ein Füllhorn Ath. xi. p. 497. Unter den Vasen mit verschied- nen Thierköpfen, bicchiere a testa di mulo - grifo - caval- lo - pantera. Tischb. ii, 3. Millin i, 32. ii, 1. Von Stein Bouill. iii, 76. Kerata besonders in älteren Zeiten, aber auch später in Athen, mit Gestellen (periskeles, Böckh. Staatsh. ii. S. 320.), oft in den Händen des alten Dionysos, Laborde ii, 19.
Ich übergehe die theils unbestimmteren theils an sich deutli- chen Namen aleison, depas, kupellon (amphikupellon), kumbion, oinokhoe, lagenon u. viele andre.
6. Diese Gefäße sind es, welche besonders zum Bewahren der Asche gebraucht wurden, wie von urna bekannt ist, von udria u. kalpe s. Plut. Marcell 30. (Dahin amphiphoreus Il. xxiv, 76). Solche Todtenurnen auf cippis, Bouill. iii, 84. 85. auf Thonlampen, Passeri iii, 46. auf Vasengem. Millg. Div. 14. Cogh. 45. Marmorne Vasen der Art Moses pl. 28 sq. Bouill. iii, 78. 79. 80. Dieselbe Art Vasen sind die Atti- schen Preisgefäße, §. 99, 2, 1., kalpides bei Kallim., udriai Schol. Pind. N. x, 64., (amphoreis Panathenaikoi Ath. v, 199.) deren Form man auf Münzen (länglicher) und in den er- haltenen Preisgefäßen (bauchiger) sieht, besonders bei Gerh. Ant. Bildw. i, 7. Langella. Die Korinth. Hydrien hatten zwei Henkel oben und zwei kleinre mitten am Bauche, Ath. xi, 488.
7. Die Amphoren sind oft unten spitz, und konnten nur in Löchern feststehn, wie die Herculanischen (Winck. ii. S. 70.) u. die von Leptis im Britt. Mus., welche zum Theil noch den Namen des Consuls tragen. Eben so die keramia Khia auf den Münzen von Chios. Aehnliche tragen Satyrn, Terrac. Br. Mus. 13. Millin Vas. i, 53. Dergleichen finden sich auch in Columbarien. Vgl. Bött. Amalth. iii. S. 178 ff. Das Gestell dafür war die incitega (eggutheke, aggotheke), Festus s. v. Ath. v, 210 c.
8. Auch der lebes dient als Aschenkrug, Aesch. Choeph. 675. Soph. El. 1393.
9. Daß beim Dreifuß die Bestimmung zerhacktes Fleisch auf- zunehmen zum Grunde liegt (des Vf. De Tripode Delph. diss.) beweist auch der Gebrauch beim orkos zum temnein sphagia (Eurip. Ik. 1202, darnach erklärt sich Soph. Oed. Kol. 1593.). Ueber die Gestalt s. die Verhandlungen Amalth. i. S. 120 ff. ii. S. x. iii. S. 21 ff. Bröndsted Voy. i. p. 115 sqq. GGA.
I. Tektonik. Geraͤthe.
ein Füllhorn Ath. xi. p. 497. Unter den Vaſen mit verſchied- nen Thierköpfen, bicchiere a testa di mulo ‒ grifo ‒ caval- lo ‒ pantera. Tiſchb. ii, 3. Millin i, 32. ii, 1. Von Stein Bouill. iii, 76. Κέρατα beſonders in älteren Zeiten, aber auch ſpäter in Athen, mit Geſtellen (περισκελὲς, Böckh. Staatsh. ii. S. 320.), oft in den Händen des alten Dionyſos, Laborde ii, 19.
Ich übergehe die theils unbeſtimmteren theils an ſich deutli- chen Namen ἄλεισον, δέπας, κύπελλον (ἀμφικύπελλον), κυμβίον, οἰνοχόη, λάγηνον u. viele andre.
6. Dieſe Gefäße ſind es, welche beſonders zum Bewahren der Aſche gebraucht wurden, wie von urna bekannt iſt, von ὑδρία u. κάλπη ſ. Plut. Marcell 30. (Dahin ἀμφιφορεὺς Il. xxiv, 76). Solche Todtenurnen auf cippis, Bouill. iii, 84. 85. auf Thonlampen, Paſſeri iii, 46. auf Vaſengem. Millg. Div. 14. Cogh. 45. Marmorne Vaſen der Art Moſes pl. 28 sq. Bouill. iii, 78. 79. 80. Dieſelbe Art Vaſen ſind die Atti- ſchen Preisgefäße, §. 99, 2, 1., κάλπιδες bei Kallim., ὑδρίαι Schol. Pind. N. x, 64., (ἀμφορεῖς Παναϑηναικοὶ Ath. v, 199.) deren Form man auf Münzen (länglicher) und in den er- haltenen Preisgefäßen (bauchiger) ſieht, beſonders bei Gerh. Ant. Bildw. i, 7. Langella. Die Korinth. Hydrien hatten zwei Henkel oben und zwei kleinre mitten am Bauche, Ath. xi, 488.
