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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Systematischer Theil.
Amalth. i. S. 175. Eroten als Handwerker Ant. Erc. i, 29.
Circuskämpfer Cap. iv, 48. G. Giust. ii, 109. G. M.
670* (vgl. Spartian Ael. Ver. 5.). Jagend Pitt. Erc. v, 59.
Als gymnische und hippische Kämpfer aller Art (Agones?)
Bouill. iii, 45. 46. Gall. di Fir. St. 120. G. Giust. ii,
124. Gegen die Benennung Genien für solche Flügelknaben
spricht mit vollem Recht Zoega Bass. ii. p. 184. Ein Eroten-
Nest, Zahn Wandgem. 20. "Wer kauft Liebesgötter (Göthe)"
Ant. Erc. iii, 7. Neapels Ant. S. 425. Er. von der
Thüre des Geliebten ausgeschlossen, begossen, Mill. P. gr. 62.

6. Suet. Calig. 7. Hieher gehören wahrscheinlich besonders
die schlafenden Eroten, wie der auf der Löwenhaut, mit den abge-
legten Waffen, der Eidechse, Bouill. iii, 11, 2. PCl. iii, 44.

7. Er. mit Anteros um die Palme kämpfend, Paus. vi, 23,
4. und auf dem Relief, Hirt 31, 3. Vgl. Böttiger vor der
ALZ. 1803. iv. u. Schneider im Lexikon. Er. neben Aphro-
dite §. 376, 377. mit Silen §. 386, 3. auch Caylus v, 71, mit
Pan kämpfend, Welcker Zeitschr. S. 475.

8. Die Fabel läßt sich schwerlich anders als aus der Orphi-
schen Idee erklären, daß der Körper ein Kerker der Seele, daß die
Psyche hier auf Erden in der Erinnerung an ein glückseeliges Zu-
sammensein mit Eros in frühern Aeonen, aber verstoßen von ihm
und fruchtloser Sehnsucht voll ihr Leben hinbringt, bis der Tod sie
wieder vereinigt. Auf Mysterien deutet der Oknos mit dem lah-
men Esel in der Unterwelt (Apulej. vi. p. 130), den Polygnotos
(§. 134, 3.) gewiß auch aus den Mysterien hatte, vgl. Kratinos
bei Suid. s. v. onou pokai, Diodor i, 97. Visconti PCl. iv,
36. Die Kunstwerke zeigen Psyche von Er. mißhandelt, als Schmet-
terling gesengt, zu mühsamer Arbeit verurtheilt, im Stygischen Schlafe
(bei Hirt 32, 6.), durch Musik von Er. daraus erweckt, durch Her-
mes Psychopompos und den gefesselten Eros beflügelt, mit Aphro-
dite versöhnt, beim Hochzeitmal und bräutlichen Torus, von Eros
umarmt in der sehr geistreich gedachten und vortrefflich angeordneten
Gruppe (M. Cap. iii, 22. Fr. i, 4. Bouill. i, 32. --
Flor. 43. 44. -- August.
64. 65). S. Hirt Taf. 32 u. in
den Schriften der Berl. Akad. 1812. S. 1. Creuzer Abbild. zur
Symb. S. 24 ff. Dabei zwei sich feindliche Eroten anzuneh-
men, scheint nicht rathsam; derselbe Eros erscheint schlagend und
heilend; die mildere Natur bezeichnete schon Pausias durch die Lyra
für den Bogen Paus. ii, 27, 3. Ps. neben Er. knieend,
Gruppe im Louvre 496. V. Borgh. 9, 9. Bouill. iii, 10, 5.

Syſtematiſcher Theil.
Amalth. i. S. 175. Eroten als Handwerker Ant. Erc. i, 29.
Circuskämpfer Cap. iv, 48. G. Giust. ii, 109. G. M.
670* (vgl. Spartian Ael. Ver. 5.). Jagend Pitt. Erc. v, 59.
Als gymniſche und hippiſche Kämpfer aller Art (Ἀγῶνες?)
Bouill. iii, 45. 46. Gall. di Fir. St. 120. G. Giust. ii,
124. Gegen die Benennung Genien für ſolche Flügelknaben
ſpricht mit vollem Recht Zoëga Bass. ii. p. 184. Ein Eroten-
Neſt, Zahn Wandgem. 20. “Wer kauft Liebesgötter (Göthe)”
Ant. Erc. iii, 7. Neapels Ant. S. 425. Er. von der
Thüre des Geliebten ausgeſchloſſen, begoſſen, Mill. P. gr. 62.

6. Suet. Calig. 7. Hieher gehören wahrſcheinlich beſonders
die ſchlafenden Eroten, wie der auf der Löwenhaut, mit den abge-
legten Waffen, der Eidechſe, Bouill. iii, 11, 2. PCl. iii, 44.

7. Er. mit Anteros um die Palme kämpfend, Pauſ. vi, 23,
4. und auf dem Relief, Hirt 31, 3. Vgl. Böttiger vor der
ALZ. 1803. iv. u. Schneider im Lexikon. Er. neben Aphro-
dite §. 376, 377. mit Silen §. 386, 3. auch Caylus v, 71, mit
Pan kämpfend, Welcker Zeitſchr. S. 475.

