Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.Parthenien, oder von Jungfrauen aufgeführten Chöre, 5. Da wir bei der bisherigen Darstellung die 1 Böckh zu Pind. Frgm. p. 598. 2 S. Plut. Lyk. 21. vom Selbstlobe 15. Lac. inst. p. 251. Schol. Plat. Ges. 1, 223 R. 449 B. Zenob. Prov. Apostol. Aa. Tyrtäos soll sie einge- richtet haben, Pollux 4, 15, 106., dem Lykurg geg. Leokr. 162, 21. überhaupt großen Antheil an der Institution der Jugend in Spar- ta beimißt. -- Diesen Spartiatischen bildet Platon seine großen Stadtchöre nach, Ges. 2, 664 sq. 3 Bd. 2. S. 343. 349. 4 Vgl. noch über diese, und daß es den Kretern patrion sei ku-
biotan Athen 4, 181 b. u. im Allg. Aristoxenos bei Ath. 14, 630 b. Parthenien, oder von Jungfrauen aufgefuͤhrten Choͤre, 5. Da wir bei der bisherigen Darſtellung die 1 Boͤckh zu Pind. Frgm. p. 598. 2 S. Plut. Lyk. 21. vom Selbſtlobe 15. Lac. inst. p. 251. Schol. Plat. Geſ. 1, 223 R. 449 B. Zenob. Prov. Apoſtol. Aa. Tyrtaͤos ſoll ſie einge- richtet haben, Pollux 4, 15, 106., dem Lykurg geg. Leokr. 162, 21. uͤberhaupt großen Antheil an der Inſtitution der Jugend in Spar- ta beimißt. — Dieſen Spartiatiſchen bildet Platon ſeine großen Stadtchoͤre nach, Geſ. 2, 664 sq. 3 Bd. 2. S. 343. 349. 4 Vgl. noch uͤber dieſe, und daß es den Kretern πάτϱιον ſei κυ-
βιοτᾷν Athen 4, 181 b. u. im Allg. Ariſtoxenos bei Ath. 14, 630 b. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0336" n="330"/> Parthenien, oder von Jungfrauen aufgefuͤhrten Choͤre,<lb/> geſtattet ſchon das Naturel und die Erziehung Dori-<lb/> ſcher Jungfrauen zu ſchließen; und an dieſe muß man<lb/> denken, wenn man hoͤrt, daß die Parthenien in der<lb/> Regel Doriſche Muſik, und ungemein viel Feierliches<lb/> und Ernſtes hatten <note place="foot" n="1">Boͤckh zu Pind. Frgm. <hi rendition="#aq">p.</hi> 598.</note>. — Eben ſo ſcheint auch das<lb/> hoͤhere Alter, das in Athen immer komiſch befunden<lb/> wurde, wenn es etwa an religioͤſen Feierlichkeiten<lb/> tanzte, in Sparta nicht ſelten einen wuͤrdigen Antheil<lb/> an groͤßern Chorreigen genommen zu haben, wie die<lb/> Nachrichten von den drei großen Choͤren der Knaben,<lb/> Maͤnner und <hi rendition="#g">Greiſe</hi> beſagen, die an mehrern Feſten<lb/> aufgetreten zu ſein ſcheinen <note place="foot" n="2">S. Plut. Lyk. 21.<lb/> vom Selbſtlobe 15. <hi rendition="#aq">Lac. inst. p.</hi> 251. Schol. Plat. Geſ. 1,<lb/> 223 R. 449 B. Zenob. <hi rendition="#aq">Prov.</hi> Apoſtol. Aa. Tyrtaͤos ſoll ſie einge-<lb/> richtet haben, Pollux 4, 15, 106., dem Lykurg geg. Leokr. 162, 21.<lb/> uͤberhaupt großen Antheil an der Inſtitution der Jugend in Spar-<lb/> ta beimißt. — Dieſen Spartiatiſchen bildet Platon ſeine großen<lb/> Stadtchoͤre nach, Geſ. 2, 664 <hi rendition="#aq">sq.</hi></note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>5.