7. Die Amphoren ſind oft unten ſpitz, und konnten nur in Löchern feſtſtehn, wie die Herculaniſchen (Winck. ii. S. 70.) u. die von Leptis im Britt. Muſ., welche zum Theil noch den Namen des Conſuls tragen. Eben ſo die κεράμια Χῖα auf den Münzen von Chios. Aehnliche tragen Satyrn, Terrac. Br. Mus. 13. Millin Vas. i, 53. Dergleichen finden ſich auch in Columbarien. Vgl. Bött. Amalth. iii. S. 178 ff. Das Geſtell dafür war die incitega (ἐγγυϑήκη, ἀγγοϑήκη), Feſtus s. v. Ath. v, 210 c.
8. Auch der λέβης dient als Aſchenkrug, Aeſch. Choeph. 675. Soph. El. 1393.
9. Daß beim Dreifuß die Beſtimmung zerhacktes Fleiſch auf- zunehmen zum Grunde liegt (des Vf. De Tripode Delph. diss.) beweiſt auch der Gebrauch beim ὅρκος zum τέμνειν σφάγια (Eurip. Ἱκ. 1202, darnach erklärt ſich Soph. Oed. Kol. 1593.). Ueber die Geſtalt ſ. die Verhandlungen Amalth. i. S. 120 ff. ii. S. x. iii. S. 21 ff. Bröndſted Voy. i. p. 115 sqq. GGA.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0381"n="359"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I.</hi> Tektonik. Geraͤthe.</fw><lb/>
ein Füllhorn Ath. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">xi</hi>. p.</hi> 497. Unter den Vaſen mit verſchied-<lb/>
nen Thierköpfen, <hirendition="#aq">bicchiere a testa di mulo ‒ grifo ‒ caval-<lb/>
lo ‒ pantera.</hi> Tiſchb. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii</hi>,</hi> 3. Millin <hirendition="#aq"><hirendition="#k">i</hi>, 32. <hirendition="#k">ii</hi>,</hi> 1. Von Stein<lb/>
Bouill. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">iii</hi>,</hi> 76. Κέρατα beſonders in älteren Zeiten, aber<lb/>
auch ſpäter in Athen, mit Geſtellen (περισκελὲς, Böckh. Staatsh.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii</hi>.</hi> S. 320.), oft in den Händen des alten Dionyſos, Laborde<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii</hi>,</hi> 19.</p><lb/><p>Ich übergehe die theils unbeſtimmteren theils an ſich deutli-<lb/>
chen Namen ἄλεισον, δέπας, κύπελλον (ἀμφικύπελλον),<lb/>κυμβίον, οἰνοχόη, λάγηνον u. viele andre.</p><lb/><p>6. Dieſe Gefäße ſind es, welche beſonders zum Bewahren der Aſche<lb/>
gebraucht wurden, wie von <hirendition="#aq">urna</hi> bekannt iſt, von ὑδρία u.<lb/>κάλπηſ. Plut. Marcell 30. (Dahin ἀμφιφορεὺς Il. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">xxiv</hi>,</hi><lb/>
76). Solche Todtenurnen auf <hirendition="#aq">cippis, Bouill. <hirendition="#k">iii</hi>,</hi> 84. 85.<lb/>
auf Thonlampen, Paſſeri <hirendition="#aq"><hirendition="#k">iii</hi>,</hi> 46. auf Vaſengem. Millg. <hirendition="#aq">Div.<lb/>
14. Cogh.</hi> 45. Marmorne Vaſen der Art Moſes <hirendition="#aq">pl. 28 sq.</hi><lb/>
Bouill. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">iii</hi>,</hi> 78. 79. 80. Dieſelbe Art Vaſen ſind die Atti-<lb/>ſchen <hirendition="#g">Preisgefäße</hi>, §. 99, 2, 1., κάλπιδες bei Kallim., ὑδρίαι<lb/>
Schol. Pind. N. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">x</hi>,</hi> 64., (ἀμφορεῖςΠαναϑηναικοὶ Ath. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">v</hi>,</hi><lb/>
199.) deren Form man auf Münzen (länglicher) und in den er-<lb/>
haltenen Preisgefäßen (bauchiger) ſieht, beſonders bei Gerh. Ant.<lb/>
Bildw. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">i</hi>, 7. Langella.</hi> Die Korinth. Hydrien hatten zwei Henkel<lb/>
oben und zwei kleinre mitten am Bauche, Ath. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">xi</hi>,</hi> 488.</p><lb/><p>7. Die Amphoren ſind oft unten ſpitz, und konnten nur in<lb/>
Löchern feſtſtehn, wie die Herculaniſchen (Winck. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii</hi>.</hi> S. 70.) u. die<lb/>
von Leptis im Britt. Muſ., welche zum Theil noch den Namen<lb/>
