3. Das Vasengem. Millingen Un. Mon. i, 15. stimmt ganz mit Aeschylos Eum. 50 überein. Ueber die Vogelgestalt Böttigers Furienmaske S. 112. Voß Antisymbol. i. Schorns Kunstblatt 1825 Jan. vgl. §. 334, 1.
10. Das Element des Wassers.
1402. Die Dämonen des Meers gehen von der er- habnen Gewalt des Poseidon, der Schönheit der Aphro- dite und Thetis, durch mancherlei Mitteistufen in die 2phantastisch geformten Ungeheuer der See über. Den fischgeschwänzten, oft mit Seepflanzen überwachsnen, Satyr- und Kentaurenartigen Tritonen (denen Aegäon, 3Glaukos, Nereus, Phorkys, Proteus ähnlich sind) stehen die meist menschlich gebildeten Nereiden gegenüber, unbekleidete, anmuthige Mädchengestalten, de- ren geschmeidiger Körperbau sich in mannigfachen Bie- gungen reizend entfaltet; oft gleichsam Bacchantinnen der See; wie überhaupt der üppige und berauschte Geist des Bacchischen Naturlebens in diesen Wesen auf eine sehr geistreiche Weise auf die See übergetragen erscheint. 4Unter den übrigen zahlreichen Personen der See sind ohne Zweifel noch Entdeckungen zu machen, da die Fein- heit der Bezeichnung der alten Kunst von der Kunster- klärung noch keineswegs erreicht ist.
1. S. oben §. 125, 5. 356, 1. 2. Thetis karkinois ten kephalen diastephes, Schol. Arist. bei Mai Coll. i, 3. p. 42. Solche Köpfe oft auf M. z. B. der Bruttier, Beyer Thes. Brand. i. p. 340. Schöne Statue? im Louvre 120 Bouill. i, 47. Winckelm. W. vi. S. 312. (Aphr. Euplöa?). Vgl. unten Peleus.
2. Die Tritonen erkennt man am sichersten, wo sie cum buccinis sind, wie im Giebel des Saturnustempels, Macrob S. i, 8. (vgl. Virg. Aen. x, 209. Ovid. M. ii, 8.), wobei sie selt- ner jugendlich (Tritun, Inghir. S. V. t. 55, 8.) als bärtig er-
Syſtematiſcher Theil.
3. Das Vaſengem. Millingen Un. Mon. i, 15. ſtimmt ganz mit Aeſchylos Eum. 50 überein. Ueber die Vogelgeſtalt Böttigers Furienmaske S. 112. Voß Antiſymbol. i. Schorns Kunſtblatt 1825 Jan. vgl. §. 334, 1.
10. Das Element des Waſſers.
1402. Die Daͤmonen des Meers gehen von der er- habnen Gewalt des Poſeidon, der Schoͤnheit der Aphro- dite und Thetis, durch mancherlei Mitteiſtufen in die 2phantaſtiſch geformten Ungeheuer der See uͤber. Den fiſchgeſchwaͤnzten, oft mit Seepflanzen uͤberwachſnen, Satyr- und Kentaurenartigen Tritonen (denen Aegaͤon, 3Glaukos, Nereus, Phorkys, Proteus aͤhnlich ſind) ſtehen die meiſt menſchlich gebildeten Nereiden gegenuͤber, unbekleidete, anmuthige Maͤdchengeſtalten, de- ren geſchmeidiger Koͤrperbau ſich in mannigfachen Bie- gungen reizend entfaltet; oft gleichſam Bacchantinnen der See; wie uͤberhaupt der uͤppige und berauſchte Geiſt des Bacchiſchen Naturlebens in dieſen Weſen auf eine ſehr geiſtreiche Weiſe auf die See uͤbergetragen erſcheint. 4Unter den uͤbrigen zahlreichen Perſonen der See ſind ohne Zweifel noch Entdeckungen zu machen, da die Fein- heit der Bezeichnung der alten Kunſt von der Kunſter- klaͤrung noch keineswegs erreicht iſt.
1. S. oben §. 125, 5. 356, 1. 2. Thetis καρκίνοις τὴν κεφαλὴν διαστεφὴς, Schol. Ariſt. bei Mai Coll. i, 3. p. 42. Solche Köpfe oft auf M. z. B. der Bruttier, Beyer Thes. Brand. i. p. 340. Schöne Statue? im Louvre 120 Bouill. i, 47. Winckelm. W. vi. S. 312. (Aphr. Euplöa?). Vgl. unten Peleus.
2. Die Tritonen erkennt man am ſicherſten, wo ſie cum buccinis ſind, wie im Giebel des Saturnustempels, Macrob S. i, 8. (vgl. Virg. Aen. x, 209. Ovid. M. ii, 8.), wobei ſie ſelt- ner jugendlich (Tritun, Inghir. S. V. t. 55, 8.) als bärtig er-
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Syſtematiſcher Theil.
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mit Aeſchylos Eum. 50 überein. Ueber die Vogelgeſtalt
Böttigers Furienmaske S. 112. Voß Antiſymbol. i. Schorns
Kunſtblatt 1825 Jan. vgl. §. 334, 1.
10. Das Element des Waſſers.
402. Die Daͤmonen des Meers gehen von der er-
habnen Gewalt des Poſeidon, der Schoͤnheit der Aphro-
dite und Thetis, durch mancherlei Mitteiſtufen in die
phantaſtiſch geformten Ungeheuer der See uͤber. Den
fiſchgeſchwaͤnzten, oft mit Seepflanzen uͤberwachſnen,
Satyr- und Kentaurenartigen Tritonen (denen Aegaͤon,
Glaukos, Nereus, Phorkys, Proteus aͤhnlich
ſind) ſtehen die meiſt menſchlich gebildeten Nereiden
gegenuͤber, unbekleidete, anmuthige Maͤdchengeſtalten, de-
ren geſchmeidiger Koͤrperbau ſich in mannigfachen Bie-
gungen reizend entfaltet; oft gleichſam Bacchantinnen
der See; wie uͤberhaupt der uͤppige und berauſchte Geiſt
des Bacchiſchen Naturlebens in dieſen Weſen auf eine
ſehr geiſtreiche Weiſe auf die See uͤbergetragen erſcheint.
Unter den uͤbrigen zahlreichen Perſonen der See ſind
ohne Zweifel noch Entdeckungen zu machen, da die Fein-
heit der Bezeichnung der alten Kunſt von der Kunſter-
klaͤrung noch keineswegs erreicht iſt.
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1. S. oben §. 125, 5. 356, 1. 2. Thetis καρκίνοις
τὴν κεφαλὴν διαστεφὴς, Schol. Ariſt. bei Mai Coll. i, 3.
p. 42. Solche Köpfe oft auf M. z. B. der Bruttier, Beyer
Thes. Brand. i. p. 340. Schöne Statue? im Louvre 120
Bouill. i, 47. Winckelm. W. vi. S. 312. (Aphr. Euplöa?).
Vgl. unten Peleus.
2. Die Tritonen erkennt man am ſicherſten, wo ſie cum
buccinis ſind, wie im Giebel des Saturnustempels, Macrob S. i,
8. (vgl. Virg. Aen. x, 209. Ovid. M. ii, 8.), wobei ſie ſelt-
ner jugendlich (Tritun, Inghir. S. V. t. 55, 8.) als bärtig er-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/568>, abgerufen am 23.11.2024.
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