</head><lb/> <p>Da wir bei der bisherigen Darſtellung die<lb/> Eigenthuͤmlichkeit des Doriſchen Stammes im Ganzen,<lb/> wenn auch ſchon mit beſondrer Ruͤckſicht auf Sparta,<lb/> ins Auge gefaßt haben: haben wir hier noch einige<lb/> Nachrichten uͤber die beſondre Geſtaltung der Muſik<lb/> unter den <hi rendition="#g">einzelnen</hi> Voͤlkerſchaften des Namens bei-<lb/> zufuͤgen. — Daß die religioͤſe Muſik und Poëſie der<lb/> Dorier in <hi rendition="#g">Kreta</hi> wurzle, iſt oben nachgewieſen <note place="foot" n="3">Bd. 2. S. 343. 349.</note>:<lb/> vielleicht, daß hier die fruͤhere Phrygiſche Bevoͤlkerung<lb/> mit ihrer rauſchenden und orgiaſtiſchen Muſik den Do-<lb/> riſchen Tonſinn zuerſt zu erwecken diente. Der No-<lb/> mos, der Paͤan und das Hyporchem <note place="foot" n="4">Vgl. noch uͤber dieſe, und daß es den Kretern πάτϱιον ſei κυ-<lb/> βιοτᾷν Athen 4, 181 <hi rendition="#aq">b.</hi> u. im Allg. Ariſtoxenos bei Ath. 14, 630 <hi rendition="#aq">b.</hi></note> wurden hier<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [330/0336]
Parthenien, oder von Jungfrauen aufgefuͤhrten Choͤre,
geſtattet ſchon das Naturel und die Erziehung Dori-
ſcher Jungfrauen zu ſchließen; und an dieſe muß man
denken, wenn man hoͤrt, daß die Parthenien in der
Regel Doriſche Muſik, und ungemein viel Feierliches
und Ernſtes hatten 1. — Eben ſo ſcheint auch das
hoͤhere Alter, das in Athen immer komiſch befunden
wurde, wenn es etwa an religioͤſen Feierlichkeiten
tanzte, in Sparta nicht ſelten einen wuͤrdigen Antheil
an groͤßern Chorreigen genommen zu haben, wie die
Nachrichten von den drei großen Choͤren der Knaben,
Maͤnner und Greiſe beſagen, die an mehrern Feſten
aufgetreten zu ſein ſcheinen 2.
5.
Da wir bei der bisherigen Darſtellung die
Eigenthuͤmlichkeit des Doriſchen Stammes im Ganzen,
wenn auch ſchon mit beſondrer Ruͤckſicht auf Sparta,
ins Auge gefaßt haben: haben wir hier noch einige
Nachrichten uͤber die beſondre Geſtaltung der Muſik
unter den einzelnen Voͤlkerſchaften des Namens bei-
zufuͤgen. — Daß die religioͤſe Muſik und Poëſie der
Dorier in Kreta wurzle, iſt oben nachgewieſen 3:
vielleicht, daß hier die fruͤhere Phrygiſche Bevoͤlkerung
mit ihrer rauſchenden und orgiaſtiſchen Muſik den Do-
riſchen Tonſinn zuerſt zu erwecken diente. Der No-
mos, der Paͤan und das Hyporchem 4 wurden hier
1 Boͤckh zu Pind. Frgm. p. 598.
2 S. Plut. Lyk. 21.
vom Selbſtlobe 15. Lac. inst. p. 251. Schol. Plat. Geſ. 1,
223 R. 449 B. Zenob. Prov. Apoſtol. Aa. Tyrtaͤos ſoll ſie einge-
richtet haben, Pollux 4, 15, 106., dem Lykurg geg. Leokr. 162, 21.
uͤberhaupt großen Antheil an der Inſtitution der Jugend in Spar-
ta beimißt. — Dieſen Spartiatiſchen bildet Platon ſeine großen
Stadtchoͤre nach, Geſ. 2, 664 sq.
3 Bd. 2. S. 343. 349.
4 Vgl. noch uͤber dieſe, und daß es den Kretern πάτϱιον ſei κυ-
βιοτᾷν Athen 4, 181 b. u. im Allg. Ariſtoxenos bei Ath. 14, 630 b.
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