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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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II. Bildende Kunst. Gegenstände.
Ausdrucke, das volle Haar mit Lorbeer umkränzt, in ste-
hender zur Hülfe bereiter Stellung, das Himation um den
linken Arm unter der Brust umhergenommen und straff
angezogen, den von einer Schlange umwundnen Stab
in der rechten Hand -- besonders in dem Pergamenischen
Heiligthum durch Pyromachos (Ol. 130). Daneben2
erhielten sich indeß auch andre Vorstellungen, auch die
eines jugendlich unbärtigen Asklepios, die früher sehr ge-
wöhnlich gewesen war. Mit ihm wird Hygieia,3
eine Jungfrau von besonders blühenden Formen, welche
meistens eine Schlange aus einer Patere in ihrer Linken
trinken läßt, und der kleine vermummte Telesphoros gruppirt.

1. Vgl. Kallistratos 10. Retorto Paeonium in morem
succinctus amictu
Virg. Aen. xii, 400. Von Pyromachos §.
154. Sein Askl. ohne Zweifel auf zahlreichen M., besonders Homo-
nöen M., von Pergamon. Choiseul Gouff. Voy. pitt. ii, 5. Etwas ab-
weichend auf einer M. des Aurel. Verus, n. 591 bei Mionnet,
wo das Gewand weiter herabfällt, und die R. den Stab wie ei-
nen Scepter faßt, nicht abwärts sondern aufwärts. Die Epi-
daurische Statue, Paus. ii, 27, 2., war ganz anders, doch fehlte
die Schlange nicht. Statuen (nach der Pergamenischen) Au-
gust. i,
16.; in Berlin Cavac. i, 34.; in Florenz, Galleria
27. Mit Telesphoros zusammen M. Fr. iii, 6. Bouill. iii,
12, 6. Abweichend Gall. Fir. 26. vgl. 22. Die Statue
im L. 233. M. Nap. i, 46. M. Fr. ii, 15. Bouill. i,
47. zeichnet sich durch das herabhängende Gewand, den großen Dra-
chen zu Füßen und die turbanartige Kopfbinde (theristrion?)
aus, die auch die Büsten S. Marco ii, 3. M. Worsl. 9. ha-
ben. Schöne colossale Büste im L. 15. M. Nap. i, 47. Bouill.
i,
71., auf M. von Nikäa, Bith. n. 226. Mionn. Vgl.
Sprengel Gesch. der Medicin i. S. 205.

2. So zu Sikyon von Kanachos, in Gortys von Skopas und in
Phlius, nach Pausan. Schöne Statue der Art bei Guatt.
Mem. enc. T. vi. p. 137.

3. Schöne Statue bei Hope Spec. 26. H. zu Cassel, von
Ostia Bouill. i, 48. Welkers Zeitschr. S. 172. M. Fr. i,
15. Bouill. iii,
13. 2. H. Domitia, nach Visconti, aus Ber-
lin, M. Roy. ii, 2. Bouill. ii, 57. Gal. Flor. 28.
Bouill. iii, 13, 3. S. Marco ii,
15. 16.

II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
Ausdrucke, das volle Haar mit Lorbeer umkraͤnzt, in ſte-
hender zur Huͤlfe bereiter Stellung, das Himation um den
linken Arm unter der Bruſt umhergenommen und ſtraff
angezogen, den von einer Schlange umwundnen Stab
in der rechten Hand — beſonders in dem Pergameniſchen
Heiligthum durch Pyromachos (Ol. 130). Daneben2
erhielten ſich indeß auch andre Vorſtellungen, auch die
eines jugendlich unbaͤrtigen Asklepios, die fruͤher ſehr ge-
woͤhnlich geweſen war. Mit ihm wird Hygieia,3
eine Jungfrau von beſonders bluͤhenden Formen, welche
meiſtens eine Schlange aus einer Patere in ihrer Linken
trinken laͤßt, und der kleine vermummte Telesphoros gruppirt.

