weniger hervortretenden Formen, zarter und rundlicher; das Haar ist häufig über der Stirn zu einem Korym- bos (Krobylos) aufgebunden, noch öfter aber am Hin- terkopf oder auf dem Wirbel nach einer Weise, die be- sonders bei den Doriern gebräuchlich war, in einen Busch zusammengefaßt; nicht selten findet sich auch Beides zu- sammen. Die Kleidung ist ein Dorischer Chiton (§.6 339, 4.), entweder hoch geschürzt oder auf die Füße herabwallend, oft auch als Diploidion übergeschlagen; die Schuhe der Jägerin sind die den Fuß ringsumher schützen- den Kretischen.
1. Manches Nutzbare über die Artemis giebt Voß Mythol. Br. iii, i.
3. Hier führt A. meist Fackeln in den Händen, mit dem Bo- gen und Köcher auf dem Rücken. S. die anathematischen Reliefs §. 96, 17. Oder sie hält den Bogen und zieht den Hirsch nach sich, ebd. n. 15. vgl. 16. Bemahlte A. des hieratischen Styls von Herculanum. Winck. W. v. S. 20. 44. 200. Real M. Borbon. 5.
4. Eine A. als eine ergon Skopadeion, Lucian Lex. 12. Von Prax. §. 127, 6. Timotheos §. 125, 4.
5. Ueber das Haar vgl. §. 330, 5. 340, 4. komen pa- rampukiddein. Mit dem Haarbusch auf M. von Athen u. Aegion (Combe 7, 12, 14.), von Eretria (Landon 10), Stym- phalos (ebd. 45. Mionn. Descr. pl. 73, 8.), Syrakus (Nöhden 18.), Capua (Combe 2, 13). Auf M. von Stymphalos ist der Kopf belorbeert, wie auch auf Massilischen, mit hinten aufgesteckten Haa- ren, Mionn. pl. 63, 2.
6. Nuda genu vestem ritu succincta Dianae Ovid. Nuda genu nodoque sinus collecta fluentis (wie bei der Ver- sailler-Statue) Aen. i, 320. Es gonu mekhri khitona zon- nusthai legnoton, Kall. Art. 11. Vgl. Christodor 308. Die Anth. Plan. iv, 253 App. Palat. erwähnt die Luka- steion endromis arbulidon (die Kretika pedila) und den pros akren ignuen phoinix peplos elissomenos. Endro- mides der A. Pollux.
II. Bildende Kunſt. Gegenſtaͤnde.
weniger hervortretenden Formen, zarter und rundlicher; das Haar iſt haͤufig uͤber der Stirn zu einem Korym- bos (Krobylos) aufgebunden, noch oͤfter aber am Hin- terkopf oder auf dem Wirbel nach einer Weiſe, die be- ſonders bei den Doriern gebraͤuchlich war, in einen Buſch zuſammengefaßt; nicht ſelten findet ſich auch Beides zu- ſammen. Die Kleidung iſt ein Doriſcher Chiton (§.6 339, 4.), entweder hoch geſchuͤrzt oder auf die Fuͤße herabwallend, oft auch als Diploidion uͤbergeſchlagen; die Schuhe der Jaͤgerin ſind die den Fuß ringsumher ſchuͤtzen- den Kretiſchen.
1. Manches Nutzbare über die Artemis giebt Voß Mythol. Br. iii, i.
3. Hier führt A. meiſt Fackeln in den Händen, mit dem Bo- gen und Köcher auf dem Rücken. S. die anathematiſchen Reliefs §. 96, 17. Oder ſie hält den Bogen und zieht den Hirſch nach ſich, ebd. n. 15. vgl. 16. Bemahlte A. des hieratiſchen Styls von Herculanum. Winck. W. v. S. 20. 44. 200. Real M. Borbon. 5.
