an Zahl der sich selbsterhaltenden Gemeinden (38 zu 14), sowie auch an Beiträgen der einheimischen Christen (22925 zu 18158 Yen) jene überragen. Beide hatten viel unter den inneren Zwistigkeiten zu leiden und sind in den acht Jahren der Reaktion wenig gewachsen. Vielmehr fällt der Löwenanteil an dem Gewinn dieser Jahre der an dritter Stelle stehenden Nippon Sei Kyokwai (verein. Episkopale) zu. Autoritätskirche wie sie ist, sind innere Kämpfe bei ihr am wenigsten hervor- getreten. Sie zählt jetzt 8349, hat aber nur eine einzige Gemeinde, die sich selbst erhält, und ihre Mit- glieder leisten nur 8604 Yen an Beiträgen. Weit besser in dieser Hinsicht stehen die fünf methodistischen Gesellschaften da, doch sind sie an Zahl der Bekehrten mit gegenwärtig 7053 nicht bemerkenswert vorange- kommen, was wohl auf eine sehr scharfe Sichtung der toten Glieder zurückzuführen ist. Die vier Gesellschaften der Baptisten zählen 2651 Gläubige; der Rest verteilt sich auf eine Anzahl kleinerer Gesellschaften.
Auch die Fukiu Fukuin Kyokwai des Allg. ev.-prot. Missionsvereins hat den Sturm dieser Periode über sich ergehen lassen müssen. Neue große Unternehmungen ließen sich nicht ausführen; auch sie mußte erfahren, daß eine Zeit der Konzentration, nicht der Expansion gekommen sei. Zeitweilig hat sie ihren Besitzstand so- gar aus freien Stücken etwas vermindert. Ihre Send- boten sahen sich gewissenshalber veranlaßt, die beiden kleinen Gemeinden Shiba und Hoden, welche für den Fortschritt des Werkes belanglos waren, für die schwachen Arbeitskräfte aber eine große Belastung bedeuteten, an die Universalistenmission abzugeben. Aber auch während dieser Periode fanden fortwährend Taufen statt, welche den durch Wegzug und eine reinlich durchgeführte Aus- scheidung toter Glieder verursachten Verlust wieder
an Zahl der ſich ſelbſterhaltenden Gemeinden (38 zu 14), ſowie auch an Beiträgen der einheimiſchen Chriſten (22925 zu 18158 Yen) jene überragen. Beide hatten viel unter den inneren Zwiſtigkeiten zu leiden und ſind in den acht Jahren der Reaktion wenig gewachſen. Vielmehr fällt der Löwenanteil an dem Gewinn dieſer Jahre der an dritter Stelle ſtehenden Nippon Sei Kyokwai (verein. Episkopale) zu. Autoritätskirche wie ſie iſt, ſind innere Kämpfe bei ihr am wenigſten hervor- getreten. Sie zählt jetzt 8349, hat aber nur eine einzige Gemeinde, die ſich ſelbſt erhält, und ihre Mit- glieder leiſten nur 8604 Yen an Beiträgen. Weit beſſer in dieſer Hinſicht ſtehen die fünf methodiſtiſchen Geſellſchaften da, doch ſind ſie an Zahl der Bekehrten mit gegenwärtig 7053 nicht bemerkenswert vorange- kommen, was wohl auf eine ſehr ſcharfe Sichtung der toten Glieder zurückzuführen iſt. Die vier Geſellſchaften der Baptiſten zählen 2651 Gläubige; der Reſt verteilt ſich auf eine Anzahl kleinerer Geſellſchaften.
Auch die Fukiu Fukuin Kyokwai des Allg. ev.-prot. Miſſionsvereins hat den Sturm dieſer Periode über ſich ergehen laſſen müſſen. Neue große Unternehmungen ließen ſich nicht ausführen; auch ſie mußte erfahren, daß eine Zeit der Konzentration, nicht der Expanſion gekommen ſei. Zeitweilig hat ſie ihren Beſitzſtand ſo- gar aus freien Stücken etwas vermindert. Ihre Send- boten ſahen ſich gewiſſenshalber veranlaßt, die beiden kleinen Gemeinden Shiba und Hoden, welche für den Fortſchritt des Werkes belanglos waren, für die ſchwachen Arbeitskräfte aber eine große Belaſtung bedeuteten, an die Univerſaliſtenmiſſion abzugeben. Aber auch während dieſer Periode fanden fortwährend Taufen ſtatt, welche den durch Wegzug und eine reinlich durchgeführte Aus- ſcheidung toter Glieder verurſachten Verluſt wieder
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an Zahl der ſich ſelbſterhaltenden Gemeinden (38 zu 14),
ſowie auch an Beiträgen der einheimiſchen Chriſten
(22925 zu 18158 Yen) jene überragen. Beide hatten
viel unter den inneren Zwiſtigkeiten zu leiden und ſind
in den acht Jahren der Reaktion wenig gewachſen.
Vielmehr fällt der Löwenanteil an dem Gewinn dieſer
Jahre der an dritter Stelle ſtehenden Nippon Sei
Kyokwai (verein. Episkopale) zu. Autoritätskirche wie
ſie iſt, ſind innere Kämpfe bei ihr am wenigſten hervor-
getreten. Sie zählt jetzt 8349, hat aber nur eine
einzige Gemeinde, die ſich ſelbſt erhält, und ihre Mit-
glieder leiſten nur 8604 Yen an Beiträgen. Weit
beſſer in dieſer Hinſicht ſtehen die fünf methodiſtiſchen
Geſellſchaften da, doch ſind ſie an Zahl der Bekehrten
mit gegenwärtig 7053 nicht bemerkenswert vorange-
kommen, was wohl auf eine ſehr ſcharfe Sichtung der
toten Glieder zurückzuführen iſt. Die vier Geſellſchaften
der Baptiſten zählen 2651 Gläubige; der Reſt verteilt
ſich auf eine Anzahl kleinerer Geſellſchaften.
Auch die Fukiu Fukuin Kyokwai des Allg. ev.-prot.
Miſſionsvereins hat den Sturm dieſer Periode über ſich
ergehen laſſen müſſen. Neue große Unternehmungen
ließen ſich nicht ausführen; auch ſie mußte erfahren,
daß eine Zeit der Konzentration, nicht der Expanſion
gekommen ſei. Zeitweilig hat ſie ihren Beſitzſtand ſo-
gar aus freien Stücken etwas vermindert. Ihre Send-
boten ſahen ſich gewiſſenshalber veranlaßt, die beiden
kleinen Gemeinden Shiba und Hoden, welche für den
Fortſchritt des Werkes belanglos waren, für die ſchwachen
Arbeitskräfte aber eine große Belaſtung bedeuteten, an
die Univerſaliſtenmiſſion abzugeben. Aber auch während
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Munzinger, Carl: Die Japaner. Berlin, 1898, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/munzinger_japaner_1898/312>, abgerufen am 25.11.2024.
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