Mongez, sur le bronze des anciens, Mem. de l'Inst. Nat. T. v. p. 187. 496. Inst. Roy. T. viii. p. 363., leitet die Härte der Bronze ganz von dieser Mischung und der Abkühlung in der Luft her, u. läugnet, nach neuern Erfahrungen, die trempe durch Wasser, auch gegen Prokl. zn Hesiod T. u. W. 142. Eust. zur Il. i, 236, deren Zeugnisse Graulhie im Magas. encycl. 1809 Dec. 1810 Ianv. (sur les ages d'or et d' argent, d'airain et de fer) hervorgezogen. -- Khalkos khutos spröde, elatos, tupias (ductilis), weich. Pollux vii, 105.
5. Ta plasthenta kerina. Ligdos, to pelinon. Tru- pemata. Khonos, khoneuein. S. Pollux x, 189. Photios ligdos, Schneider u. ligdos, khoane. Auch Münzen wurden bisweilen im Ligdos gegossem, Ael. Dionys. bei Eust. ad Od. xxii. p. 785. Seiz sur l'art de fonte des anciens, Mag. en- cycl. 1806. T. vi. p. 280. Ueber das neue Verfahren Göthe's Benvenuto Cellini, Clarac p. 100 sq. Ob man auch, wie jetzt, die moule a bon creux über das Modell machte, und die Stücke derselben dann inwendig mit Wachs garnirte, und hierauf den Kern, noyau, hineingoß, ist zu zweifeln. Massiv eine Statue des Onassimedes, Paus. ix, 12.; kleinere Bronzen sind es ge- wöhnlich.
6. Von theilweisem Gusse Philo vii mir. 4. Vom Löthen §. 61. Glutina Pl. xxxiii, 30. Angelöthete Haarlocken. Winck. W. v. S. 133. Eingesetzte Stücke an den Pferden von Venedig (welche allein aus Kupfer gegossen sind). Von dem Einsetzen der Augen Wiuck. W. v. S. 138. 435 f. Böttigers Andeutungen S. 87. vgl. auch Gori M. E. ii. p. 208.
Erhaltne Bronzen §. 127, 6. 172, 5. 204, 4. 205, 2. 207, 7. 260, 3. 261, 2. Die meisten andern aus Her- culanum. S. unten Hermes. Athleten. Adorans. Spinarius. Camillus. Balbus. Colossal-Kopf nebst Hand auf dem Capitol.
1307. Die vor der Samischen Schule herrschende Weise der Verfertigung von Statuen durch das Hämmern (sphurelata §. 59. 60. 71. vgl. 237, 2. 240, 2.) blieb auch später bei Gold und Silber die gewöhn- 2liche; doch sagten Statuen aus den edlen Metallen mehr dem Asiatischen als dem Griechischen Geschmacke zu. 3Auch die Vergoldung wurde erst dann beliebt, als man
Syſtematiſcher Theil.
Mongez, sur le bronze des anciens, Mém. de l’Inst. Nat. T. v. p. 187. 496. Inst. Roy. T. viii. p. 363., leitet die Härte der Bronze ganz von dieſer Miſchung und der Abkühlung in der Luft her, u. läugnet, nach neuern Erfahrungen, die trempe durch Waſſer, auch gegen Prokl. zn Heſiod T. u. W. 142. Euſt. zur Il. i, 236, deren Zeugniſſe Graulhié im Magas. encycl. 1809 Dec. 1810 Ianv. (sur les âges d’or et d’ argent, d’airain et de fer) hervorgezogen. — Χαλκὸς χυτὸς ſpröde, ἐλατὸς, τυπίας (ductilis), weich. Pollux vii, 105.
5. Τὰ πλασϑέντα κήρινα. Λίγδος, τὸ πήλινον. Τρυ- πήματα. Χῶνος, χωνεύειν. S. Pollux x, 189. Photios λίγδος, Schneider u. λίγδος, χοάνη. Auch Münzen wurden bisweilen im Ligdos gegoſſem, Ael. Dionyſ. bei Euſt. ad Od. xxii. p. 785. Seiz sur l’art de fonte des anciens, Mag. en- cycl. 1806. T. vi. p. 280. Ueber das neue Verfahren Göthe’s Benvenuto Cellini, Clarac p. 100 sq. Ob man auch, wie jetzt, die moule à bon creux über das Modell machte, und die Stücke derſelben dann inwendig mit Wachs garnirte, und hierauf den Kern, noyau, hineingoß, iſt zu zweifeln. Maſſiv eine Statue des Onaſſimedes, Pauſ. ix, 12.; kleinere Bronzen ſind es ge- wöhnlich.