des Conſuls tragen. Eben ſo die κεράμιαΧῖα auf den Münzen<lb/>
von Chios. Aehnliche tragen Satyrn, <hirendition="#aq">Terrac. Br. Mus.</hi> 13.<lb/>
Millin <hirendition="#aq">Vas. <hirendition="#k">i</hi>,</hi> 53. Dergleichen finden ſich auch in Columbarien.<lb/>
Vgl. Bött. Amalth. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">iii</hi>.</hi> S. 178 ff. Das Geſtell dafür war die<lb/><hirendition="#aq">incitega</hi> (ἐγγυϑήκη, ἀγγοϑήκη), Feſtus <hirendition="#aq">s. v.</hi> Ath. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">v</hi>, 210 c.</hi></p><lb/><p>8. Auch der λέβης dient als Aſchenkrug, Aeſch. Choeph. 675.<lb/>
Soph. El. 1393.</p><lb/><p>9. Daß beim <hirendition="#g">Dreifuß</hi> die Beſtimmung zerhacktes Fleiſch auf-<lb/>
zunehmen zum Grunde liegt (des Vf. <hirendition="#aq">De Tripode Delph. diss.</hi>)<lb/>
beweiſt auch der Gebrauch beim ὅρκος zum τέμνεινσφάγια<lb/>
(Eurip. Ἱκ. 1202, darnach erklärt ſich Soph. Oed. Kol. 1593.).<lb/>
Ueber die Geſtalt ſ. die Verhandlungen Amalth. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">i</hi>.</hi> S. 120 ff.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ii</hi>.</hi> S. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">x. iii</hi>.</hi> S. 21 ff. Bröndſted <hirendition="#aq"><hirendition="#g">Voy</hi>. <hirendition="#k">i</hi>. p. 115 sqq.</hi> GGA.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[359/0381]
I. Tektonik. Geraͤthe.
ein Füllhorn Ath. xi. p. 497. Unter den Vaſen mit verſchied-
nen Thierköpfen, bicchiere a testa di mulo ‒ grifo ‒ caval-
lo ‒ pantera. Tiſchb. ii, 3. Millin i, 32. ii, 1. Von Stein
Bouill. iii, 76. Κέρατα beſonders in älteren Zeiten, aber
auch ſpäter in Athen, mit Geſtellen (περισκελὲς, Böckh. Staatsh.
ii. S. 320.), oft in den Händen des alten Dionyſos, Laborde
ii, 19.
Ich übergehe die theils unbeſtimmteren theils an ſich deutli-
chen Namen ἄλεισον, δέπας, κύπελλον (ἀμφικύπελλον),
κυμβίον, οἰνοχόη, λάγηνον u. viele andre.
6. Dieſe Gefäße ſind es, welche beſonders zum Bewahren der Aſche
gebraucht wurden, wie von urna bekannt iſt, von ὑδρία u.
κάλπη ſ. Plut. Marcell 30. (Dahin ἀμφιφορεὺς Il. xxiv,
76). Solche Todtenurnen auf cippis, Bouill. iii, 84. 85.
auf Thonlampen, Paſſeri iii, 46. auf Vaſengem. Millg. Div.
14. Cogh. 45. Marmorne Vaſen der Art Moſes pl. 28 sq.
Bouill. iii, 78. 79. 80. Dieſelbe Art Vaſen ſind die Atti-
ſchen Preisgefäße, §. 99, 2, 1., κάλπιδες bei Kallim., ὑδρίαι
Schol. Pind. N. x, 64., (ἀμφορεῖς Παναϑηναικοὶ Ath. v,
199.) deren Form man auf Münzen (länglicher) und in den er-
haltenen Preisgefäßen (bauchiger) ſieht, beſonders bei Gerh. Ant.
Bildw. i, 7. Langella. Die Korinth. Hydrien hatten zwei Henkel
oben und zwei kleinre mitten am Bauche, Ath. xi, 488.
7. Die Amphoren ſind oft unten ſpitz, und konnten nur in
Löchern feſtſtehn, wie die Herculaniſchen (Winck. ii. S. 70.) u. die
von Leptis im Britt. Muſ., welche zum Theil noch den Namen
des Conſuls tragen. Eben ſo die κεράμια Χῖα auf den Münzen
von Chios. Aehnliche tragen Satyrn, Terrac. Br. Mus. 13.
Millin Vas. i, 53. Dergleichen finden ſich auch in Columbarien.
Vgl. Bött. Amalth. iii. S. 178 ff. Das Geſtell dafür war die
incitega (ἐγγυϑήκη, ἀγγοϑήκη), Feſtus s. v. Ath. v, 210 c.
8. Auch der λέβης dient als Aſchenkrug, Aeſch. Choeph. 675.
Soph. El. 1393.
9. Daß beim Dreifuß die Beſtimmung zerhacktes Fleiſch auf-
zunehmen zum Grunde liegt (des Vf. De Tripode Delph. diss.)
beweiſt auch der Gebrauch beim ὅρκος zum τέμνειν σφάγια
(Eurip. Ἱκ. 1202, darnach erklärt ſich Soph. Oed. Kol. 1593.).
Ueber die Geſtalt ſ. die Verhandlungen Amalth. i. S. 120 ff.
ii. S. x. iii. S. 21 ff. Bröndſted Voy. i. p. 115 sqq. GGA.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/381>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.