2. Der viel verbreitete Cultus der weiblichen Naturgott- heit, der Venus unter den Planeten (Mitra bei den Persern Anahid in Medien, Elymais, Armenien) hängt gewiß mit dieser alten Assyrischen Herrschaft zusammen; es sind die Züge der Semi- ramis-Derketo, die in diesem Sinne von Kleinasien bis Baktrien reichen.
3. Ihre Götter sind nicht anthropophuees (Herod. i, 131., wodurch Thiersymbole nicht geläugnet werden).
1. Architektonik.
243. So finden wir schon die Burg von Ekba-1 tana (715 v. Chr.) in einem Syrisch-Babylonischen Geschmack auf einer Anhöhe terrassenförmig angelegt; die über einander hervorragenden Mauerzinnen mit sieben Hauptfarben glänzend angestrichen (ohne Zweifel aus bunten Backsteinen); oben Pallast und Tempel der Ana- hid, die Säulen, Balken, Lacunarien aus Ceder- und Cypressenholz mit Gold und Silberblech überzogen, die Dachziegel ganz aus Silber. Beim Tempel und Pal-2 last der Persischen Königsburg in Susa, welche die Griechen Memnonia nannten, wissen wir aus bestimmten Nachrichten der Alten, mit denen die Trümmer wohl übereinstimmen, daß die Bauart die Babylonische war.
1. S. Herod. i, 98 (die unterste Mauer der Burg war gleich dem kuklos Atheneon d. h. gegen 50 Stadien; die viel größere Stadt war offen). Polyb. x, 27. Diod. xvii, 110. Die überzogenen Balken u. s. w. wurden von Antigonos und Seleukos Nikator geschält, elepisthe. Jetzt Hamadan; Trümmer großer Substructionen, Canal der Samiramis, Chaussee. Im Einzelnen findet man namentlich an einer Säulenbasis ganz den Styl von Persepolis wieder. Olivier Voy. dans l'empire Ottoman iii. p. 30. Morrier Second Journal through Persia p. 264 sqq. Ker Porter ii. p. 90 sqq.
2. Ueber die Wunderwerke des angeblichen Memnon (wel- ches mag der einheimische Name gewesen seyn?), Burg, Königs- straße und Königsgrab von Susa, Jacobs in den Denkschr. der Münch- ner Acad. 1810. 11. To de teikhos okodometo tes poleos kai iera kai basileia paraplesios osper ta ton Babu- lonion ex optes plinthou kai asphaltou. Strab. xv.
Anhang. Arier.
2. Der viel verbreitete Cultus der weiblichen Naturgott- heit, der Venus unter den Planeten (Mitra bei den Perſern Anahid in Medien, Elymais, Armenien) hängt gewiß mit dieſer alten Aſſyriſchen Herrſchaft zuſammen; es ſind die Züge der Semi- ramis-Derketo, die in dieſem Sinne von Kleinaſien bis Baktrien reichen.
3. Ihre Götter ſind nicht ἀνϑρωποφυέες (Herod. i, 131., wodurch Thierſymbole nicht geläugnet werden).
1. Architektonik.
243. So finden wir ſchon die Burg von Ekba-1 tana (715 v. Chr.) in einem Syriſch-Babyloniſchen Geſchmack auf einer Anhoͤhe terraſſenfoͤrmig angelegt; die uͤber einander hervorragenden Mauerzinnen mit ſieben Hauptfarben glaͤnzend angeſtrichen (ohne Zweifel aus bunten Backſteinen); oben Pallaſt und Tempel der Ana- hid, die Saͤulen, Balken, Lacunarien aus Ceder- und Cypreſſenholz mit Gold und Silberblech uͤberzogen, die Dachziegel ganz aus Silber. Beim Tempel und Pal-2 laſt der Perſiſchen Koͤnigsburg in Suſa, welche die Griechen Memnonia nannten, wiſſen wir aus beſtimmten Nachrichten der Alten, mit denen die Truͤmmer wohl uͤbereinſtimmen, daß die Bauart die Babyloniſche war.
