Staaten, und eine erweiterte Technik sich die Hand boten.
1. Phidias Lebensumstände nach des Vf. Comm. de Phidiae Vita I. Geboren gegen 73. Zuerst von einheimischen Meistern, wahrscheinlich Hegias, um Ol. 80. auch von dem Argiver Agela- das unterwiesen, leitet er die Perikleischen Werke, von 82 oder 83 an, vollendet die Pallas im Parthenon 85, 3., dem Olympi- schen Jupiter nach 86. Angeklagt durch Cabale gegen Perikles 86, 4. stirbt im Gefängniß 87, 1. -- Gegen die Meinung, daß er schon um 73 als Künstler thätig gewesen sei, spricht am besten die Vergleichung seines Zeitalters mit dem der Vorgänger, des Kri- tias, Pythagoras, Kalamis.
Unter seiner Direction stehen nach Plutarch Per. 12. tekto- nes, plastai, khalkotupoi, lithourgoi, bapheis, khrusou malakteres kai elephantos, zographoi, poikiltai, toreu- tai. Poikiltai sind Buntwerber, Sticker, deren Teppiche (pa- rapetasmata) man bei Vergegenwärtigung des Gesammteindrucks jener Tempel und Elfenbeinbilder nicht vergessen muß. Ob Akesas u. Helikon, die Salaminier aus Cypern, die dem Delphischen Apoll (vgl. Eurip. Jon, 1158.) u. der Pallas so prächtige Teppiche ge- webt, dieser Zeit angehören? Athen ii. p. 48. b. Eust. zu Od. i, 131 p. 1400. Apostol. ii, 27. Zenob. 1, 56. In Phöni- cien, Cypern, Karthago (Athen. xii. p. 541. b.) war diese Kunst besonders zu Hause.
2. Ueber die Zusammensetzung dieser Statuen Heyne Antiq. Aufs. ii. S. 149, in der Neuen Bibliothek der Schönen Wissensch. Bd. xv, u. den Nov. Commentar. Soc. Gotting. T. i. P. ii. p. 96. 111. Quatremere-de-Quincy p. 393., unten (Technik §. ). Das abnehmbare Gewand der Pallas 44 Goldtalente nach Philochoros, 786, 500 Rthlr.. Einzelne Locken des Zeus wogen nach Lukian, Zeus Trag. 25., 6 Minen, etwa 300 Louisdor.
Das Erweichen des Elfenbeins (Anm. 1. Quatremere p. 416.) soll Demokritos erfunden haben. Seneca Epist. 90. Die Augen wurden aus edlen Steinen eingesetzt, vgl. Platon Hipp. mai. p.290.
114. Zu diesen gehört unter andern das sechs und zwanzig Griechische Ellen hohe Standbild der Pallas Parthenos, welches als ein Bild einer gerüsteten, aber
Hiſtoriſcher Theil.
Staaten, und eine erweiterte Technik ſich die Hand boten.
1. Phidias Lebensumſtände nach des Vf. Comm. de Phidiae Vita I. Geboren gegen 73. Zuerſt von einheimiſchen Meiſtern, wahrſcheinlich Hegias, um Ol. 80. auch von dem Argiver Agela- das unterwieſen, leitet er die Perikleiſchen Werke, von 82 oder 83 an, vollendet die Pallas im Parthenon 85, 3., dem Olympi- ſchen Jupiter nach 86. Angeklagt durch Cabale gegen Perikles 86, 4. ſtirbt im Gefängniß 87, 1. — Gegen die Meinung, daß er ſchon um 73 als Künſtler thätig geweſen ſei, ſpricht am beſten die Vergleichung ſeines Zeitalters mit dem der Vorgänger, des Kri- tias, Pythagoras, Kalamis.
Unter ſeiner Direction ſtehen nach Plutarch Per. 12. τέκτο- νες, πλάσται, χαλκοτύποι, λιϑουργοὶ, βαφεῖς, χρυσοῦ μαλακτῆρες καὶ ἐλέφαντος, ζωγράφοι, ποικιλταὶ, τορευ- ταί. Ποικιλταὶ ſind Buntwerber, Sticker, deren Teppiche (πα- ραπετάςματα) man bei Vergegenwärtigung des Geſammteindrucks jener Tempel und Elfenbeinbilder nicht vergeſſen muß. Ob Akeſas u. Helikon, die Salaminier aus Cypern, die dem Delphiſchen Apoll (vgl. Eurip. Jon, 1158.) u. der Pallas ſo prächtige Teppiche ge- webt, dieſer Zeit angehören? Athen ii. p. 48. b. Euſt. zu Od. i, 131 p. 1400. Apoſtol. ii, 27. Zenob. 1, 56. In Phöni- cien, Cypern, Karthago (Athen. xii. p. 541. b.) war dieſe Kunſt beſonders zu Hauſe.