8. Die Fabel läßt ſich ſchwerlich anders als aus der Orphi-
ſchen Idee erklären, daß der Körper ein Kerker der Seele, daß die
Pſyche hier auf Erden in der Erinnerung an ein glückſeeliges Zu-
ſammenſein mit Eros in frühern Aeonen, aber verſtoßen von ihm
und fruchtloſer Sehnſucht voll ihr Leben hinbringt, bis der Tod ſie
wieder vereinigt. Auf Myſterien deutet der Oknos mit dem lah-
men Eſel in der Unterwelt (Apulej. vi. p. 130), den Polygnotos
(§. 134, 3.) gewiß auch aus den Myſterien hatte, vgl. Kratinos
bei Suid. s. v. ὄνου πόκαι, Diodor i, 97. Viſconti PCl. iv,
36. Die Kunſtwerke zeigen Pſyche von Er. mißhandelt, als Schmet-
terling geſengt, zu mühſamer Arbeit verurtheilt, im Stygiſchen Schlafe
(bei Hirt 32, 6.), durch Muſik von Er. daraus erweckt, durch Her-
mes Pſychopompos und den gefeſſelten Eros beflügelt, mit Aphro-
dite verſöhnt, beim Hochzeitmal und bräutlichen Torus, von Eros
umarmt in der ſehr geiſtreich gedachten und vortrefflich angeordneten
Gruppe (M. Cap. iii, 22. Fr. i, 4. Bouill. i, 32. —
Flor. 43. 44. — August.
64. 65). S. Hirt Taf. 32 u. in
den Schriften der Berl. Akad. 1812. S. 1. Creuzer Abbild. zur
Symb. S. 24 ff. Dabei zwei ſich feindliche Eroten anzuneh-
men, ſcheint nicht rathſam; derſelbe Eros erſcheint ſchlagend und
heilend; die mildere Natur bezeichnete ſchon Pauſias durch die Lyra
für den Bogen Pauſ. ii, 27, 3. Pſ. neben Er. knieend,
Gruppe im Louvre 496. V. Borgh. 9, 9. Bouill. iii, 10, 5.

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[530/0552] Syſtematiſcher Theil. Amalth. i. S. 175. Eroten als Handwerker Ant. Erc. i, 29. Circuskämpfer Cap. iv, 48. G. Giust. ii, 109. G. M. 670* (vgl. Spartian Ael. Ver. 5.). Jagend Pitt. Erc. v, 59. Als gymniſche und hippiſche Kämpfer aller Art (Ἀγῶνες?) Bouill. iii, 45. 46. Gall. di Fir. St. 120. G. Giust. ii, 124. Gegen die Benennung Genien für ſolche Flügelknaben ſpricht mit vollem Recht Zoëga Bass. ii. p. 184. Ein Eroten- Neſt, Zahn Wandgem. 20. “Wer kauft Liebesgötter (Göthe)” Ant. Erc. iii, 7. Neapels Ant. S. 425. Er. von der Thüre des Geliebten ausgeſchloſſen, begoſſen, Mill. P. gr. 62. 6. Suet. Calig. 7. Hieher gehören wahrſcheinlich beſonders die ſchlafenden Eroten, wie der auf der Löwenhaut, mit den abge- legten Waffen, der Eidechſe, Bouill. iii, 11, 2. PCl. iii, 44. 7. Er. mit Anteros um die Palme kämpfend, Pauſ. vi, 23, 4. und auf dem Relief, Hirt 31, 3. Vgl. Böttiger vor der ALZ. 1803. iv. u. Schneider im Lexikon. Er. neben Aphro- dite §. 376, 377. mit Silen §. 386, 3. auch Caylus v, 71, mit Pan kämpfend, Welcker Zeitſchr. S. 475. 8. Die Fabel läßt ſich ſchwerlich anders als aus der Orphi- ſchen Idee erklären, daß der Körper ein Kerker der Seele, daß die Pſyche hier auf Erden in der Erinnerung an ein glückſeeliges Zu- ſammenſein mit Eros in frühern Aeonen, aber verſtoßen von ihm und fruchtloſer Sehnſucht voll ihr Leben hinbringt, bis der Tod ſie wieder vereinigt. Auf Myſterien deutet der Oknos mit dem lah- men Eſel in der Unterwelt (Apulej. vi. p. 130), den Polygnotos (§. 134, 3.) gewiß auch aus den Myſterien hatte, vgl. Kratinos bei Suid. s. v. ὄνου πόκαι, Diodor i, 97. Viſconti PCl. iv, 36. Die Kunſtwerke zeigen Pſyche von Er. mißhandelt, als Schmet- terling geſengt, zu mühſamer Arbeit verurtheilt, im Stygiſchen Schlafe (bei Hirt 32, 6.), durch Muſik von Er. daraus erweckt, durch Her- mes Pſychopompos und den gefeſſelten Eros beflügelt, mit Aphro- dite verſöhnt, beim Hochzeitmal und bräutlichen Torus, von Eros umarmt in der ſehr geiſtreich gedachten und vortrefflich angeordneten Gruppe (M. Cap. iii, 22. Fr. i, 4. Bouill. i, 32. — Flor. 43. 44. — August. 64. 65). S. Hirt Taf. 32 u. in den Schriften der Berl. Akad. 1812. S. 1. Creuzer Abbild. zur Symb. S. 24 ff. Dabei zwei ſich feindliche Eroten anzuneh- men, ſcheint nicht rathſam; derſelbe Eros erſcheint ſchlagend und heilend; die mildere Natur bezeichnete ſchon Pauſias durch die Lyra für den Bogen Pauſ. ii, 27, 3. Pſ. neben Er. knieend, Gruppe im Louvre 496. V. Borgh. 9, 9. Bouill. iii, 10, 5.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/552>, abgerufen am 23.11.2024.