Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.und sich entfernte. Merken Sie das, es ist, wenn ich nicht sehr irre, der Hauptfaden seines Hirngewebes. Nach einigen Minuten sagt Ferdinand: "Es wäre wenigstens eine dumme Gutmüthigkeit von mir, wenn ich Dich und Dein Geld noch weiter durch den Wald escortirte." Er kehrt trotzig um. Kurz darauf erfolgt der Raubanfall. - Sehen Sie nun, daraus macht er sich ein Verbrechen. Jene lauten Worte sollen von einem im Dickicht versteckten Räuber oder Kundschafter der Räuber gehört worden seyn, und sein Umkehren soll den Thäter zum Raubversuche ermuthiget haben. Sein Herbeilaufen mit dem Terzerol in der Hand hat dem Bruder das Leben gekostet; ohne diese Uebereilung wäre Heinrich nur beraubt, nicht erschossen worden; ohne das Terzerol wäre diese Uebereilung nicht möglich gewesen; ohne seine Willfährigkeit zur Begleitung hätte der Unfall überhaupt und sich entfernte. Merken Sie das, es ist, wenn ich nicht sehr irre, der Hauptfaden seines Hirngewebes. Nach einigen Minuten sagt Ferdinand: „Es wäre wenigstens eine dumme Gutmüthigkeit von mir, wenn ich Dich und Dein Geld noch weiter durch den Wald escortirte.“ Er kehrt trotzig um. Kurz darauf erfolgt der Raubanfall. – Sehen Sie nun, daraus macht er sich ein Verbrechen. Jene lauten Worte sollen von einem im Dickicht versteckten Räuber oder Kundschafter der Räuber gehört worden seyn, und sein Umkehren soll den Thäter zum Raubversuche ermuthiget haben. Sein Herbeilaufen mit dem Terzerol in der Hand hat dem Bruder das Leben gekostet; ohne diese Uebereilung wäre Heinrich nur beraubt, nicht erschossen worden; ohne das Terzerol wäre diese Uebereilung nicht möglich gewesen; ohne seine Willfährigkeit zur Begleitung hätte der Unfall überhaupt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="87"/> und sich entfernte. Merken Sie das, es ist, wenn ich nicht sehr irre, der Hauptfaden seines Hirngewebes. Nach einigen Minuten sagt Ferdinand: „Es wäre wenigstens eine dumme Gutmüthigkeit von mir, wenn ich Dich und Dein Geld noch weiter durch den Wald escortirte.“ Er kehrt trotzig um. Kurz darauf erfolgt der Raubanfall. – Sehen Sie nun, daraus macht er sich ein Verbrechen. Jene lauten Worte sollen von einem im Dickicht versteckten Räuber oder Kundschafter der Räuber gehört worden seyn, und sein Umkehren soll den Thäter zum Raubversuche ermuthiget haben. Sein Herbeilaufen mit dem Terzerol in der Hand hat dem Bruder das Leben gekostet; ohne diese Uebereilung wäre Heinrich nur beraubt, nicht erschossen worden; ohne das Terzerol wäre diese Uebereilung nicht möglich gewesen; ohne seine Willfährigkeit zur Begleitung hätte der Unfall überhaupt </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0107]
und sich entfernte. Merken Sie das, es ist, wenn ich nicht sehr irre, der Hauptfaden seines Hirngewebes. Nach einigen Minuten sagt Ferdinand: „Es wäre wenigstens eine dumme Gutmüthigkeit von mir, wenn ich Dich und Dein Geld noch weiter durch den Wald escortirte.“ Er kehrt trotzig um. Kurz darauf erfolgt der Raubanfall. – Sehen Sie nun, daraus macht er sich ein Verbrechen. Jene lauten Worte sollen von einem im Dickicht versteckten Räuber oder Kundschafter der Räuber gehört worden seyn, und sein Umkehren soll den Thäter zum Raubversuche ermuthiget haben. Sein Herbeilaufen mit dem Terzerol in der Hand hat dem Bruder das Leben gekostet; ohne diese Uebereilung wäre Heinrich nur beraubt, nicht erschossen worden; ohne das Terzerol wäre diese Uebereilung nicht möglich gewesen; ohne seine Willfährigkeit zur Begleitung hätte der Unfall überhaupt
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/107>, abgerufen am 16.02.2025. |