stik des wakkeren deutschen Komikers Andreas Gry- phius (dessen Lustspiel Peter Squenz hier als Probe seiner Darstellungsweise vollständig abgedruckt ist), ferner auf das Leben des franz. Lustspieldichters
Destouches (dessen poetischer Dorfjunker hier in gelungener Uebersetzung beigefügt ist), sodann auf die nach Pariser Handschriften und den besten kritischen Hülfsmitteln trefflich gearbeitete Verdeutschung des
Dionysios Periegetes ganz besonders aufmerk- sam. Das beigegebne Bildniß des Verstorbenen ist von Bolt in Berlin, nach einem ganz ähnlichen Mi- niatur-Gemälde in Kupfer gestochen und vorzüglich gearbeitet. Druck und Papier sind in jeder Hinsicht empfehlungswerth.
Gottfrieds von Straßburg Werke, aus den beßten Handschriften -- mit Einleitung und (vollständigem) Wörterbuch herausgegeben von Fr. H. von der Hagen. 2 Bände. Mit einem Kupfer, nach einem Bilde in der Münchener Hand- schrift, gezeichnet von Ruhl in Kassel, gestochen von Ludw. Meyer in Berlin. gr. 8. 1823. Weißes Druckpapier 3 Rtlr. 18 Gr. Velinpapier 5 Rtlr. Das Publikum erhält hier zum erstenmal die an- muthige Ritter-Dichtung von Tristan und Isolde, in ihrer vollständigen, ursprünglichen, nach den besten vorhandenen Handschriften treu hergestellten und berich- tigten Gestalt. Der ersten, fast im Druck vollendeten Auflage, widerfuhr das Unglück, im April 1822 in der Herzogl. Hofbuchdruckerei zu Oels gänzlich zu verbren- nen, und obgleich die Verlagshandlung den Druck so- gleich von neuem wieder beginnen ließ, so verzögerte doch die Schwierigkeit desselben die Vollendung bis jetzt. -- Außer dem Tristan des Gottfried von Straßburg sind hier auch noch die beiden Fortse- tzungen des Ulrich von Turheim und des Hein- rich von Friberg und zwei merkwürdige Bruchstücke einer älteren Bearbeitung dieser Heldensage von Eil- hart von Hobergen mit abgedruckt. Was aber der gegenwärtigen Ausgabe einen unschätzbaren Werth für den Forscher und Kenner altdeutscher Kunst und
ſtik des wakkeren deutſchen Komikers Andreas Gry- phius (deſſen Luſtſpiel Peter Squenz hier als Probe ſeiner Darſtellungsweiſe vollſtaͤndig abgedruckt iſt), ferner auf das Leben des franz. Luſtſpieldichters
Destouches (deſſen poetiſcher Dorfjunker hier in gelungener Ueberſetzung beigefuͤgt iſt), ſodann auf die nach Pariſer Handſchriften und den beſten kritiſchen Huͤlfsmitteln trefflich gearbeitete Verdeutſchung des
Dionyſios Periegetes ganz beſonders aufmerk- ſam. Das beigegebne Bildniß des Verſtorbenen iſt von Bolt in Berlin, nach einem ganz aͤhnlichen Mi- niatur-Gemaͤlde in Kupfer geſtochen und vorzuͤglich gearbeitet. Druck und Papier ſind in jeder Hinſicht empfehlungswerth.
