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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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II. Bildende Kunst. Technik.
dann werden sie Schmuck und Ehrenzeichen, man trägt auch gern
ungeschnittne, und bringt die geschnittnen überall sonst an. Kirch-
mann de annulis.

2. Ueber die Namen auf Gemmen v. Köhler in Bött. Arch.
u. Kunst S. 22. Gewiß ist wohl, daß wenn der Künstler sich
nannte, er es möglichst wenig auffallend that. Die Cataloge der Gem-
menschneider, wovon der Visconti-Millinsche (Millin Introduction
a l'etude des pierres gr. Par.
1797. 8) der reichste ist, ge-
währen daher sehr wenig für Kunsthistorie Brauchbares. Aus Plin.
kennen wir, außer den §. 131. 200. Genannten, noch Apolloni-
des u. Kronios; natürlich hat man diese auch auf Gemmen ge-
bracht. Auf diesen kommen Aulos, Gnaios, Hyllos, Solon, Teu-
kros am öftersten vor.

3. S. Facius Miscellen S. 72.

4. S. §. 131, 1. 161, 1. 207, 9. auch 298, 3. In
Alexanders Persischer Beute waren, nach Parmenios Briefen (Ath.
xi, 781.) poteria lithokolleta von 56 Babyl. Talenten, 34
Minen Gewicht. Wie diese Schätze sich verbreiteten, zeigt Theo-
phrasts (Char. 23) bravazzo, der auch lithokolleta poteria
von Alexanders Zug heimgebracht, und darum die Künstler in
Asien für besser erklärt als die Europäischen. -- Die Edelsteine
vom Kasten der H. drei Könige herausg. Bonn 1781. -- --
Gemmen in fibulis (Spartian Hadr. 10.), an Schwertgriffen,
Wehrgehenken.

5. §. 161, 3. Ob der onux megas tragelaphou pria-
[pizontos] in der Athen. Inschrift C. I. n. 150., vgl. Staats-
haush. ii. S. 304., auch als Gefäß (wo diese Figur in Hautre-
lief häufig war, Ath. p. 484.) zu denken ist? Mithridat (das
Pontische Reich war der große Stapelplatz des Handels mit Edelstei-
nen) hatte nach Appian Mithr. 115. 2000 Becher von Onyx mit
goldnen Einfassungen. -- Berühmte Gefäße: Mantuanisches
in Braunschweig mit Bacchisch-Cerealischen Scenen; Montfaucon
ii, 78. Eggeling Mysteria Cereris et Bacchi. 1682. Far-
nesische Schale aus Sardonyx, mit Darstellungen der Aegyptischen
Landesnatur, Neapels Antiken S. 391. Coupe des Ptolemees
oder Vase de Mithridate, im Cabinet du Roi zu Paris, mit
sehr erhobnem Bildwerk, Schenktische u. Bacchische Masken darstel-
lend, geschmückt. Montf. i, 167. (Köhler) Descr. d'un
Vase de Sardonyx antique grave en relief. St. Petersb.

1800. (hochzeitliche Gegenstände). -- Große Kameen §. 161,

II. Bildende Kunſt. Technik.
dann werden ſie Schmuck und Ehrenzeichen, man trägt auch gern
ungeſchnittne, und bringt die geſchnittnen überall ſonſt an. Kirch-
mann de annulis.

2. Ueber die Namen auf Gemmen v. Köhler in Bött. Arch.
u. Kunſt S. 22. Gewiß iſt wohl, daß wenn der Künſtler ſich
nannte, er es möglichſt wenig auffallend that. Die Cataloge der Gem-
menſchneider, wovon der Viſconti-Millinſche (Millin Introduction
à l’étude des pierres gr. Par.
1797. 8) der reichſte iſt, ge-
währen daher ſehr wenig für Kunſthiſtorie Brauchbares. Aus Plin.
kennen wir, außer den §. 131. 200. Genannten, noch Apolloni-
des u. Kronios; natürlich hat man dieſe auch auf Gemmen ge-
bracht. Auf dieſen kommen Aulos, Gnaios, Hyllos, Solon, Teu-
kros am öfterſten vor.

3. S. Facius Miſcellen S. 72.

4. S. §. 131, 1. 161, 1. 207, 9. auch 298, 3. In
Alexanders Perſiſcher Beute waren, nach Parmenios Briefen (Ath.
xi, 781.) ποτήρια λιϑοκόλλητα von 56 Babyl. Talenten, 34
Minen Gewicht. Wie dieſe Schätze ſich verbreiteten, zeigt Theo-
phraſts (Char. 23) bravazzo, der auch λιϑοκόλλητα ποτήρια
von Alexanders Zug heimgebracht, und darum die Künſtler in
Aſien für beſſer erklärt als die Europäiſchen. — Die Edelſteine
vom Kaſten der H. drei Könige herausg. Bonn 1781. — —
Gemmen in fibulis (Spartian Hadr. 10.), an Schwertgriffen,
Wehrgehenken.