2. Ueber die Zuſammenſetzung dieſer Statuen Heyne Antiq. Aufſ. ii. S. 149, in der Neuen Bibliothek der Schönen Wiſſenſch. Bd. xv, u. den Nov. Commentar. Soc. Gotting. T. i. P. ii. p. 96. 111. Quatremère-de-Quincy p. 393., unten (Technik §. ). Das abnehmbare Gewand der Pallas 44 Goldtalente nach Philochoros, 786, 500 Rthlr.. Einzelne Locken des Zeus wogen nach Lukian, Zeus Trag. 25., 6 Minen, etwa 300 Louisdor.
Das Erweichen des Elfenbeins (Anm. 1. Quatremère p. 416.) ſoll Demokritos erfunden haben. Seneca Epist. 90. Die Augen wurden aus edlen Steinen eingeſetzt, vgl. Platon Hipp. mai. p.290.
114. Zu dieſen gehoͤrt unter andern das ſechs und zwanzig Griechiſche Ellen hohe Standbild der Pallas Parthenos, welches als ein Bild einer geruͤſteten, aber
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Hiſtoriſcher Theil.
Staaten, und eine erweiterte Technik ſich die Hand
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1. Phidias Lebensumſtände nach des Vf. Comm. de Phidiae
Vita I. Geboren gegen 73. Zuerſt von einheimiſchen Meiſtern,
wahrſcheinlich Hegias, um Ol. 80. auch von dem Argiver Agela-
das unterwieſen, leitet er die Perikleiſchen Werke, von 82 oder
83 an, vollendet die Pallas im Parthenon 85, 3., dem Olympi-
ſchen Jupiter nach 86. Angeklagt durch Cabale gegen Perikles
86, 4. ſtirbt im Gefängniß 87, 1. — Gegen die Meinung, daß
er ſchon um 73 als Künſtler thätig geweſen ſei, ſpricht am beſten
die Vergleichung ſeines Zeitalters mit dem der Vorgänger, des Kri-
tias, Pythagoras, Kalamis.
Unter ſeiner Direction ſtehen nach Plutarch Per. 12. τέκτο-
νες, πλάσται, χαλκοτύποι, λιϑουργοὶ, βαφεῖς, χρυσοῦ
μαλακτῆρες καὶ ἐλέφαντος, ζωγράφοι, ποικιλταὶ, τορευ-
ταί. Ποικιλταὶ ſind Buntwerber, Sticker, deren Teppiche (πα-
ραπετάςματα) man bei Vergegenwärtigung des Geſammteindrucks
jener Tempel und Elfenbeinbilder nicht vergeſſen muß. Ob Akeſas
u. Helikon, die Salaminier aus Cypern, die dem Delphiſchen Apoll
(vgl. Eurip. Jon, 1158.) u. der Pallas ſo prächtige Teppiche ge-
webt, dieſer Zeit angehören? Athen ii. p. 48. b. Euſt. zu Od.
i, 131 p. 1400. Apoſtol. ii, 27. Zenob. 1, 56. In Phöni-
cien, Cypern, Karthago (Athen. xii. p. 541. b.) war dieſe Kunſt
beſonders zu Hauſe.
2. Ueber die Zuſammenſetzung dieſer Statuen Heyne Antiq.
Aufſ. ii. S. 149, in der Neuen Bibliothek der Schönen Wiſſenſch.
Bd. xv, u. den Nov. Commentar. Soc. Gotting. T. i. P. ii.
p. 96. 111. Quatremère-de-Quincy p. 393., unten (Technik
§. ). Das abnehmbare Gewand der Pallas 44 Goldtalente
nach Philochoros, 786, 500 Rthlr.. Einzelne Locken des Zeus
wogen nach Lukian, Zeus Trag. 25., 6 Minen, etwa 300
Louisdor.
Das Erweichen des Elfenbeins (Anm. 1. Quatremère p. 416.)
ſoll Demokritos erfunden haben. Seneca Epist. 90. Die
Augen wurden aus edlen Steinen eingeſetzt, vgl. Platon Hipp.
mai. p.290.
114. Zu dieſen gehoͤrt unter andern das ſechs und
zwanzig Griechiſche Ellen hohe Standbild der Pallas
Parthenos, welches als ein Bild einer geruͤſteten, aber
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/114>, abgerufen am 24.11.2024.
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