Gottfrieds von Straßburg Werke, aus den beßten Handſchriften — mit Einleitung und (vollſtaͤndigem) Woͤrterbuch herausgegeben von Fr. H. von der Hagen. 2 Baͤnde. Mit einem Kupfer, nach einem Bilde in der Muͤnchener Hand- ſchrift, gezeichnet von Ruhl in Kaſſel, geſtochen von Ludw. Meyer in Berlin. gr. 8. 1823. Weißes Druckpapier 3 Rtlr. 18 Gr. Velinpapier 5 Rtlr. Das Publikum erhaͤlt hier zum erſtenmal die an- muthige Ritter-Dichtung von Triſtan und Iſolde, in ihrer vollſtaͤndigen, urſpruͤnglichen, nach den beſten vorhandenen Handſchriften treu hergeſtellten und berich- tigten Geſtalt. Der erſten, faſt im Druck vollendeten Auflage, widerfuhr das Ungluͤck, im April 1822 in der Herzogl. Hofbuchdruckerei zu Oels gaͤnzlich zu verbren- nen, und obgleich die Verlagshandlung den Druck ſo- gleich von neuem wieder beginnen ließ, ſo verzoͤgerte doch die Schwierigkeit deſſelben die Vollendung bis jetzt. — Außer dem Triſtan des Gottfried von Straßburg ſind hier auch noch die beiden Fortſe- tzungen des Ulrich von Turheim und des Hein- rich von Friberg und zwei merkwuͤrdige Bruchſtuͤcke einer aͤlteren Bearbeitung dieſer Heldenſage von Eil- hart von Hobergen mit abgedruckt. Was aber der gegenwaͤrtigen Ausgabe einen unſchaͤtzbaren Werth fuͤr den Forſcher und Kenner altdeutſcher Kunſt und
<TEI><text><back><divtype="advertisement"><p><pbfacs="#f0569"n="563"/>ſtik des wakkeren deutſchen Komikers <hirendition="#g">Andreas Gry-<lb/>
phius</hi> (deſſen Luſtſpiel <hirendition="#g">Peter Squenz</hi> hier als<lb/>
Probe ſeiner Darſtellungsweiſe vollſtaͤndig abgedruckt<lb/>
iſt), ferner auf das Leben des franz. Luſtſpieldichters</p><lb/><p><hirendition="#g">Destouches</hi> (deſſen <hirendition="#g">poetiſcher Dorfjunker</hi> hier<lb/>
in gelungener Ueberſetzung beigefuͤgt iſt), ſodann auf<lb/>
die nach Pariſer Handſchriften und den beſten kritiſchen<lb/>
Huͤlfsmitteln trefflich gearbeitete Verdeutſchung des</p><lb/><p><hirendition="#g">Dionyſios Periegetes</hi> ganz beſonders aufmerk-<lb/>ſam. Das beigegebne Bildniß des Verſtorbenen iſt<lb/>
von <hirendition="#g">Bolt</hi> in <hirendition="#g">Berlin</hi>, nach einem ganz aͤhnlichen Mi-<lb/>
niatur-Gemaͤlde in Kupfer geſtochen und vorzuͤglich<lb/>
gearbeitet. Druck und Papier ſind in jeder Hinſicht<lb/>
empfehlungswerth.</p><lb/><p><hirendition="#g">Gottfrieds von Straßburg Werke</hi>, aus<lb/>
den beßten Handſchriften — mit Einleitung und<lb/>
(vollſtaͤndigem) Woͤrterbuch herausgegeben von <hirendition="#g">Fr.<lb/>
H. von der Hagen</hi>. 2 Baͤnde. Mit einem<lb/>
Kupfer, nach einem Bilde in der Muͤnchener Hand-<lb/>ſchrift, gezeichnet von <hirendition="#g">Ruhl</hi> in Kaſſel, geſtochen<lb/>
von <hirendition="#g">Ludw. Meyer</hi> in Berlin. gr. 8. 1823.<lb/>
Weißes Druckpapier 3 Rtlr. 18 Gr.<lb/>
Velinpapier 5 Rtlr.<lb/>
Das Publikum erhaͤlt hier zum erſtenmal die an-<lb/>
muthige Ritter-Dichtung von <hirendition="#g">Triſtan</hi> und <hirendition="#g">Iſolde</hi>,<lb/>
in ihrer vollſtaͤndigen, urſpruͤnglichen, nach den beſten<lb/>
vorhandenen Handſchriften treu hergeſtellten und berich-<lb/>
