und daran schließt sich wohl die Aufforderung zum Trinken an, welche aus Stobäos und Athenäos Brunck im 2. und 3. Frgm. der Analecta, Gaisford Poetae Graeci min. p. 469. 1. 2. aufgenommen haben. Dabei konnte auf irgend eine Weise der Vers vorkommen, den die Sch. Pind. P. 3, 177. ebenfalls aus dem dritten Buch der Heraklee anführen:
kai R' o men ek kolpoio trophou thore possi Thuones
in welchem Dionysos jugendliche Kraft, wie die des Hermes im Hom. Hymnus, beschrieben wird. Auch das herrliche Fragment: protai men Kharites t' ela- khon kai euphrones Orai k. t. l. und das folgende bei Ath. 2, 36 d. f. p. 138. 140. Schwgh., vgl. Klem. Al. Strom. 6, 622 b. Sylb., scheinen aus demselben Buche geschöpft zu sein. Dann fragt sich nur, wel- ches Gastmahl Pan. so ausführlich beschrieb. Wahr- scheinlich das bei Pholos, nach Stesichoros Beispiel. Nur muß man dann annehmen, daß er das Aben- theuer mit den Kentauren nic ht mit dem Fang des Erymanthischen Ebers verband, wie Spätere. Den Gang in die Unterwelt beschrieb Pan. ausführlich, und stellte Theseus und Peirithoos angefesselten Sitz mit viel Anschaulichkeit dar. Paus. 10, 29, 2. Ob er die Dienstbarkeit des H. durch Iphitos Ermordung motivirte, weiß ich nicht; daß sie ihm vom Phthischen Apoll verhängt wurde, habe ich oben Bd. 2. S. 436, 4. gezeigt, und einigen Versen des Pan. ihre Bezie- hung auf diese Knechtschaft nachgewiesen, S. 437. Durch diese kam nun H. nach Lydien. Denn daß Pan. schon vor Pherek. und Hellan., Bd. 2. S. 450., die Sage von der Omphale behandelte, erhellet aus Sch. Apoll. 4, 1149. Panuasis phesin Eraklea no- sesanta en Ludia tukhein soterias upo `'Ullou tou potamou (esti de Ludias), kai dia touto amphote- rous tous uious autou `'Ullous klethenai. Man sieht übrigens hieraus, wie damals schon der nationale My-
und daran ſchließt ſich wohl die Aufforderung zum Trinken an, welche aus Stobaͤos und Athenaͤos Brunck im 2. und 3. Frgm. der Analecta, Gaisford Poëtae Graeci min. p. 469. 1. 2. aufgenommen haben. Dabei konnte auf irgend eine Weiſe der Vers vorkommen, den die Sch. Pind. P. 3, 177. ebenfalls aus dem dritten Buch der Heraklee anfuͤhren:
καί ῥ᾽ ὁ μὲν ἐκ κόλποιο τροφοῦ ϑόρε ποσσὶ Θυώνης
in welchem Dionyſos jugendliche Kraft, wie die des Hermes im Hom. Hymnus, beſchrieben wird. Auch das herrliche Fragment: πρῶται μὲν Χάϱιτές τ᾽ ἔλα- χον καὶ εὔφρονες Ὧραι κ. τ. λ. und das folgende bei Ath. 2, 36 d. f. p. 138. 140. Schwgh., vgl. Klem. Al. Strom. 