1. Vgl. Kalliſtratos 10. Retorto Paeonium in morem
succinctus amictu
Virg. Aen. xii, 400. Von Pyromachos §.
154. Sein Askl. ohne Zweifel auf zahlreichen M., beſonders Homo-
nöen M., von Pergamon. Choiſeul Gouff. Voy. pitt. ii, 5. Etwas ab-
weichend auf einer M. des Aurel. Verus, n. 591 bei Mionnet,
wo das Gewand weiter herabfällt, und die R. den Stab wie ei-
nen Scepter faßt, nicht abwärts ſondern aufwärts. Die Epi-
dauriſche Statue, Pauſ. ii, 27, 2., war ganz anders, doch fehlte
die Schlange nicht. Statuen (nach der Pergameniſchen) Au-
gust. i,
16.; in Berlin Cavac. i, 34.; in Florenz, Galleria
27. Mit Telesphoros zuſammen M. Fr. iii, 6. Bouill. iii,
12, 6. Abweichend Gall. Fir. 26. vgl. 22. Die Statue
im L. 233. M. Nap. i, 46. M. Fr. ii, 15. Bouill. i,
47. zeichnet ſich durch das herabhängende Gewand, den großen Dra-
chen zu Füßen und die turbanartige Kopfbinde (ϑερίστριον?)
aus, die auch die Büſten S. Marco ii, 3. M. Worsl. 9. ha-
ben. Schöne coloſſale Büſte im L. 15. M. Nap. i, 47. Bouill.
i,
71., auf M. von Nikäa, Bith. n. 226. Mionn. Vgl.
Sprengel Geſch. der Medicin i. S. 205.

2. So zu Sikyon von Kanachos, in Gortys von Skopas und in
Phlius, nach Pauſan. Schöne Statue der Art bei Guatt.
Mem. enc. T. vi. p. 137.

3. Schöne Statue bei Hope Spec. 26. H. zu Caſſel, von
Oſtia Bouill. i, 48. Welkers Zeitſchr. S. 172. M. Fr. i,
15. Bouill. iii,
13. 2. H. Domitia, nach Viſconti, aus Ber-
lin, M. Roy. ii, 2. Bouill. ii, 57. Gal. Flor. 28.
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15. 16.

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[535/0557] II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde. Ausdrucke, das volle Haar mit Lorbeer umkraͤnzt, in ſte- hender zur Huͤlfe bereiter Stellung, das Himation um den linken Arm unter der Bruſt umhergenommen und ſtraff angezogen, den von einer Schlange umwundnen Stab in der rechten Hand — beſonders in dem Pergameniſchen Heiligthum durch Pyromachos (Ol. 130). Daneben erhielten ſich indeß auch andre Vorſtellungen, auch die eines jugendlich unbaͤrtigen Asklepios, die fruͤher ſehr ge- woͤhnlich geweſen war. Mit ihm wird Hygieia, eine Jungfrau von beſonders bluͤhenden Formen, welche meiſtens eine Schlange aus einer Patere in ihrer Linken trinken laͤßt, und der kleine vermummte Telesphoros gruppirt. 2 3 1. Vgl. Kalliſtratos 10. Retorto Paeonium in morem succinctus amictu Virg. Aen. xii, 400. Von Pyromachos §. 154. Sein Askl. ohne Zweifel auf zahlreichen M., beſonders Homo- nöen M., von Pergamon. Choiſeul Gouff. Voy. pitt. ii, 5. Etwas ab- weichend auf einer M. des Aurel. Verus, n. 591 bei Mionnet, wo das Gewand weiter herabfällt, und die R. den Stab wie ei- nen Scepter faßt, nicht abwärts ſondern aufwärts. Die Epi- dauriſche Statue, Pauſ. ii, 27, 2., war ganz anders, doch fehlte die Schlange nicht. Statuen (nach der Pergameniſchen) Au- gust. i, 16.; in Berlin Cavac. i, 34.; in Florenz, Galleria 27. Mit Telesphoros zuſammen M. Fr. iii, 6. Bouill. iii, 12, 6. Abweichend Gall. Fir. 26. vgl. 22. Die Statue im L. 233. M. Nap. i, 46. M. Fr. ii, 15. Bouill. i, 47. zeichnet ſich durch das herabhängende Gewand, den großen Dra- chen zu Füßen und die turbanartige Kopfbinde (ϑερίστριον?) aus, die auch die Büſten S. Marco ii, 3. M. Worsl. 9. ha- ben. Schöne coloſſale Büſte im L. 15. M. Nap. i, 47. Bouill. i, 71., auf M. von Nikäa, Bith. n. 226. Mionn. Vgl. Sprengel Geſch. der Medicin i. S. 205. 2. So zu Sikyon von Kanachos, in Gortys von Skopas und in Phlius, nach Pauſan. Schöne Statue der Art bei Guatt. Mem. enc. T. vi. p. 137. 3. Schöne Statue bei Hope Spec. 26. H. zu Caſſel, von Oſtia Bouill. i, 48. Welkers Zeitſchr. S. 172. M. Fr. i, 15. Bouill. iii, 13. 2. H. Domitia, nach Viſconti, aus Ber- lin, M. Roy. ii, 2. Bouill. ii, 57. Gal. Flor. 28. Bouill. iii, 13, 3. S. Marco ii, 15. 16.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/557>, abgerufen am 23.11.2024.