tigten Geſtalt. Der erſten, faſt im Druck vollendeten<lb/>
Auflage, widerfuhr das Ungluͤck, im April 1822 in der<lb/>
Herzogl. Hofbuchdruckerei zu Oels gaͤnzlich zu verbren-<lb/>
nen, und obgleich die Verlagshandlung den Druck ſo-<lb/>
gleich von neuem wieder beginnen ließ, ſo verzoͤgerte<lb/>
doch die Schwierigkeit deſſelben die Vollendung bis<lb/>
jetzt. — Außer dem <hirendition="#g">Triſtan</hi> des <hirendition="#g">Gottfried von<lb/>
Straßburg</hi>ſind hier auch noch die beiden Fortſe-<lb/>
tzungen des <hirendition="#g">Ulrich von Turheim</hi> und des <hirendition="#g">Hein-<lb/>
rich von Friberg</hi> und zwei merkwuͤrdige Bruchſtuͤcke<lb/>
einer aͤlteren Bearbeitung dieſer Heldenſage von <hirendition="#g">Eil-<lb/>
hart von Hobergen</hi> mit abgedruckt. Was aber<lb/>
der gegenwaͤrtigen Ausgabe einen unſchaͤtzbaren Werth<lb/>
fuͤr den Forſcher und Kenner altdeutſcher Kunſt und<lb/></p></div></back></text></TEI>
[563/0569]
ſtik des wakkeren deutſchen Komikers Andreas Gry-
phius (deſſen Luſtſpiel Peter Squenz hier als
Probe ſeiner Darſtellungsweiſe vollſtaͤndig abgedruckt
iſt), ferner auf das Leben des franz. Luſtſpieldichters
Destouches (deſſen poetiſcher Dorfjunker hier
in gelungener Ueberſetzung beigefuͤgt iſt), ſodann auf
die nach Pariſer Handſchriften und den beſten kritiſchen
Huͤlfsmitteln trefflich gearbeitete Verdeutſchung des
Dionyſios Periegetes ganz beſonders aufmerk-
ſam. Das beigegebne Bildniß des Verſtorbenen iſt
von Bolt in Berlin, nach einem ganz aͤhnlichen Mi-
niatur-Gemaͤlde in Kupfer geſtochen und vorzuͤglich
gearbeitet. Druck und Papier ſind in jeder Hinſicht
empfehlungswerth.
Gottfrieds von Straßburg Werke, aus
den beßten Handſchriften — mit Einleitung und
(vollſtaͤndigem) Woͤrterbuch herausgegeben von Fr.
H. von der Hagen. 2 Baͤnde. Mit einem
Kupfer, nach einem Bilde in der Muͤnchener Hand-
ſchrift, gezeichnet von Ruhl in Kaſſel, geſtochen
von Ludw. Meyer in Berlin. gr. 8. 1823.
Weißes Druckpapier 3 Rtlr. 18 Gr.
Velinpapier 5 Rtlr.
Das Publikum erhaͤlt hier zum erſtenmal die an-
muthige Ritter-Dichtung von Triſtan und Iſolde,
in ihrer vollſtaͤndigen, urſpruͤnglichen, nach den beſten
vorhandenen Handſchriften treu hergeſtellten und berich-
tigten Geſtalt. Der erſten, faſt im Druck vollendeten
Auflage, widerfuhr das Ungluͤck, im April 1822 in der
Herzogl. Hofbuchdruckerei zu Oels gaͤnzlich zu verbren-
nen, und obgleich die Verlagshandlung den Druck ſo-
gleich von neuem wieder beginnen ließ, ſo verzoͤgerte
doch die Schwierigkeit deſſelben die Vollendung bis
jetzt. — Außer dem Triſtan des Gottfried von
Straßburg ſind hier auch noch die beiden Fortſe-
tzungen des Ulrich von Turheim und des Hein-
rich von Friberg und zwei merkwuͤrdige Bruchſtuͤcke
einer aͤlteren Bearbeitung dieſer Heldenſage von Eil-
hart von Hobergen mit abgedruckt. Was aber
der gegenwaͤrtigen Ausgabe einen unſchaͤtzbaren Werth
fuͤr den Forſcher und Kenner altdeutſcher Kunſt und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/569>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.