6, 622 b. Sylb., ſcheinen aus demſelben Buche geſchoͤpft zu ſein. Dann fragt ſich nur, wel- ches Gaſtmahl Pan. ſo ausfuͤhrlich beſchrieb. Wahr- ſcheinlich das bei Pholos, nach Steſichoros Beiſpiel. Nur muß man dann annehmen, daß er das Aben- theuer mit den Kentauren nic ht mit dem Fang des Erymanthiſchen Ebers verband, wie Spaͤtere. Den Gang in die Unterwelt beſchrieb Pan. ausfuͤhrlich, und ſtellte Theſeus und Peirithoos angefeſſelten Sitz mit viel Anſchaulichkeit dar. Pauſ. 10, 29, 2. Ob er die Dienſtbarkeit des H. durch Iphitos Ermordung motivirte, weiß ich nicht; daß ſie ihm vom Phthiſchen Apoll verhaͤngt wurde, habe ich oben Bd. 2. S. 436, 4. gezeigt, und einigen Verſen des Pan. ihre Bezie- hung auf dieſe Knechtſchaft nachgewieſen, S. 437. Durch dieſe kam nun H. nach Lydien. Denn daß Pan. ſchon vor Pherek. und Hellan., Bd. 2. S. 450., die Sage von der Omphale behandelte, erhellet aus Sch. Apoll. 4, 1149. Πανύασίς φησιν Ἡρακλέα νο- σήσαντα ἐν Λυδία τυχεῖν σωτηϱίας ὑπὸ ῞ϒλλου τοῦ ποταμοῦ (ἔστι δὲ Λυδίας), καὶ διὰ τοῦτο ἀμφοτέ- ρους τοὺς υἱοὺς αὐτοῦ ῞ϒλλους κληϑῆναι. Man ſieht uͤbrigens hieraus, wie damals ſchon der nationale My-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0479"n="473"/><lgtype="poem"><l>τοῦκεϱάσαςκρητῆραμέγανχρυσοῖοφαεινὸν<gapunit="chars"quantity="1"/></l><lb/><l>σκύπφουςαἰνύμενοςϑαμέαςπότονἡδὺνἔπινε·</l></lg><lb/><p>und daran ſchließt ſich wohl die Aufforderung zum<lb/>
Trinken an, welche aus Stobaͤos und Athenaͤos Brunck<lb/>
im 2. und 3. Frgm. der <hirendition="#aq">Analecta,</hi> Gaisford <hirendition="#aq">Poëtae<lb/>
Graeci min. p.</hi> 469. 1. 2. aufgenommen haben. Dabei<lb/>
konnte auf irgend eine Weiſe der Vers vorkommen,<lb/>
den die Sch. Pind. P. 3, 177. ebenfalls aus dem<lb/>
dritten Buch der Heraklee anfuͤhren:</p><lb/><lgtype="poem"><l>καίῥ᾽ὁμὲνἐκκόλποιοτροφοῦϑόρεποσσὶ</l><lb/><l>Θυώνης</l></lg><lb/><p>in welchem Dionyſos jugendliche Kraft, wie die des<lb/>
Hermes im Hom. Hymnus, beſchrieben wird. Auch<lb/>
das herrliche Fragment: πρῶταιμὲνΧάϱιτέςτ᾽ἔλα-<lb/>χονκαὶεὔφρονεςὯραικ. τ. λ. und das folgende bei<lb/>
Ath. 2, 36 <hirendition="#aq">d. f. p.</hi> 138. 140. Schwgh., vgl. Klem.<lb/>
Al. Strom. 6, 622 <hirendition="#aq">b.</hi> Sylb., ſcheinen aus demſelben<lb/>
Buche geſchoͤpft zu ſein. Dann fragt ſich nur, wel-<lb/>
ches Gaſtmahl Pan. ſo ausfuͤhrlich beſchrieb. Wahr-<lb/>ſcheinlich das bei Pholos, nach Steſichoros Beiſpiel.<lb/>
Nur muß man dann annehmen, daß er das Aben-<lb/>
theuer mit den Kentauren nic ht mit dem Fang des<lb/>
Erymanthiſchen Ebers verband, wie Spaͤtere. Den<lb/>
Gang in die Unterwelt beſchrieb Pan. ausfuͤhrlich,<lb/>
und ſtellte Theſeus und Peirithoos angefeſſelten Sitz<lb/>
mit viel Anſchaulichkeit dar. Pauſ. 10, 29, 2. Ob er<lb/>
die Dienſtbarkeit des H. durch Iphitos Ermordung<lb/>
motivirte, weiß ich nicht; daß ſie ihm vom Phthiſchen<lb/>
