zehnten Jahrhunderts herab, zugleich Gewichte und Münzen waren, giebt es freilich keinen, we- der natürlichen noch künstlichen, Verderb der Münze. Ein penny, die einzige damals existi- rende, mit dem Hammer geschlagene und mit einem durchgreifenden, gleichförmigen Kreuz ver- sehene Münze, war der 240ste Theil eines Pfun- des. Im kleinen Handel wurde diese Münze, wenn die Auseinandersetzung es erforderte, nach den Linien des tief geschnittenen Kreuzes zerbro- chen, entweder in zwei Hälften oder in vier Viertel, woher die noch jetzt übliche Einthei- lung des penny in halfpences und four oder farthings rührt. Bei größeren Auszahlungen traten, wie wir in der Geschichte jener Zeit be- merken, wenn die Sherifs die königlichen Ren- ten einzucassiren umhergingen, folgende Umstände ein: die Mängel der Münzen wurden compen- sirt, und zwar, wenn am Gewichte der einzel- nen Stücke etwas fehlte, durch die sogenannte compensatio ad densum. Ohne Rücksicht auf das Zählen, wurden alle Münzen in die Wag- schale geworfen; oder es wurde, um die Mühe des Wägens zu ersparen, nach einer allgemein angenommenen Proportion compensirt und auf jedes Pfund Sterling etwa 6 d. hinzu gezählt. Dies hieß die compensatio ad scalam; oder
zehnten Jahrhunderts herab, zugleich Gewichte und Muͤnzen waren, giebt es freilich keinen, we- der natuͤrlichen noch kuͤnſtlichen, Verderb der Muͤnze. Ein penny, die einzige damals exiſti- rende, mit dem Hammer geſchlagene und mit einem durchgreifenden, gleichfoͤrmigen Kreuz ver- ſehene Muͤnze, war der 240ſte Theil eines Pfun- des. Im kleinen Handel wurde dieſe Muͤnze, wenn die Auseinanderſetzung es erforderte, nach den Linien des tief geſchnittenen Kreuzes zerbro- chen, entweder in zwei Haͤlften oder in vier Viertel, woher die noch jetzt uͤbliche Einthei- lung des penny in halfpences und four oder farthings ruͤhrt. Bei groͤßeren Auszahlungen traten, wie wir in der Geſchichte jener Zeit be- merken, wenn die Sherifs die koͤniglichen Ren- ten einzucaſſiren umhergingen, folgende Umſtaͤnde ein: die Maͤngel der Muͤnzen wurden compen- ſirt, und zwar, wenn am Gewichte der einzel- nen Stuͤcke etwas fehlte, durch die ſogenannte compensatio ad densum. Ohne Ruͤckſicht auf das Zaͤhlen, wurden alle Muͤnzen in die Wag- ſchale geworfen; oder es wurde, um die Muͤhe des Waͤgens zu erſparen, nach einer allgemein angenommenen Proportion compenſirt und auf jedes Pfund Sterling etwa 6 d. hinzu gezaͤhlt. Dies hieß die compensatio ad scalam; oder
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[317/0325]
zehnten Jahrhunderts herab, zugleich Gewichte
und Muͤnzen waren, giebt es freilich keinen, we-
der natuͤrlichen noch kuͤnſtlichen, Verderb der
Muͤnze. Ein penny, die einzige damals exiſti-
rende, mit dem Hammer geſchlagene und mit
einem durchgreifenden, gleichfoͤrmigen Kreuz ver-
ſehene Muͤnze, war der 240ſte Theil eines Pfun-
des. Im kleinen Handel wurde dieſe Muͤnze,
wenn die Auseinanderſetzung es erforderte, nach
den Linien des tief geſchnittenen Kreuzes zerbro-
chen, entweder in zwei Haͤlften oder in vier
Viertel, woher die noch jetzt uͤbliche Einthei-
lung des penny in halfpences und four oder
farthings ruͤhrt. Bei groͤßeren Auszahlungen
traten, wie wir in der Geſchichte jener Zeit be-
merken, wenn die Sherifs die koͤniglichen Ren-
ten einzucaſſiren umhergingen, folgende Umſtaͤnde
ein: die Maͤngel der Muͤnzen wurden compen-
ſirt, und zwar, wenn am Gewichte der einzel-
nen Stuͤcke etwas fehlte, durch die ſogenannte
compensatio ad densum. Ohne Ruͤckſicht auf
das Zaͤhlen, wurden alle Muͤnzen in die Wag-
ſchale geworfen; oder es wurde, um die Muͤhe
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angenommenen Proportion compenſirt und auf
jedes Pfund Sterling etwa 6 d. hinzu gezaͤhlt.
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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/325>, abgerufen am 24.11.2024.
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