5. §. 161, 3. Ob der ὄνυξ μέγας τραγελάφου πρια-
[πίζοντος] in der Athen. Inſchrift C. I. n. 150., vgl. Staats-
haush. ii. S. 304., auch als Gefäß (wo dieſe Figur in Hautre-
lief häufig war, Ath. p. 484.) zu denken iſt? Mithridat (das
Pontiſche Reich war der große Stapelplatz des Handels mit Edelſtei-
nen) hatte nach Appian Mithr. 115. 2000 Becher von Onyx mit
goldnen Einfaſſungen. — Berühmte Gefäße: Mantuaniſches
in Braunſchweig mit Bacchiſch-Cerealiſchen Scenen; Montfaucon
ii, 78. Eggeling Mysteria Cereris et Bacchi. 1682. Far-
neſiſche Schale aus Sardonyx, mit Darſtellungen der Aegyptiſchen
Landesnatur, Neapels Antiken S. 391. Coupe des Ptolemées
oder Vase de Mithridate, im Cabinet du Roi zu Paris, mit
ſehr erhobnem Bildwerk, Schenktiſche u. Bacchiſche Masken darſtel-
lend, geſchmückt. Montf. i, 167. (Köhler) Descr. d’un
Vase de Sardonyx antique gravé en relief. St. Petersb.

1800. (hochzeitliche Gegenſtände). — Große Kameen §. 161,

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[383/0405] II. Bildende Kunſt. Technik. dann werden ſie Schmuck und Ehrenzeichen, man trägt auch gern ungeſchnittne, und bringt die geſchnittnen überall ſonſt an. Kirch- mann de annulis. 2. Ueber die Namen auf Gemmen v. Köhler in Bött. Arch. u. Kunſt S. 22. Gewiß iſt wohl, daß wenn der Künſtler ſich nannte, er es möglichſt wenig auffallend that. Die Cataloge der Gem- menſchneider, wovon der Viſconti-Millinſche (Millin Introduction à l’étude des pierres gr. Par. 1797. 8) der reichſte iſt, ge- währen daher ſehr wenig für Kunſthiſtorie Brauchbares. Aus Plin. kennen wir, außer den §. 131. 200. Genannten, noch Apolloni- des u. Kronios; natürlich hat man dieſe auch auf Gemmen ge- bracht. Auf dieſen kommen Aulos, Gnaios, Hyllos, Solon, Teu- kros am öfterſten vor. 3. S. Facius Miſcellen S. 72. 4. S. §. 131, 1. 161, 1. 207, 9. auch 298, 3. In Alexanders Perſiſcher Beute waren, nach Parmenios Briefen (Ath. xi, 781.) ποτήρια λιϑοκόλλητα von 56 Babyl. Talenten, 34 Minen Gewicht. Wie dieſe Schätze ſich verbreiteten, zeigt Theo- phraſts (Char. 23) bravazzo, der auch λιϑοκόλλητα ποτήρια von Alexanders Zug heimgebracht, und darum die Künſtler in Aſien für beſſer erklärt als die Europäiſchen. — Die Edelſteine vom Kaſten der H. drei Könige herausg. Bonn 1781. — — Gemmen in fibulis (Spartian Hadr. 10.), an Schwertgriffen, Wehrgehenken. 5. §. 161, 3. Ob der ὄνυξ μέγας τραγελάφου πρια- [πίζοντος] in der Athen. Inſchrift C. I. n. 150., vgl. Staats- haush. ii. S. 304., auch als Gefäß (wo dieſe Figur in Hautre- lief häufig war, Ath. p. 484.) zu denken iſt? Mithridat (das Pontiſche Reich war der große Stapelplatz des Handels mit Edelſtei- nen) hatte nach Appian Mithr. 115. 2000 Becher von Onyx mit goldnen Einfaſſungen. — Berühmte Gefäße: Mantuaniſches in Braunſchweig mit Bacchiſch-Cerealiſchen Scenen; Montfaucon ii, 78. Eggeling Mysteria Cereris et Bacchi. 1682. Far- neſiſche Schale aus Sardonyx, mit Darſtellungen der Aegyptiſchen Landesnatur, Neapels Antiken S. 391. Coupe des Ptolemées oder Vase de Mithridate, im Cabinet du Roi zu Paris, mit ſehr erhobnem Bildwerk, Schenktiſche u. Bacchiſche Masken darſtel- lend, geſchmückt. Montf. i, 167. (Köhler) Descr. d’un Vase de Sardonyx antique gravé en relief. St. Petersb. 1800. (hochzeitliche Gegenſtände). — Große Kameen §. 161,

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/405>, abgerufen am 22.11.2024.