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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809.

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lassen wollte, würde ein unproductiver, d. h.
ein Nichtarbeiter, zu nennen seyn. --

Eine Staatswirthschaft also, welche -- an-
statt zwischen dem Bedürfnisse der Nation,
dem staatswirthschaftlichen Material,
und zwischen der Arbeit der Nation, dem
staatswirthschaftlichen Handwerkszeu-
ge
, zu vermitteln -- auf die Eine Seite aus-
schließend, nehmlich auf die Seite der Arbeit
hinüber träte und so das Bedürfniß behandeln,
produciren und entwickeln wollte, würde eine
unproductive Staatswirthschaft zu nen-
nen seyn. So trat das merkantilistische System
absolut auf die Seite der Arbeit hinüber. In
Preussen z. B. sollte noch, bis in die neueren Zei-
ten her, das Bedürfniß der Nation einheimisch
ausgearbeitet, ausfabricirt, alles durch die Arbeit
gezwungen werden, indessen das Begehren der
Nation sich mehr und mehr zu ausländischen
Bedürfnissen hin wendete, und der eigentliche
National-Reichthum immer unsichrer wurde. --
Das ist es, was ich meinte, als ich im Anfange
unsrer Betrachtungen vom wahren Staatsmanne
verlangte, er müsse die große Vereinigung eben
so wohl zusammen-reitzen als zusammen-zwin-
gen
; denn aus diesen beiden Geschäften bestehet
alle Vermittelung, also, meiner Erklärung zu Fol-

laſſen wollte, wuͤrde ein unproductiver, d. h.
ein Nichtarbeiter, zu nennen ſeyn. —

Eine Staatswirthſchaft alſo, welche — an-
ſtatt zwiſchen dem Beduͤrfniſſe der Nation,
dem ſtaatswirthſchaftlichen Material,
und zwiſchen der Arbeit der Nation, dem
ſtaatswirthſchaftlichen Handwerkszeu-
ge
, zu vermitteln — auf die Eine Seite aus-
ſchließend, nehmlich auf die Seite der Arbeit
hinuͤber traͤte und ſo das Beduͤrfniß behandeln,
produciren und entwickeln wollte, wuͤrde eine
unproductive Staatswirthſchaft zu nen-
nen ſeyn. So trat das merkantiliſtiſche Syſtem
abſolut auf die Seite der Arbeit hinuͤber. In
Preuſſen z. B. ſollte noch, bis in die neueren Zei-
ten her, das Beduͤrfniß der Nation einheimiſch
ausgearbeitet, ausfabricirt, alles durch die Arbeit
gezwungen werden, indeſſen das Begehren der
Nation ſich mehr und mehr zu auslaͤndiſchen
Beduͤrfniſſen hin wendete, und der eigentliche
National-Reichthum immer unſichrer wurde. —
Das iſt es, was ich meinte, als ich im Anfange
unſrer Betrachtungen vom wahren Staatsmanne
verlangte, er muͤſſe die große Vereinigung eben
ſo wohl zuſammen-reitzen als zuſammen-zwin-
gen
; denn aus dieſen beiden Geſchaͤften beſtehet
alle Vermittelung, alſo, meiner Erklaͤrung zu Fol-

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[254/0262] laſſen wollte, wuͤrde ein unproductiver, d. h. ein Nichtarbeiter, zu nennen ſeyn. — Eine Staatswirthſchaft alſo, welche — an- ſtatt zwiſchen dem Beduͤrfniſſe der Nation, dem ſtaatswirthſchaftlichen Material, und zwiſchen der Arbeit der Nation, dem ſtaatswirthſchaftlichen Handwerkszeu- ge, zu vermitteln — auf die Eine Seite aus- ſchließend, nehmlich auf die Seite der Arbeit hinuͤber traͤte und ſo das Beduͤrfniß behandeln, produciren und entwickeln wollte, wuͤrde eine unproductive Staatswirthſchaft zu nen- nen ſeyn. So trat das merkantiliſtiſche Syſtem abſolut auf die Seite der Arbeit hinuͤber. In Preuſſen z. B. ſollte noch, bis in die neueren Zei- ten her, das Beduͤrfniß der Nation einheimiſch ausgearbeitet, ausfabricirt, alles durch die Arbeit gezwungen werden, indeſſen das Begehren der Nation ſich mehr und mehr zu auslaͤndiſchen Beduͤrfniſſen hin wendete, und der eigentliche National-Reichthum immer unſichrer wurde. — Das iſt es, was ich meinte, als ich im Anfange unſrer Betrachtungen vom wahren Staatsmanne verlangte, er muͤſſe die große Vereinigung eben ſo wohl zuſammen-reitzen als zuſammen-zwin- gen; denn aus dieſen beiden Geſchaͤften beſtehet alle Vermittelung, alſo, meiner Erklaͤrung zu Fol-

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 2. Berlin, 1809, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst02_1809/262>, abgerufen am 28.11.2024.