4. Eine A. als eine ἔργον Σκοπάδειον, Lucian Lex. 12. Von Prax. §. 127, 6. Timotheos §. 125, 4.
5. Ueber das Haar vgl. §. 330, 5. 340, 4. κόμην πα- ραμπυκίδδειν. Mit dem Haarbuſch auf M. von Athen u. Aegion (Combe 7, 12, 14.), von Eretria (Landon 10), Stym- phalos (ebd. 45. Mionn. Descr. pl. 73, 8.), Syrakus (Nöhden 18.), Capua (Combe 2, 13). Auf M. von Stymphalos iſt der Kopf belorbeert, wie auch auf Maſſiliſchen, mit hinten aufgeſteckten Haa- ren, Mionn. pl. 63, 2.
6. Nuda genu vestem ritu succincta Dianae Ovid. Nuda genu nodoque sinus collecta fluentis (wie bei der Ver- ſailler-Statue) Aen. i, 320. Ἐς γόνυ μέχρι χιτῶνα ζών- νυσϑαι λεγνωτὸν, Kall. Art. 11. Vgl. Chriſtodor 308. Die Anth. Plan. iv, 253 App. Palat. erwähnt die Λυκα- στείων ἐνδρομὶς ἀρβυλίδων (die Κρητικὰ πέδιλα) und den πρὸς ἄκρην ἰγνύην φοῖνιξ πέπλος ἑλισσόμενος. Ἐνδρο- μίδες der A. Pollux.
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weniger hervortretenden Formen, zarter und rundlicher;
das Haar iſt haͤufig uͤber der Stirn zu einem Korym-
bos (Krobylos) aufgebunden, noch oͤfter aber am Hin-
terkopf oder auf dem Wirbel nach einer Weiſe, die be-
ſonders bei den Doriern gebraͤuchlich war, in einen Buſch
zuſammengefaßt; nicht ſelten findet ſich auch Beides zu-
ſammen. Die Kleidung iſt ein Doriſcher Chiton (§.
339, 4.), entweder hoch geſchuͤrzt oder auf die Fuͤße
herabwallend, oft auch als Diploidion uͤbergeſchlagen; die
Schuhe der Jaͤgerin ſind die den Fuß ringsumher ſchuͤtzen-
den Kretiſchen.
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1. Manches Nutzbare über die Artemis giebt Voß Mythol.
Br. iii, i.
3. Hier führt A. meiſt Fackeln in den Händen, mit dem Bo-
gen und Köcher auf dem Rücken. S. die anathematiſchen Reliefs
§. 96, 17. Oder ſie hält den Bogen und zieht den Hirſch
nach ſich, ebd. n. 15. vgl. 16. Bemahlte A. des hieratiſchen
Styls von Herculanum. Winck. W. v. S. 20. 44. 200. Real
M. Borbon. 5.
4. Eine A. als eine ἔργον Σκοπάδειον, Lucian Lex. 12.
Von Prax. §. 127, 6. Timotheos §. 125, 4.
5. Ueber das Haar vgl. §. 330, 5. 340, 4. κόμην πα-
ραμπυκίδδειν. Mit dem Haarbuſch auf M. von Athen u.
Aegion (Combe 7, 12, 14.), von Eretria (Landon 10), Stym-
phalos (ebd. 45. Mionn. Descr. pl. 73, 8.), Syrakus (Nöhden 18.),
Capua (Combe 2, 13). Auf M. von Stymphalos iſt der Kopf
belorbeert, wie auch auf Maſſiliſchen, mit hinten aufgeſteckten Haa-
ren, Mionn. pl. 63, 2.
6. Nuda genu vestem ritu succincta Dianae Ovid.
Nuda genu nodoque sinus collecta fluentis (wie bei der Ver-
ſailler-Statue) Aen. i, 320. Ἐς γόνυ μέχρι χιτῶνα ζών-
νυσϑαι λεγνωτὸν, Kall. Art. 11. Vgl. Chriſtodor 308. Die
Anth. Plan. iv, 253 App. Palat. erwähnt die Λυκα-
στείων ἐνδρομὶς ἀρβυλίδων (die Κρητικὰ πέδιλα) und den
πρὸς ἄκρην ἰγνύην φοῖνιξ πέπλος ἑλισσόμενος. Ἐνδρο-
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/495>, abgerufen am 16.07.2024.
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