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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Anhang. Aegyptier.
nos), Könige der iv Dynast[i]e, von den Priestern, die Herodot
hörte, aus theokratischen Gründen in die Zeit des Verfalls hin-
abgeschoben. Vgl. Heeren Ideen ii, 2. S. 198 mit Champollion
Lettres a M. le Duc de Blacas II. Eben da über die Bruch-
stücke früherer Gebäude, die man im Ammonstempel und Pallast
bei Karnak in den Ruinen Thebens findet.

3. Die xviii Dynastie bei Champollion: Amnoftep, Thoyt-
mos, Amnmai, Thoytmos) II, Amnof, Thoytmos III,
Amnof II
(Phamenophis oder Memnon), Horus, Ramses I,
Ousirei, Manduei, Ramses II, III, IV (Mei-Amn), V.

Die xix: Amn-Mai Ramses VI, Ramses VII,
Amnoftep II, Ramses VIII, IX, Amen-me, Ram-
ses X.
Von den Folgenden glaubt man auf Monumenten zu
finden: Manduftep (Smendes, XXI), Scheschonk, Osorchon,
Takelothe (XXII),
Sabaco u. Tirraka (XXV, diese Salt),
Psemteg (Psammetichos, XXVI), Naiphroue, Hakr (Nephe-
reus u. Akoris, von der xxix Dyn. aus der Perserzeit).

4. Hauptstützen dieser in neueren Zeiten gewonnenen Ansicht,
1. Der Rosettastein, ein Dankdecret, in hieroglyphischer, demotischer
und Griechischer Schrift, der in Memphis versammelten Priester
an Ptolemäos V, der sich nach Pharaonen-Weise hatte inauguriren
lassen, besonders dafür daß er die Priesterschaft von manchen Lasten
befreite. Zuletzt erklärt von Drumann. Dergleichen Dank- und
Lob-Decrete gab es viele; noch Nero's Tugenden wurden von den
Einwohnern von Busiris in Hieroglyphen gepriesen. 2. Die Grie-
chischen Inschr. an den Tempelwänden, meist des Inhalts, daß
Ptolemäer oder Imperatoren, oder die Landeseinwohner für das
Heil dieser Herrscher (uper auton), den Landesgöttern Tempel,
oder neue Theile derselben, weihen; sie reichen bis in die Zeit
der Antonine hinab. Recherches pour servir a l' histoire
de l'Egypte pendant la domination des Grecs et des Ro-
mains--par M. Letronne
1823. 3. Die hieroglyphischen Inschr.
mit Namen von Ptolemäern und Römischen Kaisern bei Darstel-
lungen, die dem Inhalt und der Form nach rein Aegyptisch sind.
Champollion. 4. Noch tiefer in das Privatleben hinein führen
die Urkunden der Cholchyten, §. 216, 4. Vgl. GGA. 1827 St.
154--156. Man sieht daraus, das ganze ius sacrum der Aegyp-
tier, und was gehörte hier nicht dazu, bestand in der spätern Ptole-
mäerzeit noch ziemlich ungefährdet.

218. Dem Local nach zerfallen die Monumente der1
Aegyptischen Kunstweise:

Anhang. Aegyptier.
nos), Könige der iv Dynaſt[i]e, von den Prieſtern, die Herodot
hörte, aus theokratiſchen Gründen in die Zeit des Verfalls hin-
abgeſchoben. Vgl. Heeren Ideen ii, 2. S. 198 mit Champollion
Lettres à M. le Duc de Blacas II. Eben da über die Bruch-
ſtücke früherer Gebäude, die man im Ammonstempel und Pallaſt
bei Karnak in den Ruinen Thebens findet.

3. Die xviii Dynaſtie bei Champollion: Amnoftep, Thoyt-
mos, Amnmai, Thoytmos) II, Amnof, Thoytmos III,
Amnof II
(Φαμένωφις oder Μέμνων), Horus, Ramses I,
Ousirei, Manduei, Ramses II, III, IV (Mei-Amn), V.

Die xix: Amn-Mai Ramses VI, Ramses VII,
Amnoftep II, Ramses VIII, IX, Amen-me, Ram-
ses X.
Von den Folgenden glaubt man auf Monumenten zu
finden: Manduftep (Smendes, XXI), Scheschonk, Osorchon,
Takelothe (XXII),
Sabaco u. Tirraka (XXV, dieſe Salt),
Psemteg (Pſammetichos, XXVI), Naiphroue, Hakr (Nephe-
reus u. Akoris, von der xxix Dyn. aus der Perſerzeit).