6. Von theilweiſem Guſſe Philo vii mir. 4. Vom Löthen §. 61. Glutina Pl. xxxiii, 30. Angelöthete Haarlocken. Winck. W. v. S. 133. Eingeſetzte Stücke an den Pferden von Venedig (welche allein aus Kupfer gegoſſen ſind). Von dem Einſetzen der Augen Wiuck. W. v. S. 138. 435 f. Böttigers Andeutungen S. 87. vgl. auch Gori M. E. ii. p. 208.
Erhaltne Bronzen §. 127, 6. 172, 5. 204, 4. 205, 2. 207, 7. 260, 3. 261, 2. Die meiſten andern aus Her- culanum. S. unten Hermes. Athleten. Adorans. Spinarius. Camillus. Balbus. Coloſſal-Kopf nebſt Hand auf dem Capitol.
1307. Die vor der Samiſchen Schule herrſchende Weiſe der Verfertigung von Statuen durch das Haͤmmern (σφυρήλατα §. 59. 60. 71. vgl. 237, 2. 240, 2.) blieb auch ſpaͤter bei Gold und Silber die gewoͤhn- 2liche; doch ſagten Statuen aus den edlen Metallen mehr dem Aſiatiſchen als dem Griechiſchen Geſchmacke zu. 3Auch die Vergoldung wurde erſt dann beliebt, als man
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Syſtematiſcher Theil.
Mongez, sur le bronze des anciens, Mém. de l’Inst. Nat.
T. v. p. 187. 496. Inst. Roy. T. viii. p. 363., leitet die
Härte der Bronze ganz von dieſer Miſchung und der Abkühlung
in der Luft her, u. läugnet, nach neuern Erfahrungen, die trempe
durch Waſſer, auch gegen Prokl. zn Heſiod T. u. W. 142. Euſt.
zur Il. i, 236, deren Zeugniſſe Graulhié im Magas. encycl.
1809 Dec. 1810 Ianv. (sur les âges d’or et d’ argent,
d’airain et de fer) hervorgezogen. — Χαλκὸς χυτὸς ſpröde,
ἐλατὸς, τυπίας (ductilis), weich. Pollux vii, 105.
5. Τὰ πλασϑέντα κήρινα. Λίγδος, τὸ πήλινον. Τρυ-
πήματα. Χῶνος, χωνεύειν. S. Pollux x, 189. Photios
λίγδος, Schneider u. λίγδος, χοάνη. Auch Münzen wurden
bisweilen im Ligdos gegoſſem, Ael. Dionyſ. bei Euſt. ad Od. xxii.
p. 785. Seiz sur l’art de fonte des anciens, Mag. en-
cycl. 1806. T. vi. p. 280. Ueber das neue Verfahren Göthe’s
Benvenuto Cellini, Clarac p. 100 sq. Ob man auch, wie jetzt,
die moule à bon creux über das Modell machte, und die Stücke
derſelben dann inwendig mit Wachs garnirte, und hierauf den
Kern, noyau, hineingoß, iſt zu zweifeln. Maſſiv eine Statue
des Onaſſimedes, Pauſ. ix, 12.; kleinere Bronzen ſind es ge-
wöhnlich.
6. Von theilweiſem Guſſe Philo vii mir. 4. Vom Löthen
§. 61. Glutina Pl. xxxiii, 30. Angelöthete Haarlocken.
Winck. W. v. S. 133. Eingeſetzte Stücke an den Pferden von
Venedig (welche allein aus Kupfer gegoſſen ſind). Von dem
Einſetzen der Augen Wiuck. W. v. S. 138. 435 f. Böttigers
Andeutungen S. 87. vgl. auch Gori M. E. ii. p. 208.
Erhaltne Bronzen §. 127, 6. 172, 5. 204, 4. 205,
2. 207, 7. 260, 3. 261, 2. Die meiſten andern aus Her-
culanum. S. unten Hermes. Athleten. Adorans. Spinarius.
Camillus. Balbus. Coloſſal-Kopf nebſt Hand auf dem Capitol.
307. Die vor der Samiſchen Schule herrſchende Weiſe
der Verfertigung von Statuen durch das Haͤmmern
(σφυρήλατα §. 59. 60. 71. vgl. 237, 2. 240, 2.)
blieb auch ſpaͤter bei Gold und Silber die gewoͤhn-
liche; doch ſagten Statuen aus den edlen Metallen mehr
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Auch die Vergoldung wurde erſt dann beliebt, als man
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/392>, abgerufen am 16.07.2024.
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