Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.eigne Erzählung der unseeligen That, wörtlich wie der Protokollführer des Gerichts sie niedergeschrieben hatte. Aber mit welchem Ausdruck, mit welchen, den Glauben erzwingenden Tönen! So ist gewiß niemals ein gerichtliches Protokoll vorgelesen worden. Als sie zu Ende war, blickte sie ihn an, wie eine Siegerin. "Nun, Albus," fragte sie: "was meinst du? Wer war der Ermordete? Sieh her! Von wessen Finger hat der Mörder diesen Ring geraubt?" (Sie hatte denselben verwendet an den Mittelfinger gesteckt, und hielt ihm jetzt in der flachen Hand das Siegel unter die Augen.) "Es ist Heinrichs Ring" rief er aus: "es ist gewiß, es ist klar, wie dein Auge; Rollkopf hat ihn erschossen! - Oh mein Gott! und er ist gestorben in demselben eigne Erzählung der unseeligen That, wörtlich wie der Protokollführer des Gerichts sie niedergeschrieben hatte. Aber mit welchem Ausdruck, mit welchen, den Glauben erzwingenden Tönen! So ist gewiß niemals ein gerichtliches Protokoll vorgelesen worden. Als sie zu Ende war, blickte sie ihn an, wie eine Siegerin. „Nun, Albus,“ fragte sie: „was meinst du? Wer war der Ermordete? Sieh her! Von wessen Finger hat der Mörder diesen Ring geraubt?“ (Sie hatte denselben verwendet an den Mittelfinger gesteckt, und hielt ihm jetzt in der flachen Hand das Siegel unter die Augen.) „Es ist Heinrichs Ring“ rief er aus: „es ist gewiß, es ist klar, wie dein Auge; Rollkopf hat ihn erschossen! – Oh mein Gott! und er ist gestorben in demselben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0224" n="204"/> eigne Erzählung der unseeligen That, wörtlich wie der Protokollführer des Gerichts sie niedergeschrieben hatte. Aber mit welchem Ausdruck, mit welchen, den Glauben <hi rendition="#g">erzwingenden</hi> Tönen! So ist gewiß niemals ein gerichtliches Protokoll vorgelesen worden.</p> <p>Als sie zu Ende war, blickte sie ihn an, wie eine Siegerin. „Nun, Albus,“ fragte sie: „was meinst <hi rendition="#g">du</hi>? <hi rendition="#g">Wer</hi> war der Ermordete? Sieh her! Von wessen Finger hat der Mörder diesen <hi rendition="#g">Ring</hi> geraubt?“ (Sie hatte denselben verwendet an den Mittelfinger gesteckt, und hielt ihm jetzt in der flachen Hand das Siegel unter die Augen.)</p> <p>„Es ist <hi rendition="#g">Heinrichs</hi> Ring“ rief er aus: „es ist gewiß, es ist klar, wie dein Auge; <hi rendition="#g">Rollkopf</hi> hat ihn erschossen! – Oh mein Gott! und er ist <hi rendition="#g">gestorben</hi> in demselben </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0224]
eigne Erzählung der unseeligen That, wörtlich wie der Protokollführer des Gerichts sie niedergeschrieben hatte. Aber mit welchem Ausdruck, mit welchen, den Glauben erzwingenden Tönen! So ist gewiß niemals ein gerichtliches Protokoll vorgelesen worden.
Als sie zu Ende war, blickte sie ihn an, wie eine Siegerin. „Nun, Albus,“ fragte sie: „was meinst du? Wer war der Ermordete? Sieh her! Von wessen Finger hat der Mörder diesen Ring geraubt?“ (Sie hatte denselben verwendet an den Mittelfinger gesteckt, und hielt ihm jetzt in der flachen Hand das Siegel unter die Augen.)
„Es ist Heinrichs Ring“ rief er aus: „es ist gewiß, es ist klar, wie dein Auge; Rollkopf hat ihn erschossen! – Oh mein Gott! und er ist gestorben in demselben
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/224>, abgerufen am 31.07.2024. |