und Gartenbeschützer Priap ist nur eine in Lampsakos üblich gewordne Form des alten Dionysos Phallen (§. 67. 383, 3). Ueberhaupt ersetzt in Griechenland der Kreis des Dionysos und der Demeter diese Felddämonen völlig.
1. G. M. 289 -- 291 **. Statue des Vertumnus Bouill. iii, 15, 2. Ueber Vertumnus Dionysische Bildung des Vf. Etrusker ii. S. 52. Silvan als rohe Satyrfigur, M. Kircher. ii, 6. Ara des Silvanus u. Hercules, der Fortuna u. Spes, Diana u. Apoll, Mars u. Mercur, Chia- ram. 20.
2. Blumenbekränzter Kopf auf Denaren der G. Servilia u. Claudia. Die Farnesische Flora (?), ein colossaler schön dra- pirter Sturz, Kopf, Extremitäten u. Attribute ergänzt, Neapels Ant. S. 63. Rondaninische Statue Guatt. 1788. p. 46. -- Herme der Pomona (?) M. Kircher. Aenea ii, 9.
3. Gewöhnlich fängt aber die Herme erst unter dem Phallus an. Der Oberleib hat die Stellung der lordosis, so daß man auch den Namen Lordon brauchen kann. M. Flor. i, 95, 1--3. Oefter auch mit einem Mantel (wie auch Her- men §. 67.) melagkhlainos bei Moschos. Priapus-Opfer, oft von nackten Frauen verrichtet, auf Gemmen, Caylus iii, 50, 5. Bracci i. t. agg. 22, 1. M. Flor. i, 95, 4--8. Priaps Geburt und Erziehung, s. Hirt S. 173. Der Priap PCl. i, 51 u sonst hat den Fruchtschurz mit der Flora gemein.
Noch sind unter diesen öconomischen Göttern zu erwähnen: der Hermen-ähnliche Terminus auf Denaren; die in den Ställen gemahlte (Juven. 8, 157. Apulej. iii. p. 66. Bip.) Epona (von epus, equus) bei Bianconi Circhi 16., Bron- zebild im Ungarischen Museum, Cattaneo Equejade; der Mühlendämon Eunostos, auf einer Gemme bei Gori Soc. Co- lumbar. V. ii. p. 205. Aristäos kommt nur in Antinoos Aristäos (Bouill. ii, 48.) als Arkadischer Landmann vor.
Syſtematiſcher Theil.
und Gartenbeſchuͤtzer Priap iſt nur eine in Lampſakos uͤblich gewordne Form des alten Dionyſos Phallen (§. 67. 383, 3). Ueberhaupt erſetzt in Griechenland der Kreis des Dionyſos und der Demeter dieſe Felddaͤmonen voͤllig.
1. G. M. 289 — 291 **. Statue des Vertumnus Bouill. iii, 15, 2. Ueber Vertumnus Dionyſiſche Bildung des Vf. Etrusker ii. S. 52. Silvan als rohe Satyrfigur, M. Kircher. ii, 6. Ara des Silvanus u. Hercules, der Fortuna u. Spes, Diana u. Apoll, Mars u. Mercur, Chia- ram. 20.
2. Blumenbekränzter Kopf auf Denaren der G. Servilia u. Claudia. Die Farneſiſche Flora (?), ein coloſſaler ſchön dra- pirter Sturz, Kopf, Extremitäten u. Attribute ergänzt, Neapels Ant. S. 63. Rondaniniſche Statue Guatt. 1788. p. 46. — Herme der Pomona (?) M. Kircher. Aenea ii, 9.
3. Gewöhnlich fängt aber die Herme erſt unter dem Phallus an. Der Oberleib hat die Stellung der λόρδωσις, ſo daß man auch den Namen Lordon brauchen kann. M. Flor. i, 95, 1—3. Oefter auch mit einem Mantel (wie auch Her- men §. 67.) μελάγχλαινος bei Moſchos. Priapus-Opfer, oft von nackten Frauen verrichtet, auf Gemmen, Caylus iii, 50, 5. Bracci i. t. agg. 22, 1. M. Flor. i, 95, 4—8. Priaps Geburt und Erziehung, ſ. Hirt S. 173. Der Priap PCl. i, 51 u ſonſt hat den Fruchtſchurz mit der Flora gemein.
Noch ſind unter dieſen öconomiſchen Göttern zu erwähnen: der Hermen-ähnliche Terminus auf Denaren; die in den Ställen gemahlte (Juven. 8, 157. Apulej. iii. p. 66. Bip.) Epona (von epus, equus) bei Bianconi Circhi 16., Bron- zebild im Ungariſchen Muſeum, Cattaneo Equejade; der Mühlendämon Eunoſtos, auf einer Gemme bei Gori Soc. Co- lumbar. V. ii. p. 205. Ariſtäos kommt nur in Antinoos Ariſtäos (Bouill. ii, 48.) als Arkadiſcher Landmann vor.
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Syſtematiſcher Theil.
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(§. 67. 383, 3). Ueberhaupt erſetzt in Griechenland der
Kreis des Dionyſos und der Demeter dieſe Felddaͤmonen
voͤllig.
1. G. M. 289 — 291 **. Statue des Vertumnus
Bouill. iii, 15, 2. Ueber Vertumnus Dionyſiſche Bildung
des Vf. Etrusker ii. S. 52. Silvan als rohe Satyrfigur,
M. Kircher. ii, 6. Ara des Silvanus u. Hercules, der
Fortuna u. Spes, Diana u. Apoll, Mars u. Mercur, Chia-
ram. 20.
2. Blumenbekränzter Kopf auf Denaren der G. Servilia u.
Claudia. Die Farneſiſche Flora (?), ein coloſſaler ſchön dra-
pirter Sturz, Kopf, Extremitäten u. Attribute ergänzt, Neapels
Ant. S. 63. Rondaniniſche Statue Guatt. 1788. p. 46. —
Herme der Pomona (?) M. Kircher. Aenea ii, 9.
3. Gewöhnlich fängt aber die Herme erſt unter dem Phallus
an. Der Oberleib hat die Stellung der λόρδωσις, ſo daß
man auch den Namen Lordon brauchen kann. M. Flor. i,
95, 1—3. Oefter auch mit einem Mantel (wie auch Her-
men §. 67.) μελάγχλαινος bei Moſchos. Priapus-Opfer,
oft von nackten Frauen verrichtet, auf Gemmen, Caylus iii,
50, 5. Bracci i. t. agg. 22, 1. M. Flor. i, 95, 4—8.
Priaps Geburt und Erziehung, ſ. Hirt S. 173. Der Priap
PCl. i, 51 u ſonſt hat den Fruchtſchurz mit der Flora gemein.
Noch ſind unter dieſen öconomiſchen Göttern zu erwähnen:
der Hermen-ähnliche Terminus auf Denaren; die in den
Ställen gemahlte (Juven. 8, 157. Apulej. iii. p. 66. Bip.)
Epona (von epus, equus) bei Bianconi Circhi 16., Bron-
zebild im Ungariſchen Muſeum, Cattaneo Equejade; der
Mühlendämon Eunoſtos, auf einer Gemme bei Gori Soc. Co-
lumbar. V. ii. p. 205. Ariſtäos kommt nur in Antinoos
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/572>, abgerufen am 22.11.2024.
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