4. Hauptſtützen dieſer in neueren Zeiten gewonnenen Anſicht,
1. Der Roſettaſtein, ein Dankdecret, in hieroglyphiſcher, demotiſcher
und Griechiſcher Schrift, der in Memphis verſammelten Prieſter
an Ptolemäos V, der ſich nach Pharaonen-Weiſe hatte inauguriren
laſſen, beſonders dafür daß er die Prieſterſchaft von manchen Laſten
befreite. Zuletzt erklärt von Drumann. Dergleichen Dank- und
Lob-Decrete gab es viele; noch Nero’s Tugenden wurden von den
Einwohnern von Buſiris in Hieroglyphen geprieſen. 2. Die Grie-
chiſchen Inſchr. an den Tempelwänden, meiſt des Inhalts, daß
Ptolemäer oder Imperatoren, oder die Landeseinwohner für das
Heil dieſer Herrſcher (ὑπὲρ αὐτῶν), den Landesgöttern Tempel,
oder neue Theile derſelben, weihen; ſie reichen bis in die Zeit
der Antonine hinab. Recherches pour servir à l’ histoire
de l’Egypte pendant la domination des Grecs et des Ro-
mains—par M. Letronne
1823. 3. Die hieroglyphiſchen Inſchr.
mit Namen von Ptolemäern und Römiſchen Kaiſern bei Darſtel-
lungen, die dem Inhalt und der Form nach rein Aegyptiſch ſind.
Champollion. 4. Noch tiefer in das Privatleben hinein führen
die Urkunden der Cholchyten, §. 216, 4. Vgl. GGA. 1827 St.
154—156. Man ſieht daraus, das ganze ius sacrum der Aegyp-
tier, und was gehörte hier nicht dazu, beſtand in der ſpätern Ptole-
mäerzeit noch ziemlich ungefährdet.

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[223/0245] Anhang. Aegyptier. nos), Könige der iv Dynaſtie, von den Prieſtern, die Herodot hörte, aus theokratiſchen Gründen in die Zeit des Verfalls hin- abgeſchoben. Vgl. Heeren Ideen ii, 2. S. 198 mit Champollion Lettres à M. le Duc de Blacas II. Eben da über die Bruch- ſtücke früherer Gebäude, die man im Ammonstempel und Pallaſt bei Karnak in den Ruinen Thebens findet. 3. Die xviii Dynaſtie bei Champollion: Amnoftep, Thoyt- mos, Amnmai, Thoytmos) II, Amnof, Thoytmos III, Amnof II (Φαμένωφις oder Μέμνων), Horus, Ramses I, Ousirei, Manduei, Ramses II, III, IV (Mei-Amn), V. Die xix: Amn-Mai Ramses VI, Ramses VII, Amnoftep II, Ramses VIII, IX, Amen-me, Ram- ses X. Von den Folgenden glaubt man auf Monumenten zu finden: Manduftep (Smendes, XXI), Scheschonk, Osorchon, Takelothe (XXII), Sabaco u. Tirraka (XXV, dieſe Salt), Psemteg (Pſammetichos, XXVI), Naiphroue, Hakr (Nephe- reus u. Akoris, von der xxix Dyn. aus der Perſerzeit). 4. Hauptſtützen dieſer in neueren Zeiten gewonnenen Anſicht, 1. Der Roſettaſtein, ein Dankdecret, in hieroglyphiſcher, demotiſcher und Griechiſcher Schrift, der in Memphis verſammelten Prieſter an Ptolemäos V, der ſich nach Pharaonen-Weiſe hatte inauguriren laſſen, beſonders dafür daß er die Prieſterſchaft von manchen Laſten befreite. Zuletzt erklärt von Drumann. Dergleichen Dank- und Lob-Decrete gab es viele; noch Nero’s Tugenden wurden von den Einwohnern von Buſiris in Hieroglyphen geprieſen. 2. Die Grie- chiſchen Inſchr. an den Tempelwänden, meiſt des Inhalts, daß Ptolemäer oder Imperatoren, oder die Landeseinwohner für das Heil dieſer Herrſcher (ὑπὲρ αὐτῶν), den Landesgöttern Tempel, oder neue Theile derſelben, weihen; ſie reichen bis in die Zeit der Antonine hinab. Recherches pour servir à l’ histoire de l’Egypte pendant la domination des Grecs et des Ro- mains—par M. Letronne 1823. 3. Die hieroglyphiſchen Inſchr. mit Namen von Ptolemäern und Römiſchen Kaiſern bei Darſtel- lungen, die dem Inhalt und der Form nach rein Aegyptiſch ſind. Champollion. 4. Noch tiefer in das Privatleben hinein führen die Urkunden der Cholchyten, §. 216, 4. Vgl. GGA. 1827 St. 154—156. Man ſieht daraus, das ganze ius sacrum der Aegyp- tier, und was gehörte hier nicht dazu, beſtand in der ſpätern Ptole- mäerzeit noch ziemlich ungefährdet. 218. Dem Local nach zerfallen die Monumente der Aegyptiſchen Kunſtweiſe: 1

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/245>, abgerufen am 25.11.2024.