Apoll verhaͤngt wurde, habe ich oben Bd. 2. S. 436,<lb/>
4. gezeigt, und einigen Verſen des Pan. ihre Bezie-<lb/>
hung auf dieſe Knechtſchaft nachgewieſen, S. 437.<lb/>
Durch dieſe kam nun H. nach Lydien. Denn daß<lb/>
Pan. ſchon vor Pherek. und Hellan., Bd. 2. S. 450.,<lb/>
die Sage von der Omphale behandelte, erhellet aus<lb/>
Sch. Apoll. 4, 1149. ΠανύασίςφησινἩρακλέανο-<lb/>σήσανταἐνΛυδίατυχεῖνσωτηϱίαςὑπὸ῞ϒλλουτοῦ<lb/>ποταμοῦ (ἔστιδὲΛυδίας), καὶδιὰτοῦτοἀμφοτέ-<lb/>ρουςτοὺςυἱοὺςαὐτοῦ῞ϒλλουςκληϑῆναι. Man ſieht<lb/>
uͤbrigens hieraus, wie damals ſchon der nationale My-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[473/0479]
τοῦ κεϱάσας κρητῆρα μέγαν χρυσοῖο φαεινὸν_
σκύπφους αἰνύμενος ϑαμέας πότον ἡδὺν ἔπινε ·
und daran ſchließt ſich wohl die Aufforderung zum
Trinken an, welche aus Stobaͤos und Athenaͤos Brunck
im 2. und 3. Frgm. der Analecta, Gaisford Poëtae
Graeci min. p. 469. 1. 2. aufgenommen haben. Dabei
konnte auf irgend eine Weiſe der Vers vorkommen,
den die Sch. Pind. P. 3, 177. ebenfalls aus dem
dritten Buch der Heraklee anfuͤhren:
καί ῥ᾽ ὁ μὲν ἐκ κόλποιο τροφοῦ ϑόρε ποσσὶ
Θυώνης
in welchem Dionyſos jugendliche Kraft, wie die des
Hermes im Hom. Hymnus, beſchrieben wird. Auch
das herrliche Fragment: πρῶται μὲν Χάϱιτές τ᾽ ἔλα-
χον καὶ εὔφρονες Ὧραι κ. τ. λ. und das folgende bei
Ath. 2, 36 d. f. p. 138. 140. Schwgh., vgl. Klem.
Al. Strom. 6, 622 b. Sylb., ſcheinen aus demſelben
Buche geſchoͤpft zu ſein. Dann fragt ſich nur, wel-
ches Gaſtmahl Pan. ſo ausfuͤhrlich beſchrieb. Wahr-
ſcheinlich das bei Pholos, nach Steſichoros Beiſpiel.
Nur muß man dann annehmen, daß er das Aben-
theuer mit den Kentauren nic ht mit dem Fang des
Erymanthiſchen Ebers verband, wie Spaͤtere. Den
Gang in die Unterwelt beſchrieb Pan. ausfuͤhrlich,
und ſtellte Theſeus und Peirithoos angefeſſelten Sitz
mit viel Anſchaulichkeit dar. Pauſ. 10, 29, 2. Ob er
die Dienſtbarkeit des H. durch Iphitos Ermordung
motivirte, weiß ich nicht; daß ſie ihm vom Phthiſchen
Apoll verhaͤngt wurde, habe ich oben Bd. 2. S. 436,
4. gezeigt, und einigen Verſen des Pan. ihre Bezie-
hung auf dieſe Knechtſchaft nachgewieſen, S. 437.
Durch dieſe kam nun H. nach Lydien. Denn daß
Pan. ſchon vor Pherek. und Hellan., Bd. 2. S. 450.,
die Sage von der Omphale behandelte, erhellet aus
Sch. Apoll. 4, 1149. Πανύασίς φησιν Ἡρακλέα νο-
σήσαντα ἐν Λυδία τυχεῖν σωτηϱίας ὑπὸ ῞ϒλλου τοῦ
ποταμοῦ (ἔστι δὲ Λυδίας), καὶ διὰ τοῦτο ἀμφοτέ-
ρους τοὺς υἱοὺς αὐτοῦ ῞ϒλλους κληϑῆναι. Man ſieht
uͤbrigens hieraus, wie damals ſchon der nationale My-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/479>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.