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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830.

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Griechen. Fünfte Periode.
Rom einen centurio, dann tribunns, comes, rerum niten-
tium.
Vales. ad Ammian. xvi, 6. Künstler werden im Cod.
Theodos. xiii. tit.
4. geehrt. Die Päpste hatten mitunter
Sinn für den Glanz, den die Reste des Alterthums ihrer Stadt
verliehen, namentlich der von Fea gerechtfertigte Gregor der Große.

4. Griechenland wird schon sehr zeitig verwüstet. Die
sog. Skythen durchzogen es mehreremal unter Gallien; sie plün-
derten auch den Ephesischen Tempel. In Attika schlug sie Dexip-
pos bei der Plünderung der Stadt, Trebellius Gallien 6. 13. (vgl.
Corp. Inscr. n. 380.). 395 bedrohte Alarich Athen; doch
wandte nach Zosimos Athena Promachos die Zerstörung ab (und
grade in Athen bestand das Alterthum in Monumenten, Glaube
und Sitte am längsten ungefährdet. Leake Topogr. Einl.). Rom
wird zweimal von Alarich eingenommen (409 viele goldne Statuen
eingeschmolzen um ihn zu befriedigen), dann von Ataulph. Von
Genserich dem Vandalen 455. Die Kunstschätze des Capitols nach
Africa geführt. Der in Byzanz gebildete Theodorich schützt
das Alterthum und die Kunst mit Sorgfalt. Vgl. die Vertheidi-
gung der Gothen bei Sartorius S. 191 fg. Wittigs Belagerung
537. Vertheidigung der Moles Hadriani mit Statuen. To-
tilas Verwüstungsplan 546. Kriege der Longobarden und Grie-
chen. Vgl. im Allgemeinen Winckelm. W. vi, 1. S. 349 ff.
nebst den Anmerkungen. Fea sulle rovine di Roma in der
Ital. Uebers. Winckelmanns. Petersen S. 124 ff. Niebuhrs Kl.
Schriften S. 423 ff. -- Umstände, welche auf ein plötzliches
Stocken
in Kunstunternehmungen schließen lassen, führt Winck.
vi, 1. S. 337. an, so wie die Herausg. S. 390.


Griechen. Fuͤnfte Periode.
Rom einen centurio, dann tribunns, comes, rerum niten-
tium.
Valeſ. ad Ammian. xvi, 6. Künſtler werden im Cod.
Theodos. xiii. tit.
4. geehrt. Die Päpſte hatten mitunter
Sinn für den Glanz, den die Reſte des Alterthums ihrer Stadt
verliehen, namentlich der von Fea gerechtfertigte Gregor der Große.

4. Griechenland wird ſchon ſehr zeitig verwüſtet. Die
ſog. Skythen durchzogen es mehreremal unter Gallien; ſie plün-
derten auch den Epheſiſchen Tempel. In Attika ſchlug ſie Dexip-
pos bei der Plünderung der Stadt, Trebellius Gallien 6. 13. (vgl.
Corp. Inscr. n. 380.). 395 bedrohte Alarich Athen; doch
wandte nach Zoſimos Athena Promachos die Zerſtörung ab (und
grade in Athen beſtand das Alterthum in Monumenten, Glaube
und Sitte am längſten ungefährdet. Leake Topogr. Einl.). Rom
wird zweimal von Alarich eingenommen (409 viele goldne Statuen
eingeſchmolzen um ihn zu befriedigen), dann von Ataulph. Von
Genſerich dem Vandalen 455. Die Kunſtſchätze des Capitols nach
Africa geführt. Der in Byzanz gebildete Theodorich ſchützt
das Alterthum und die Kunſt mit Sorgfalt. Vgl. die Vertheidi-
gung der Gothen bei Sartorius S. 191 fg. Wittigs Belagerung
537. Vertheidigung der Moles Hadriani mit Statuen. To-
tilas Verwüſtungsplan 546. Kriege der Longobarden und Grie-
chen. Vgl. im Allgemeinen Winckelm. W. vi, 1. S. 349 ff.
nebſt den Anmerkungen. Fea sulle rovine di Roma in der
Ital. Ueberſ. Winckelmanns. Peterſen S. 124 ff. Niebuhrs Kl.
Schriften S. 423 ff. — Umſtände, welche auf ein plötzliches
Stocken
in Kunſtunternehmungen ſchließen laſſen, führt Winck.
vi, 1. S. 337. an, ſo wie die Herausg. S. 390.


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[217/0239] Griechen. Fuͤnfte Periode. Rom einen centurio, dann tribunns, comes, rerum niten- tium. Valeſ. ad Ammian. xvi, 6. Künſtler werden im Cod. Theodos. xiii. tit. 4. geehrt. Die Päpſte hatten mitunter Sinn für den Glanz, den die Reſte des Alterthums ihrer Stadt verliehen, namentlich der von Fea gerechtfertigte Gregor der Große. 4. Griechenland wird ſchon ſehr zeitig verwüſtet. Die ſog. Skythen durchzogen es mehreremal unter Gallien; ſie plün- derten auch den Epheſiſchen Tempel. In Attika ſchlug ſie Dexip- pos bei der Plünderung der Stadt, Trebellius Gallien 6. 13. (vgl. Corp. Inscr. n. 380.). 395 bedrohte Alarich Athen; doch wandte nach Zoſimos Athena Promachos die Zerſtörung ab (und grade in Athen beſtand das Alterthum in Monumenten, Glaube und Sitte am längſten ungefährdet. Leake Topogr. Einl.). Rom wird zweimal von Alarich eingenommen (409 viele goldne Statuen eingeſchmolzen um ihn zu befriedigen), dann von Ataulph. Von Genſerich dem Vandalen 455. Die Kunſtſchätze des Capitols nach Africa geführt. Der in Byzanz gebildete Theodorich ſchützt das Alterthum und die Kunſt mit Sorgfalt. Vgl. die Vertheidi- gung der Gothen bei Sartorius S. 191 fg. Wittigs Belagerung 537. Vertheidigung der Moles Hadriani mit Statuen. To- tilas Verwüſtungsplan 546. Kriege der Longobarden und Grie- chen. Vgl. im Allgemeinen Winckelm. W. vi, 1. S. 349 ff. nebſt den Anmerkungen. Fea sulle rovine di Roma in der Ital. Ueberſ. Winckelmanns. Peterſen S. 124 ff. Niebuhrs Kl. Schriften S. 423 ff. — Umſtände, welche auf ein plötzliches Stocken in Kunſtunternehmungen ſchließen laſſen, führt Winck. vi, 1. S. 337. an, ſo wie die Herausg. S. 390.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/239>, abgerufen am 25.11.2024.