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Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 1. Berlin, 1809.

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lichen Namen der Westgothen, durch Deutsche
und Französische Könige, und durch den uner-
meßlichen Handelseinfluß der Britten; Italien
durch Germanische Leibwachen und Horden, durch
Odoaker, die Longobarden und die Deutschen
Kaiser, durch mehrmalige Französische Erobe-
rungen, durch Spanische Herrschaft in Neapel
und in mehreren Ländern von Ober-Italien, und
wieder durch Brittischen Handel; Frankreich
durch die Römer, durch Germanische Stämme,
Franken und Karl den Großen, durch Britten,
vornehmlich unter Eduard dem Dritten, und
dem schwarzen Prinzen, durch Spanier in viel-
fältigen Kriegen, und in dem pacte de famille.
Deutschland endlich trägt die Spuren der ver-
schiedenartigsten Einflüsse vor allen übrigen zu
sichtbar an sich, als daß sie erst hergezählt zu
werden brauchten. --

Dann sandte die Natur ihnen allen gemein-
schaftliche Feinde zu, die kriegerischsten Reprä-
sentanten des Nordens und des Südens, die
Normänner und die Araber, um die Jugend-
kraft der Völker zu üben, welche das politische
Leben zu einer unbekannten, glänzenden Höhe
hinauftreiben sollten. Die Strenge des eisernen
Nordens, und die wollüstige Begeisterung des
Südens, beide in Heldengestalt, erschütterten

lichen Namen der Weſtgothen, durch Deutſche
und Franzoͤſiſche Koͤnige, und durch den uner-
meßlichen Handelseinfluß der Britten; Italien
durch Germaniſche Leibwachen und Horden, durch
Odoaker, die Longobarden und die Deutſchen
Kaiſer, durch mehrmalige Franzoͤſiſche Erobe-
rungen, durch Spaniſche Herrſchaft in Neapel
und in mehreren Laͤndern von Ober-Italien, und
wieder durch Brittiſchen Handel; Frankreich
durch die Roͤmer, durch Germaniſche Staͤmme,
Franken und Karl den Großen, durch Britten,
vornehmlich unter Eduard dem Dritten, und
dem ſchwarzen Prinzen, durch Spanier in viel-
faͤltigen Kriegen, und in dem pacte de famille.
Deutſchland endlich traͤgt die Spuren der ver-
ſchiedenartigſten Einfluͤſſe vor allen uͤbrigen zu
ſichtbar an ſich, als daß ſie erſt hergezaͤhlt zu
werden brauchten. —

Dann ſandte die Natur ihnen allen gemein-
ſchaftliche Feinde zu, die kriegeriſchſten Repraͤ-
ſentanten des Nordens und des Suͤdens, die
Normaͤnner und die Araber, um die Jugend-
kraft der Voͤlker zu uͤben, welche das politiſche
Leben zu einer unbekannten, glaͤnzenden Hoͤhe
hinauftreiben ſollten. Die Strenge des eiſernen
Nordens, und die wolluͤſtige Begeiſterung des
Suͤdens, beide in Heldengeſtalt, erſchuͤtterten

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[280/0314] lichen Namen der Weſtgothen, durch Deutſche und Franzoͤſiſche Koͤnige, und durch den uner- meßlichen Handelseinfluß der Britten; Italien durch Germaniſche Leibwachen und Horden, durch Odoaker, die Longobarden und die Deutſchen Kaiſer, durch mehrmalige Franzoͤſiſche Erobe- rungen, durch Spaniſche Herrſchaft in Neapel und in mehreren Laͤndern von Ober-Italien, und wieder durch Brittiſchen Handel; Frankreich durch die Roͤmer, durch Germaniſche Staͤmme, Franken und Karl den Großen, durch Britten, vornehmlich unter Eduard dem Dritten, und dem ſchwarzen Prinzen, durch Spanier in viel- faͤltigen Kriegen, und in dem pacte de famille. Deutſchland endlich traͤgt die Spuren der ver- ſchiedenartigſten Einfluͤſſe vor allen uͤbrigen zu ſichtbar an ſich, als daß ſie erſt hergezaͤhlt zu werden brauchten. — Dann ſandte die Natur ihnen allen gemein- ſchaftliche Feinde zu, die kriegeriſchſten Repraͤ- ſentanten des Nordens und des Suͤdens, die Normaͤnner und die Araber, um die Jugend- kraft der Voͤlker zu uͤben, welche das politiſche Leben zu einer unbekannten, glaͤnzenden Hoͤhe hinauftreiben ſollten. Die Strenge des eiſernen Nordens, und die wolluͤſtige Begeiſterung des Suͤdens, beide in Heldengeſtalt, erſchuͤtterten

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Zitationshilfe: Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_staatskunst01_1809/314>, abgerufen am 28.04.2024.