1. S. Herod. i, 98 (die unterſte Mauer der Burg war gleich dem κύκλος Ἀϑηνέων d. h. gegen 50 Stadien; die viel größere Stadt war offen). Polyb. x, 27. Diod. xvii, 110. Die überzogenen Balken u. ſ. w. wurden von Antigonos und Seleukos Nikator geſchält, ἐλεπίσϑη. Jetzt Hamadan; Trümmer großer Subſtructionen, Canal der Samiramis, Chauſſee. Im Einzelnen findet man namentlich an einer Säulenbaſis ganz den Styl von Perſepolis wieder. Olivier Voy. dans l’empire Ottoman iii. p. 30. Morrier Second Journal through Persia p. 264 sqq. Ker Porter ii. p. 90 sqq.
2. Ueber die Wunderwerke des angeblichen Memnon (wel- ches mag der einheimiſche Name geweſen ſeyn?), Burg, Königs- ſtraße und Königsgrab von Suſa, Jacobs in den Denkſchr. der Münch- ner Acad. 1810. 11. Τὸ δὲ τεῖχος ᾠκοδόμητο τῆς πόλεως καὶ ἱερὰ καὶ βασίλεια παραπλησίως ὥσπερ τὰ τῶν Βαβυ- λωνίων ἐξ ὁπτῆς πλίνϑου καὶ ἀσφάλτου. Strab. xv.
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Anhang. Arier.
2. Der viel verbreitete Cultus der weiblichen Naturgott-
heit, der Venus unter den Planeten (Mitra bei den Perſern
Anahid in Medien, Elymais, Armenien) hängt gewiß mit dieſer
alten Aſſyriſchen Herrſchaft zuſammen; es ſind die Züge der Semi-
ramis-Derketo, die in dieſem Sinne von Kleinaſien bis Baktrien
reichen.
3. Ihre Götter ſind nicht ἀνϑρωποφυέες (Herod. i, 131.,
wodurch Thierſymbole nicht geläugnet werden).
1. Architektonik.
243. So finden wir ſchon die Burg von Ekba-
tana (715 v. Chr.) in einem Syriſch-Babyloniſchen
Geſchmack auf einer Anhoͤhe terraſſenfoͤrmig angelegt; die
uͤber einander hervorragenden Mauerzinnen mit ſieben
Hauptfarben glaͤnzend angeſtrichen (ohne Zweifel aus
bunten Backſteinen); oben Pallaſt und Tempel der Ana-
hid, die Saͤulen, Balken, Lacunarien aus Ceder- und
Cypreſſenholz mit Gold und Silberblech uͤberzogen, die
Dachziegel ganz aus Silber. Beim Tempel und Pal-
laſt der Perſiſchen Koͤnigsburg in Suſa, welche die
Griechen Memnonia nannten, wiſſen wir aus beſtimmten
Nachrichten der Alten, mit denen die Truͤmmer wohl
uͤbereinſtimmen, daß die Bauart die Babyloniſche war.
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1. S. Herod. i, 98 (die unterſte Mauer der Burg war
gleich dem κύκλος Ἀϑηνέων d. h. gegen 50 Stadien; die
viel größere Stadt war offen). Polyb. x, 27. Diod. xvii,
110. Die überzogenen Balken u. ſ. w. wurden von Antigonos
und Seleukos Nikator geſchält, ἐλεπίσϑη. Jetzt Hamadan;
Trümmer großer Subſtructionen, Canal der Samiramis, Chauſſee.
Im Einzelnen findet man namentlich an einer Säulenbaſis ganz
den Styl von Perſepolis wieder. Olivier Voy. dans
l’empire Ottoman iii. p. 30. Morrier Second Journal through
Persia p. 264 sqq. Ker Porter ii. p. 90 sqq.
2. Ueber die Wunderwerke des angeblichen Memnon (wel-
ches mag der einheimiſche Name geweſen ſeyn?), Burg, Königs-
ſtraße und Königsgrab von Suſa, Jacobs in den Denkſchr. der Münch-
ner Acad. 1810. 11. Τὸ δὲ τεῖχος ᾠκοδόμητο τῆς πόλεως
καὶ ἱερὰ καὶ βασίλεια παραπλησίως ὥσπερ τὰ τῶν Βαβυ-
λωνίων ἐξ ὁπτῆς πλίνϑου καὶ ἀσφάλτου. Strab. xv.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/289>, abgerufen am 24.11.2024.
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