kommen.

Bey
)( )( 5

Vorꝛede.
laſſen/ daß auf diſen Bergen die beruͤhm-
teſten Fluͤſſe Europæ, die Rhone/ der
Rhein/ die Aare und die Reuſſe ihren
Urſprung nehmen. Auß dieſen Alpen
entſpringet der Rhein in zweyen Bruͤn-
nen/ die etliche Meilen weit von einande-
ren entlegen. Um den vorderen Brun-
nen des Rheins wohnen die von den Al-
ten genennte Etuates, deren Staͤttlein
Dawetſch noch aufrecht ſtehet. Der hin-
der Brunne des Rheins hat naͤchſt bey
ſich den Flecken Rheinwalden. Dieſe bey-
de Bruͤnnen flieſſen bey Chur in Puͤnd-
ten zuſammen in einen Runz/ in wel-
chem ſie biß an den Bodenſee und durch
denſelben hinunter gantz erkennlich fort-
flieſſen.

So ligen Tamin und Chur dañ auch
unter ſehr ſtozigen Bergen/ die mit
Puͤndneriſchen Feurſteinen und anderen
Ertzwercken beſchwaͤngeret ſind/ und in
deren Thaͤleren zu ſehen Trauben/ Kirſch-
baͤume/ allerley Gattungen Hahnenfuſ-
ſes/ Berghabbichkraut/ braune Lerchen-
bluͤmlein/ Schabenkraut/ zugeſchwei-
gen des kleineren Engelkrauts/ und die
Bergroßhube mit ſchmalen Blaͤtteren/
u. a. m. die daſelbſt herfuͤr kommen.

Bey
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[0025] Vorꝛede. laſſen/ daß auf diſen Bergen die beruͤhm- teſten Fluͤſſe Europæ, die Rhone/ der Rhein/ die Aare und die Reuſſe ihren Urſprung nehmen. Auß dieſen Alpen entſpringet der Rhein in zweyen Bruͤn- nen/ die etliche Meilen weit von einande- ren entlegen. Um den vorderen Brun- nen des Rheins wohnen die von den Al- ten genennte Etuates, deren Staͤttlein Dawetſch noch aufrecht ſtehet. Der hin- der Brunne des Rheins hat naͤchſt bey ſich den Flecken Rheinwalden. Dieſe bey- de Bruͤnnen flieſſen bey Chur in Puͤnd- ten zuſammen in einen Runz/ in wel- chem ſie biß an den Bodenſee und durch denſelben hinunter gantz erkennlich fort- flieſſen. So ligen Tamin und Chur dañ auch unter ſehr ſtozigen Bergen/ die mit Puͤndneriſchen Feurſteinen und anderen Ertzwercken beſchwaͤngeret ſind/ und in deren Thaͤleren zu ſehen Trauben/ Kirſch- baͤume/ allerley Gattungen Hahnenfuſ- ſes/ Berghabbichkraut/ braune Lerchen- bluͤmlein/ Schabenkraut/ zugeſchwei- gen des kleineren Engelkrauts/ und die Bergroßhube mit ſchmalen Blaͤtteren/ u. a. m. die daſelbſt herfuͤr kommen. Bey )( )( 5

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Zitationshilfe: Muralt, Johann von: Eydgnössischer Lust-Garte. Zürich, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muralt_lustgarte_1715/25>, abgerufen am 24.11.2024.