Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.Historischer Theil. Toilette, und in ihrem ganzen Wesen entschieden mehrAehnlichkeit mit Puppen (manequins) als den Werken der ausgebildeten plastischen Kunst. Die Sitte, die Götter auf solche Weise zu putzen, reicht von Ueber die bekleideten Tempelbilder Quatr.-de- Ein Beispiel einer vollständig drapirten Statue ist die Sami- Andre Cultusbilder: die Era teleia auf dem Fries Hiſtoriſcher Theil. Toilette, und in ihrem ganzen Weſen entſchieden mehrAehnlichkeit mit Puppen (manequins) als den Werken der ausgebildeten plaſtiſchen Kunſt. Die Sitte, die Götter auf ſolche Weiſe zu putzen, reicht von Ueber die bekleideten Tempelbilder Quatr.-de- Ein Beiſpiel einer vollſtändig drapirten Statue iſt die Sami- Andre Cultusbilder: die Ἥρα τελεἱα auf dem Fries <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0068" n="46"/><fw place="top" type="header">Hiſtoriſcher Theil.</fw><lb/> Toilette, und in ihrem ganzen Weſen entſchieden mehr<lb/> Aehnlichkeit mit Puppen (<hi rendition="#aq">manequins</hi>) als den Werken<lb/> der ausgebildeten plaſtiſchen Kunſt.</p><lb/> <p>Die Sitte, die Götter auf ſolche Weiſe zu putzen, reicht von<lb/> Babylon bis Italien. Die Capitoliniſchen Götter hatten eine förm-<lb/> liche Dienerſchaft zu ſolchen Zwecken (Auguſtin <hi rendition="#aq">de Civ. Dei <hi rendition="#k">vi,</hi></hi><lb/> 10.). Die <hi rendition="#g">Farben</hi> der ξόανα ſind grell, oft bedeutſam. Dio-<lb/> nyſos, Hermes, Pan werden roth gefärbt (Pauſ. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ii,</hi> 2, 5. <hi rendition="#k">viii,</hi></hi><lb/> 39, 4. <hi rendition="#g">Voß</hi> zu Virgil Bd. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ii,</hi> p.</hi> 514.), Athena Skiras weiß<lb/> (Ἀϑ. Σκιρὰς λευκῆ χρίεται, Schol. Ariſt. Weſp. 961). In<lb/> Rom wurde Jupiter von den Cenſoren <hi rendition="#aq">miniandus</hi> locirt. Die<lb/> Geſichter oft vergoldet, wie der Apollon auf dem Berge Thornax in<lb/> Lakonika mit Kröſos Golde. Vgl. Herod. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">i,</hi></hi> 69 mit Athen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vi,</hi><lb/> p.</hi> 232.</p><lb/> <p>Ueber die <hi rendition="#g">bekleideten Tempelbilder</hi> Quatr.-de-<lb/> Quincy <hi rendition="#aq">Iup. Ol. p. 8 sq.</hi> Peplen der Pallas in Troja, in Athen,<lb/> in Tegea (nach Münzen), der Hera zu Elis, des Asklepios und der<lb/> Hygieia zu Titane P. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii,</hi></hi> 11, 6. Urkunde über die Garderobe<lb/> der Artemis Brauronia zu Athen (Ol. 107, 4 ‒ 109, 1.) <hi rendition="#aq">C. I.<lb/> n.</hi> 155. χιτῶνα ἀμόργινον περὶ τῶ ἕδει — ἱμάτιον λευκὸν<lb/> παραλουργὲς, τοῦτο τὸ λίϑινον ἕδος ἀμπέχεται — ἀμπέ-<lb/> χονον ΑΡΤΕΜΙΔΟΣ ΙΕΡΟΝ ἐπιγέγραπται περὶ τῷ<lb/> ἕδει τῷ ἀρχαίῳ u. ſ. w. Πλυντήρια in Athen, das Feſt des<lb/> Kleiderwaſchens der Athena, den 25 Thargelion (Πραξιεργίδαι.).<lb/> Καλλυντήρια, des Abputzens der Bildſäule, den 19. (Vgl.<lb/> Bekkers <hi rendition="#aq">Anecd. <hi rendition="#k">i,</hi> p.</hi> 270. wo Καλλυντήρια einzufügen) Λου-<lb/> τρίδες und πλυντρίδες, vgl. Alberti zu Heſych Th. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">ii,</hi></hi> S. 498.<lb/> Κατανίπτης Etym. M. Λουτρὰ der Pallas zu Argos nur<lb/> mit Oel <hi rendition="#g">ohne Salben und Spiegel</hi> (Kallim. Hymnus 13<lb/> ff. vgl. Spanheim u. du Theil <hi rendition="#aq">Mem. de l’Ac. <hi rendition="#k">xxxix</hi> p.</hi><lb/> 237.) Ηρεσίδες λουτροφόροι der Hera zu Argos, Etym. M.,<lb/> Heſych. Ἐνδυμάτια daſelbſt Plut. <hi rendition="#aq">de mus.</hi> 9. Πάτος das<lb/> Gewand Heſych.</p><lb/> <p>Ein Beiſpiel einer vollſtändig drapirten Statue iſt die <hi rendition="#g">Sami-<lb/> ſche Hera,</hi> als Zeusbraut <hi rendition="#aq">nubentis habitu</hi> dargeſtellt (Varro<lb/> bei Laktanz <hi rendition="#aq">Inst. <hi rendition="#k">i,</hi> 17.), verua</hi> unter den Händen, auf Münzen<lb/> (<hi rendition="#aq">Geßner Num. Imper. T. 127. n.</hi> 80. 81.) und in einer Ter-<lb/> racotta, die ein Privatmann zu Cambridge beſitzt. Wahrſcheinlich<lb/> das Werk des Smilis §. 70.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Andre Cultusbilder:</hi> die Ἥρα τελεἱα auf dem Fries<lb/> von Phigalia, die Χρύση von Lemnos bei Millingen <hi rendition="#aq">l’eint. de</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0068]
Hiſtoriſcher Theil.
