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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

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Und so werden wir uns, wenn auch andere Umstände
die Sicherheit dieser Bestimmung zweifelhaft machen 1,
doch bei dem Uebereintreffen der angegebenen damit
begnügen.



nicht unwahrscheinlicher Meinung ein Mißverstand von triton emio-
bolion ist.
1 Diese sind, 1, daß jene Münzen mit dem Taras gewöhn-
lich 72 und 140-155 Grane wiegen, und also gewiß keine Sefterze,
sondern etwa Quinare und Denare, nach herabgesetztem Werth der
Litra -- so daß sie dem Attischen Obol-nahe kommt --, sind. 2,
daß die große Inschrift von Tauromenium bei D'Orville u. Castello
beständig Talente von 120 Litren enthält (wornach der nomos wieder
5 oder 10 Litren hätte), wie man gleich aus einem Posten der Be-
rechnung sehen kann: esodos 56404 Talente 88 Litren, exodos
30452 T. 42 L. loipon 4935 T. 112 L. und khremata daneizomena
20016 T. 54 L. (khilia fehlt), also 56404 T. 88 L. = 56403 T.
208 L., d. i. 1 Tal. u. 88 Litren. Auch das bekannte Epigramm
des Simonides auf Gelons Dreifuß hat Talente von mehr als 100
Litren.

Und ſo werden wir uns, wenn auch andere Umſtaͤnde
die Sicherheit dieſer Beſtimmung zweifelhaft machen 1,
doch bei dem Uebereintreffen der angegebenen damit
begnuͤgen.



nicht unwahrſcheinlicher Meinung ein Mißverſtand von τϱἰτον ἡμιο-
βόλιον iſt.
1 Dieſe ſind, 1, daß jene Muͤnzen mit dem Taras gewoͤhn-
lich 72 und 140-155 Grane wiegen, und alſo gewiß keine Sefterze,
ſondern etwa Quinare und Denare, nach herabgeſetztem Werth der
Litra — ſo daß ſie dem Attiſchen Obol-nahe kommt —, ſind. 2,
daß die große Inſchrift von Tauromenium bei D’Orville u. Caſtello
beſtaͤndig Talente von 120 Litren enthaͤlt (wornach der νόμος wieder
5 oder 10 Litren haͤtte), wie man gleich aus einem Poſten der Be-
rechnung ſehen kann: ἔςοδος 56404 Talente 88 Litren, ἔξοδος
30452 T. 42 L. λοιπὸν 4935 T. 112 L. und χϱἠματα δανειζόμενα
20016 T. 54 L. (χἰλια fehlt), alſo 56404 T. 88 L. = 56403 T.
208 L., d. i. 1 Tal. u. 88 Litren. Auch das bekannte Epigramm
des Simonides auf Gelons Dreifuß hat Talente von mehr als 100
Litren.
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[217/0223] Und ſo werden wir uns, wenn auch andere Umſtaͤnde die Sicherheit dieſer Beſtimmung zweifelhaft machen 1, doch bei dem Uebereintreffen der angegebenen damit begnuͤgen. 5 1 Dieſe ſind, 1, daß jene Muͤnzen mit dem Taras gewoͤhn- lich 72 und 140-155 Grane wiegen, und alſo gewiß keine Sefterze, ſondern etwa Quinare und Denare, nach herabgeſetztem Werth der Litra — ſo daß ſie dem Attiſchen Obol-nahe kommt —, ſind. 2, daß die große Inſchrift von Tauromenium bei D’Orville u. Caſtello beſtaͤndig Talente von 120 Litren enthaͤlt (wornach der νόμος wieder 5 oder 10 Litren haͤtte), wie man gleich aus einem Poſten der Be- rechnung ſehen kann: ἔςοδος 56404 Talente 88 Litren, ἔξοδος 30452 T. 42 L. λοιπὸν 4935 T. 112 L. und χϱἠματα δανειζόμενα 20016 T. 54 L. (χἰλια fehlt), alſo 56404 T. 88 L. = 56403 T. 208 L., d. i. 1 Tal. u. 88 Litren. Auch das bekannte Epigramm des Simonides auf Gelons Dreifuß hat Talente von mehr als 100 Litren. 5 nicht unwahrſcheinlicher Meinung ein Mißverſtand von τϱἰτον ἡμιο- βόλιον iſt.

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/223>, abgerufen am 08.05.2024.