Toilette, und in ihrem ganzen Weſen entſchieden mehr
Aehnlichkeit mit Puppen (manequins) als den Werken
der ausgebildeten plaſtiſchen Kunſt.
Die Sitte, die Götter auf ſolche Weiſe zu putzen, reicht von
Babylon bis Italien. Die Capitoliniſchen Götter hatten eine förm-
liche Dienerſchaft zu ſolchen Zwecken (Auguſtin de Civ. Dei vi,
10.). Die Farben der ξόανα ſind grell, oft bedeutſam. Dio-
nyſos, Hermes, Pan werden roth gefärbt (Pauſ. ii, 2, 5. viii,
39, 4. Voß zu Virgil Bd. ii, p. 514.), Athena Skiras weiß
(Ἀϑ. Σκιρὰς λευκῆ χρίεται, Schol. Ariſt. Weſp. 961). In
Rom wurde Jupiter von den Cenſoren miniandus locirt. Die
Geſichter oft vergoldet, wie der Apollon auf dem Berge Thornax in
Lakonika mit Kröſos Golde. Vgl. Herod. i, 69 mit Athen. vi,
p. 232.
Ueber die bekleideten Tempelbilder Quatr.-de-
Quincy Iup. Ol. p. 8 sq. Peplen der Pallas in Troja, in Athen,
in Tegea (nach Münzen), der Hera zu Elis, des Asklepios und der
Hygieia zu Titane P. ii, 11, 6. Urkunde über die Garderobe
der Artemis Brauronia zu Athen (Ol. 107, 4 ‒ 109, 1.) C. I.
n. 155. χιτῶνα ἀμόργινον περὶ τῶ ἕδει — ἱμάτιον λευκὸν
παραλουργὲς, τοῦτο τὸ λίϑινον ἕδος ἀμπέχεται — ἀμπέ-
χονον ΑΡΤΕΜΙΔΟΣ ΙΕΡΟΝ ἐπιγέγραπται περὶ τῷ
ἕδει τῷ ἀρχαίῳ u. ſ. w. Πλυντήρια in Athen, das Feſt des
Kleiderwaſchens der Athena, den 25 Thargelion (Πραξιεργίδαι.).
Καλλυντήρια, des Abputzens der Bildſäule, den 19. (Vgl.
Bekkers Anecd. i, p. 270. wo Καλλυντήρια einzufügen) Λου-
τρίδες und πλυντρίδες, vgl. Alberti zu Heſych Th. ii, S. 498.
Κατανίπτης Etym. M. Λουτρὰ der Pallas zu Argos nur
mit Oel ohne Salben und Spiegel (Kallim. Hymnus 13
ff. vgl. Spanheim u. du Theil Mem. de l’Ac. xxxix p.
237.) Ηρεσίδες λουτροφόροι der Hera zu Argos, Etym. M.,
Heſych. Ἐνδυμάτια daſelbſt Plut. de mus. 9. Πάτος das
Gewand Heſych.
Ein Beiſpiel einer vollſtändig drapirten Statue iſt die Sami-
ſche Hera, als Zeusbraut nubentis habitu dargeſtellt (Varro
bei Laktanz Inst. i, 17.), verua unter den Händen, auf Münzen
(Geßner Num. Imper. T. 127. n. 80. 81.) und in einer Ter-
racotta, die ein Privatmann zu Cambridge beſitzt. Wahrſcheinlich
das Werk des Smilis §. 70.
Andre Cultusbilder: die Ἥρα τελεἱα auf dem Fries
von Phigalia, die Χρύση von Lemnos bei Millingen l’eint. de
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